01.04.2020

Coronakrise: So denken die Österreicher über die Isolation

Wie denkt die österreichische Bevölkerung im Zuge der Coronakrise über die Ausgangsbeschränkungen und die damit verbundene Isolation? Eine Umfrage der digitalen Meinungsforschung Marketagent unter rund 2900 Befragten gibt drüber nun Aufschluss.
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Coronakrise
(c) AdobeStock

Der Coronakrise und alle damit verbundenen Maßnahmen, insbesondere die Ausgangsbeschränkungen, stellen uns derzeit vor große Herausforderung. Doch wie denkt die Bevölkerung über diese Maßnahmen und wie nimmt sie die “Zeit der Isolation” in den eigenen vier Wänden wahr?

Aufschluss darüber liefert eine aktuelle Umfrage der digitalen Meinungsforschung Marketagent, für die rund 2900 Personen befragt wurden.

+++ Coronavirus, Wirtschaft und die Innovation +++

Coronakrise & Isolation

Nur jeder Zehnte kann laut der Umfrage den Regierungsmaßnahmen im Zuge der Coronakrise rein gar nichts Positives abgewinnen, erklärt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. Stattdessen wird die Situation auch optimistisch gesehen. Knapp jeder Zweite freut sich über mehr Ruhe und Entspannung.

Auch die Konzentration auf Tätigkeiten, für die im Alltag sonst oft die Zeit fehlt, ist nun gut möglich (45 Prozent), ergänzt Schwabl. Etwa jeder Dritte nutzt außerdem die aktuelle Situation dazu, mehr Zeit mit Familie, Partner bzw. Kindern zu verbringen sowie sich wieder stärker auf das “Wesentliche” zu besinnen (33 Prozent). 

(c) Grafik Marketagent

Die Vorbereitungen

In der Umfrage wurde weiters erhoben, inwiefern sich die Bevölkerung auf die Isolation vorbereitet hat.

Um für die Isolation auf unbestimmte Zeit gerüstet zu sein, haben sich 72 Prozent der Befragten auf die neue Situation vorbereitet. Höchste Priorität hatte dabei der Kauf von Produkten auf Vorrat – möglicherweise auch in Form des ein oder anderen berühmt-berüchtigten “Hamsterkaufes”. Für mehr als vier von zehn Österreichern war dies ein essentieller Teil ihrer Vorbereitung auf die Isolation.

Knapp drei von zehn Österreichern trafen außerdem Absprachen bezüglich der Einrichtung eines Homeoffice, nur jeder Fünfte versorgte sein Auto mit einem vollen Tank und lediglich 18 Prozent beschritten den Weg zum Bankomat, um nochmals Bargeld abzuheben.

Altersunterschiede

Nun zu den Ausgangsbeschränkungen und die Isolation: Mehr als jeder Zweite vermisst es, sich ohne zu überlegen frei bewegen zu können. Die Regierungsmaßnahme der Isolation wird dabei von knapp zwei Drittel der Befragten als Einschränkung der eigenen Arbeits- und Freizeitgestaltung empfunden.

Dabei zeigen sich auch Altersunterschiede: Besonders die jüngeren Generationen trauern ihrer Freiheit hinterher: Von jeweils mehr als 40 Prozent der 14- bis 19- Jährigen sowie 20- bis 29-Jährigen wird die Maßnahme laut Marketagent als massive Beschränkung wahrgenommen. Währenddessen steht die Generation 69+ der verordneten Isolation vergleichsweise entspannt gegenüber. Nur jeder Zehnte fühlt sich in seinen Freiheiten stark eingeschränkt. 

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die aktuelle Situation bringt laut den Meinungsforschern die Bedeutung des sozialen Umfelds besonders klar zum Vorschein, denn der Verzicht auf das Treffen von Familie und Freunden ist für mehr als sechs von zehn Befragte der größte Störfaktor an der aktuellen Situation.

