21.08.2020

Coronavirus-Kurve in Österreich: Die zweite Welle ist da, aber anders

Blickt man auf die Entwicklung der Covid-19-Zahlen in Österreich ist klar: Die zweite Welle ist da. Sie verläuft zwar deutlich flacher. Es muss aber jetzt dafür gesorgt werden, dass das so bleibt.
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Coronavirus-Kurve: Zweite Welle: der zweite Coronavirus-Lockdown kann jetzt verhindert werden
(c) Adobe Stock - freshidea: Zweite Welle: der zweite Coronavirus-Lockdown kann verhindert werden

Jeweils mehr als 300 neue bestätigte Coronavirus-Fälle in Österreich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen – solche Zahlen gab es zuletzt im März. Nun ist es wieder soweit und ein Blick auf die “Epidemiologische Kurve” im “Amtlichen Dashboard Covid-19” zeigt rein optisch sehr deutlich: Die zweite Welle in Österreich ist bereits da. Sie hat schon im Juli begonnen. Der Blick auf die Coronavirus-Kurve zeigt aber auch: Die Entwicklung verläuft signifikant anders als im März, wo der Anstieg zum Lockdown führte.

Denn auch wenn in persönlichen Beobachtungen mitunter ein anderer Eindruck entstehen mag: Das Verhalten der Bevölkerung hat sich ganz offensichtlich im Vergleich zu damals drastisch geändert. Das und die bestehenden Maßnahmen (z.B. teilweise Maskenpflicht) zeigen ausreichend Wirkung, um das Anwachsen der Coronavirus-Kurve relativ flach zu halten. Eine Virulenz wie im März ist bei weitem nicht gegeben.

Coronavirus-Kurve: Überbordender Optimismus nicht angebracht

Und dennoch ist überbordender Optimismus gegenwärtig nicht angebracht. Wie auch bei anderen sich über Aerosole verbreitenden Viren wirkt auch der Sommer per se dämpfend auf die Ausbreitung, weil Menschen mehr Zeit im freien verbringen bzw. Fenster offen halten. Und wie auch bei anderen Infektionskrankheiten wirken sich die Sommerferien, und damit der Ausfall von Schulen als potenziellen Hotspots, positiv aus.

Demgegenüber stehen zwar die sogenannten “importierten Fälle”. Die machen trotz Urlaubs-Hochsaison aber insgesamt nur rund ein Viertel aller Coronavirus-Diagnosen aus. Bundeskanzler Sebastian Kurz’ Aussage, “das Virus kommt mit dem Auto”, ist also eher dem Bereich Polemik zuzuordnen.

Auch die heimische Wirtschaft muss sich selbst schützen

Letztlich kann jedenfalls eines mit Blick auf die Coronavirus-Kurve nicht geleugnet werden: Sie wächst seit Wochen konstant an – nicht exponenziell, aber eben auch nicht ganz linear. Die Entwicklung ist damit zwar deutlich mehr unter Kontrolle, als im März, aber keineswegs ganz im Griff. Irgendwann wird in logischer Konsequenz eine Schwelle überschritten, ab der sich das Wachstum selbst beschleunigt, weil die Eingrenzbarkeit nicht mehr ausreichend gegeben ist. Dass dies passiert, wenn es wieder kühler wird und die Schulen wieder öffnen, scheint nicht unwahrscheinlich.

Um die Notwendigkeit eines zweiten Lockdown und dessen erwartbare fatale Folgen auf die Wirtschaft zu verhindern, wäre es also jetzt an der Zeit, die zweite Welle wieder nach unten zu drücken. Das ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern vor allem auch von einzelnen Menschen und Unternehmen. Denn nur wenn viele Menschen und Unternehmen ihre eigene Verantwortung wahrnehmen, kann ein Zustand aufrechterhalten werden, in dem das Wirtschaften in einer für möglichst viele akzeptablen Weise möglich ist und für die Wirtschaft schlimmere Maßnahmen nicht notwendig werden. Es gilt für die heimische Wirtschaft also auch, sich selbst zu schützen. Wie auch auf individueller Ebene ist derzeit kein Platz für Egoismus.

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Markus Fuhrmann von Gropyus (rechts oben), Prewave (rechts unten), Storyblok (mitte), enspired (links unten), Marcus Bauer von CycloTech (links oben)

Mit mindestens einer halben Milliarde Euro an Investments ist es auch für 2024 zum Jahresende wieder Zeit für den brutkasten-Investmentrückblick. Insgesamt konnten wir 104 Investments verzeichnen.

Disclaimer: Die Darstellung zählt die Investments, die der brutkasten-Redaktion bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion bemüht sich darum, Investments in österreichische Startups zu verfolgen, darüber zu berichten und diese aufzubereiten.

Knapp die Hälfte der von uns verzeichneten Investments wurden jedoch ohne exakten Betrag kommuniziert. Ausgehend von den jeweils angegebenen Untergrenzen ("siebenstelliges Investment" = 1 Mio.) ergibt sich die halbe Milliarde Euro als Mindest-Gesamtvolumen.

Gropyus: mit 100 Mio. Euro wieder Nr.1

Mit 100 Mio. Euro, konnte sich das Proptech-Startup Gropyus wie bereits im Vorjahr erneut das größte Investment sichern (brutkasten berichtete 2023). Daneben konnten aber viele weitere heimische Start- und Scaleups größere Investmentrunden abschließen. So freute sich Storyblok bereits im Mai über eine Finanzierung über 80 Mio. US-Dollar (entspricht etwa 75 Mio. Euro), im Juni dieses Jahres wurden 63 Mio. Euro in Prewave investiert.

Bei den aktivsten Investoren gibt es keine große Überraschung. Insgesamt viermal wurde die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest als Geldgeber der heimischen Startups genannt. Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann ist mit seiner Hans(wo)mengroup zumindest viermal als Investor erwähnt worden.

Die Branche mit der insgesamt größten Investmentsumme bleibt der Software-Bereich. Rund 160 Mio. Euro erhielten heimische Software-Startups, gefolgt von den Proptech-Startups mit 101 Mio. Euro - der Betrag ist jedoch fast zur Gänze auf Gropyus zurückzuführen.

Investitionen: Unbekannte Beträge

Bei insgesamt 55 der 104 vermerkten Investments wurde keine exakte Summe genannt, wodurch nur eine Annäherung an das tatsächliche Volumen möglich ist. Bei 14 Startups wurde überhaupt Stillschweigen über die Summe vereinbart.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die meisten heimischen Investments im siebenstelligen Bereich befinden, dicht gefolgt von sechsstelligen Förderungen. Investitionen darüber oder darunter sind eher die Ausnahme.

Gendergap: Männerteams bekommen mehr

Betrachtet man die Investments nach Geschlecht der Founderteams, ist ein eindeutiger Gendergap bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nur in zwei Startups investiert, die von einer Frau geführt sind. Zum Jahresende konnten nur zwei weitere Investitionen in Startups von Frauen vermerkt werden.

Auswertungen und sämtliche Grafiken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt wurden nur österreichische Unternehmen. Da Fördersummen aus den Meldungen nicht differenziert werden können, wurden diese stellenweise mitgerechnet.

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