Die Zahl der Todesfälle und Erkrankungen durch das Coronavirus steigt weiter an. Die WHO hat mittlerweile eine “gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite” ausgerufen. Als Begründung nannte sie die hohe Zahl an Neuinfektionen, die den Ausbruch des Sars-Pandemie im Jahr 2002 in den Schatten stellt.

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Im Kampf gegen den weiteren Ausbruch des Coronavirus kommen Schnelltests zum Einsatz. Mit ihnen werden Gründe für die Symptome, wie Fieber oder Atemprobleme, rückverfolgt und überprüft, ob es sich um eine Erkrankung aufgrund des Coronavirus handelt.

Ein Pharma-Konzern, der bei der Entwicklung und dem Vertrieb dieser Tests ganz vorne mitmischt, ist der Schweizer Pharma-Riese Roche. Wie der Schweizer Rundfunk (SRF) berichtet, gehört Roche zu den ersten Firmen, die einen Schnelltest gegen das Coronavirus auf den Markt gebracht haben.

Roche gibt Coronavirus Tests gratis ab

Wie der Roche-Chef Serverin Schwan in einem Interview gegenüber dem SRF erläutert, sei die Nachfrage nach dem Schnelltest im Moment sehr hoch. Große Umsätze erwartet Schwan allerdings nicht. Der Grund: Roche gibt die Tests und die dafür benötigten Geräte gratis ab.

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Dennoch erhofft sich Roche durch das Bereitstellen der Tests einen langfristigen Benefit. “Es ist kein großes Geschäft für uns. Aber es stärkt sicher unsere langfristige Reputation in China. Wenn sie in solchen Krisensituationen wirklich einen Beitrag im Gesundheitssystem leisten, dann merken sich das die entsprechenden Institutionen in diesen Ländern auch”, so Schwan im Interview.

China als Wachstumsmarkt für Roche

Die Strategie, die Roche mit dieser Aktion am asiatischen Markt verfolgt, lässt sich leicht nachvollziehen, blickt man auf die aktuellen Jahresergebnis des Pharma-Konzerns. Die Zahlen wurden letzte Woche in Basel präsentiert. Demnach konnte das Unternehmen letztes Jahr die Konzernverkäufe um neun Prozent steigern.

Roche
(c) Roche / Pressestelle / Screenshot

Besonders Detail: Die Region International erzielte ein Umsatzwachstum von 15 Prozent, wobei laut Roche, die wichtigsten Wachstumsimpulse aus China kommen. Dazu heißt es in einer Aussendung: “In China stieg die Anzahl der Patienten, die mit Krebsmedikamenten von Roche behandelt wurden, signifikant an.”

Ein guter Draht zur chinesischen Gesundheitsbehörde ist somit für den Konzern essentiell, um den weiteren Wachstumskurs im asiatischen Raum weiterzuführen. Mittlerweile ist die Roche-Gruppe in über 100 Ländern tätigt und beschäftigt weltweit fast 100.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 investierte Roche CHF fast elf Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von rund 58 Milliarden Euro.


=> Interview von Roche-Chef Serverin Schwan im SRF

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