Dabei zeigt sich: Besonders Frauen leiden laut Marketagent unter dieser sozialen Isolation (66 Prozent). Freunde und Familie werden von mehr als die Hälfte der Befragten auch besonders vermisst. Dabei zeigt sich die Wichtigkeit des familiären Umfeldes für die Österreicherinnen: Während das Treffen von Familienmitgliedern nur 45 Prozent der Männer abgeht, bedrückt dies unter den Frauen mehr als sechs von zehn.

Neben der Einschränkung der direkten sozialen Kontakte werden auch notwendige Verschiebungen und Absagen von Terminen von jedem Zweiten als äußerst störend empfunden. Eine Unannehmlichkeit der Isolation ist für mehr als ein Drittel außerdem die Einschränkung der Einkaufsmöglichkeiten sowie der Zugänglichkeit aller gewünschten Waren und Geschäfte. Knapp jeder Fünfte klagt über Unwohlsein aufgrund von Terminen, die nicht wahrgenommen werden können. 


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Der KastlGreissler in Tulbing im Tullnerfeld
Der KastlGreissler in Tulbing im Tullnerfeld | Foto: KastlGreissler

Der Alpenländische Kreditorenverband (akv) gab bekannt, dass über KastlGreissler ein Konkursverfahren beim Landesgericht Krems an der Donau eröffnet wurde. Als Ursache wurde laut akv ein zu langsames Wachstum genannt und dass zu wenig Franchiseverträge abgeschlossen wurden. Vor allem sei es 2022 durch steigende Energiekosten zu einem Umsatzeinbruch gekommen.

Das 2020 gegründete Nahversorgungskonzept mit Nachhaltigkeits-Fokus KastlGreissler hatte den bis 2023 den ehemaligen “2 Minuten 2 Millionen”-Investor Martin Rohla an Board und kündigte 2021 die Expansion auf den deutschen Markt an. (brutkasten berichtete). Laut eigenen Angaben lief das Konzept von KastlGreissler unter dem Namen KistenKrämern an vier Standorten in Deutschland.

Das Versorgungskonzept war, dass in den sogenannten “Kastln” auf 15 Quadratmetern Fläche rund 450 unterschiedliche Produkte untergebracht werden. Mindestens 50 Prozent der Waren müssen dabei aus höchstens 30 Kilometer Entfernung kommen. Nach Angaben des Startups lag der reale Anteil an manchen Standorten sogar bei 70 bis 80 Prozent.

Standorte bleiben erhalten

Laut eigener Aussage hat die Insolvenz der KastlGreissler GmbH jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die einzelnen KastlGreissler Standorte. Sie bleiben weiterhin bestehen. Am Ende war jedoch das Wachstum des Franchising nicht ausreichend schnell.

“Das Expansionstempo war deutlich unter Plan und somit nicht mehr kostendeckend. Daher kann sie ihre vielfältigen Beratungs- und Dienstleistungen für die KastlGreissler:innen nicht mehr anbieten”, so Lena Harml, Kommunikation & Franchinse-Betreuung KastlGreissler.

Offen bleibt die Frage bezüglich der Verwendung des Markennamens, diese wird das eröffnete Insolvenzverfahren entscheiden.

Keine Fortführung geplant

Nach Angaben des akv sind vom Insolvenzverfahren 26 Standorte in Österreich und zehn Franchisenehmer betroffen. Eine Fortführung des Unternehmens ist keine geplant.

Laut Firmenbuchauszug hielt Martin Rohla mit seiner Goodshares Beteiligungs- und Beratungs GmbH rund 38 Prozent Anteil am Unternehmen, bis er im August 2023 ausstieg. Im Anschluss daran hielt Geschäftsführer Christoph Mayer mit seiner Gutta GmbH mit 75 Prozent den Großteil der Anteile. Die Alpex Beteiligungs GmbH hielt weitere 19 Prozent und Gerald Gross die verbleibenden knappen sechs Prozent.

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