15.07.2020

Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

Im Rahmen des digitalen 5G-Summit erläuterten die CEOs der heimischen Telcos ihre aktuellen Pläne in Bezug auf 5G-Ausbau und TKG-Novelle.
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5G Netzausbau Drei A1 Google
(c) Adobe Stock / Tadej

Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Rahmen des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.

Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt. Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein. Bis 2022 soll Österreich laut Plänen der Stakeholder “an die Spitze des 5G-Ausbaus in Europa kommen”, es soll eine Flächendeckung von 98 Prozent erreicht werden.

Kein 5G-Dämpfer durch Corona

Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende Lockdown konnten die Entwicklung dabei nur kurzfristig bremsen, wie Marcus Grausam, CEO von A1 Telekom Austria, im Rahmen der Pressekonferenz sagt: Zwar gab es kurz Verzögerungen bei der Erteilung von Genehmigungen und in der Tätigkeit der Baufirmen, nun wurde jedoch der Normalbetrieb wieder aufgenommen.

Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom, sieht den Lockdown überdies als Zeichen dafür, wie essentiell Telekommunikationsinfrastruktur für Österreich ist: “Der durch die erste Welle der Coronakrise verursachte wirtschaftliche und teilweise gesellschaftliche Shutdown hat gezeigt, dass die Versorgung mit hochverfügbarem mobilen Breitband zu einer existenziellen Frage für Österreich geworden ist”, sagt er: “Die Verlagerung von weiten Teilen unseres Wirtschaftslebens ins Homeoffice hat uns die Möglichkeiten unserer mobilen Breitbandversorgung vor Augen geführt, die zu den besten Europas gehört.” Wenn man aus der Krise lerne, dann müsse man auch dementsprechend in die Weiterentwicklung investieren.

Deutsche Telekom hat Huawei im Boot

Diskutiert wurde in diesem Kontext auch ein tagesaktuelles Thema: Das Verbot von Technologie des chinesischen Unternehmens Huawei beim Ausbau des 5G-Netzes, welches zuletzt in Großbritannien ausgesprochen wurde. Hier meldete sich erneut Bierwirth zu Wort, da Magenta jener der drei Betreiber ist, welcher Technologie von Huawei im eigenen 5G-Netz einsetzt.

Man habe konzernweit – also innerhalb der Deutschen Telekom – die Entscheidung getroffen, Huawei nicht auszuschließen, sagt Bierwirth. Allerdings setze man auf eine Multi-Vendoren-Strategie, bei der mehrere unterschiedliche Hardware-Anbieter im Bereich des 5G-Netzes zum Zug kommen. Dadurch können sensible Bereiche geschützt werden und Antennentechnologie bei Bedarf ausgetauscht werden, so Bierwirth.

Bierwirth zeigt sich hier auch erfreut über den Ansatz der österreichischen Regierung, im Gegensatz zu jener in London nicht einzelne Anbieter zu verbieten. Dies werfe Großbritannien im 5G-Ausbau um zwei bis drei Jahre zurück. “Das ist eine gefährliche Wette in einem Land, das ohnehin stark vom Brexit betroffen ist”, so Bierwirth. Zugleich verweist er darauf, dass man für den Ausbau der nächsten Generation – also: 6G – die Entwicklung europäischer Technologie und Anbieter unterstützen solle.

5G in Österreich: Gemeinsam statt einsam

Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.

Jan Trionow, CEO von Drei Österreich, spricht in diesem Kontext von “5G-Turbos”, die es laut ihm zu zünden gilt, um ein besseres und effizienteres Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu erwirken: “Der erste betrifft eine massive Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Telekomindustrie, Bund, Ländern und Gemeinden zur besseren Koordination des Ausbaues. Die INTERNETOFFENSIVE schlägt dazu die Errichtung einer nationalen 5G-Task-Force vor, in die die Gemeinden stark eingebunden werden sollen”, sagt er: “Zweitens kann unserer Meinung nach durch eine verstärkte anwenderorientierte Breitbandförderung seitens der Telekomunternehmen besser auf die Bedürfnisse der Gesellschaft eingegangen werden. Drittens muss eine Kooperationsplattform der 5G-Infrastruktur-Unternehmen zulässig gemacht werden, um im ländlichen Raum den Ausbau gemeinsam fördern zu können.”

Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte. Auch erwarten sich die Telcos ein stärkeres Entgegenkommen von Grundstückseigentümern wie der ÖBB, der Asfinag und den Bundesforsten beim weiteren Ausbau des Netzes.

Das neue TKG soll die Telco-Weichen stellen

Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

Das derzeit in Ausarbeitung befindliche neue Telekomgesetz, “muss Voraussetzung für die 5G-Führerschaft beinhalten”, wie Grausam erläutert: “Besonders die Themen Reduktion von Frequenzgebühren, europäisch wettbewerbsfähige Standortmieten, Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und Zulassung von kooperativem Ausbau der Mobilfunkunternehmen entscheiden, ob die 5G-Strategie und damit die geschätzten Milliarden Euro Investitionen aus der Telekombranche in den 5G-Rollout ihre Wirkung entfalten können.”

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

  • Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Vorfeld des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.
  • Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt.
  • Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein.
  • Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.
  • Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte.
  • Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

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Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

  • Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Vorfeld des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.
  • Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt.
  • Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein.
  • Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.
  • Wichtig ist den CEOs dabei auch eine weitere Senkung der Mieten für Mobilfunkstandorte.
  • Aufmerksam blicken die CEOs dabei auch auf die geplante Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG), welches dem Vernehmen nach bis Ende des Jahres beschlossen werden soll.

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Corona und China-Streit können Österreichs 5G-Ausbau nicht aufhalten

  • Nach der Errichtung der ersten österreichischen 5G-Hotspots im Jahr 2019 dürfte 2020 das Jahr werden, in dem der neue Mobilfunkstandard durchstartet – darüber waren sich die CEOs der drei großen heimischen Telekommunikationsanbieter im Vorfeld des von der Internetoffensive Österreich gemeinsam mit dem brutkasten organisierten digitalen 5G-Summit am 15 Juli einig.
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  • Bis Ende 2020 werden über 2.000 5G-Sendestationen den Betrieb aufgenommen haben und über 50 Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Breitbandstandard versorgt sein.
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  • Derzeit werden mit etwa 1.200 Sendestationen insgesamt 25 Prozent der Bevölkerung in Österreich mit 5G versorgt.
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  • Die Konkurrenten des hart umkämpfen Telco-Marktes demonstrieren im Kontext des 5G-Ausbaus jedenfalls Einigkeit und wollen auf Kooperation setzen, um die Entwicklung rasch voranzutreiben: So soll es etwa in wirtschaftlich nicht allzu rentablen ländlichen Gegenden verstärkt möglich sein, Infrastruktur gemeinsam zu nutzen.
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