27.05.2020

Corona-Einfluss auf Nachfrage: Trampolin-Hüpfen statt Zähneputzen

Das deutsche Produktvergleichsportal vergleich.org veröffentlichte Zahlen zu den Zugriffen auf der eigenen Page vor und während der Coronakrise. Dabei zeigt sich eine starke Nachfrage-Verschiebung in den vergangenen Monaten. Die lässt sich aber teilweise auch anders erklären.
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Top & Flop - Trampolin vs. Zahnbürste
(c) vergleich.org

Wer hätte das gedacht: Das Produkt, bei dem die Nachfrage wegen Corona am stärksten stieg, ist das Trampolin. Zumindest wenn es nach Zahlen des deutschen Portals vergleich.org geht. Dieses veröffentlichte in einem Blogpost nun Statistiken zu den Zugriffen auf seine Beiträge zu Produkten, mit einem Vergleich zwischen vor und während der Coronakrise. Im April lag die User-Zahl des Konsumenten-Portals nach eigenen Angaben immerhin bei rund 3,4 Millionen – Repräsentativität sollte also gegeben sein. Allerdings ist die Coronakrise nicht immer die einzige logische Erklärung.

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Top 10: Trampolin schlägt Fieberthermometer

Laut vergleich.org gab es beim Trampolin einen Nachfrage-Anstieg um unglaubliche 381,8 Prozent im Vergleich zu vor der Krise. Bewegungsmangel im Lockdown wird also scheinbar bevorzugt über Hüpfen im eigenen Garten kompensiert. Eine weitere Erklärung – und gewiss ein relevanter Aspekt für den Nachfrage-Sprung – ist aber auch die Jahreszeit. Vor April werden wohl generell seltener Trampoline gekauft. Jedenfalls weniger überraschend mit einem Zuwachs von 270,6 Prozent auf Platz 2: Das Fieberthermometer. Auf Platz drei landen mit einem Zuwachs von 153,6 Prozent Gefrierschränke. Eine mögliche Deutung: Irgendwo müssen die bei den Hamsterkäufen erworbenen verderblichen Lebensmittel ja aufbewahrt werden. Doch auch hier könnte die saisonale Nachfrage-Schwankung mitspielen. Die weiteren Top 10-Produkte lassen sich großteils gut mit den neuen Gegebenheiten durch Lockdown und Homeoffice erklären: Akku-Rasenmäher (wobei auch Jahreszeit-bedingt), Crosstrainer, Haarschneide-Maschine, Hochdruckreiniger, Monitor, Laufband und Ohr-Thermometer.

Corona-Nachfrage: Top 10 Produkte - Trampolin obsiegt
(c) vergleich.org

Flop 10: Wer braucht schon Mundhygiene?

Noch schwieriger mit der Corona-Situation zu erklären ist der Nachfrage-Rückgang bei den Flop 10-Produkten. Allerdings – so muss einschränkend festgestellt werden –  gab es auch keinen nur annähernd mit dem Anstieg bei Trampolinen vergleichbaren Einbruch. Besonders wenig Wert legen die Konsumenten in der Krise wohl auf Mundhygiene. Mit minus 30,5 Prozent weist die elektrische Zahnbürste den stärksten Rückgang auf. Auf “Platz 3” der Flop-Produkte liegt mit der Schall-Zahnbürste (minus 28,5 Prozent Nachfrage) ein verwandtes Produkt. Der Rückgang bei Wärmepumpentrocknern (Platz 2, minus 28,8 Prozent) und Wäschetrocknern (Platz 6, minus 24,3 Prozent) ist wohl abermals eher mit der Jahreszeit, als mit der Krise zu erklären. Während der Rückgang bei Navigationsgeräten und Glätteisen durch Corona nachvollziehbar ist, könnte es bei Vibrationsplatten (andere Fitness-Geräte hatten einen starken Anstieg) eine andere Erklärung geben. Den Abschluss der Flop 10 machen Smartphones und Smartwatches – im Lockdown ist man eben weniger mobil.

Corona-Nachfrage: Flop 10 Produkte - Zahnhygiene braucht kein Schwein
(c) vergleich.org

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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AI Summaries

Corona-Einfluss auf Nachfrage: Trampolin-Hüpfen statt Zähneputzen

  • Wer hätte das gedacht: Das Produkt, bei dem die Nachfrage wegen Corona am stärksten stieg, ist das Trampolin.
  • Bewegungsmangel im Lockdown wird also scheinbar bevorzugt über Hüpfen im eigenen Garten kompensiert.
  • Auf Platz zwei landen Fieberthermometer, auf Platz drei Gefrierschränke.
  • Mit minus 30,5 Prozent weist die elektrische Zahnbürste den stärksten Rückgang auf.
  • Der Rückgang bei Wärmepumpentrocknern und Wäschetrocknern ist wohl abermals eher mit der Jahreszeit, als mit der Krise zu erklären.
  • Den Abschluss der Flop 10 machen Smartphones und Smartwatches – im Lockdown ist man eben weniger mobil.

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