04.08.2016

Coolshop: Regionalität ist die einzig effektive Konkurrenz für Amazon

Es im Onlinehandel mit Riesen wie Amazon aufzunehmen ist eine eine äußerst ambitionierte Aufgabe. Eine Aufgabe, die viele zum Scheitern verurteilen. Das Wiener Startup "Coolshop" beweist jedoch, dass es sehr wohl funktionieren kann. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Regionalität.
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(c) coolshop: Das Startup will den lokalen Handel neu beleben.

Regionalität bringt Individualität und somit Unique Content den die großen eCommerce Riesen nicht bieten können. Genau darin sieht das Wiener Startup Coolshop die Kernkompetenz des Handels. “Es heißt immer, der Einzelhandel stirbt aus. Ich glaube das nicht. Was ich aber glaube, ist dass auch der Einzelhandel mit der Zeit und vor allem den Kunden gehen muss. Mit der Zeit kommt ein verändertes Konsumentenverhalten, das muss der lokale Handel im Auge haben und mit Service sowie Produktportfolio abdecken. Also sich selbst immer wieder neu erfinden und innovativ bleiben”, sagt Johannes Meßner, CEO und Gründer von Coolshop.

Amazon-Monopol stößt Kunden sauer auf

Die Amazons und Zalandos dieser Welt bauen ein immer größeres Monopol auf. Mit der Zeit stoße diese Entwicklung auch den Kunden sauer auf, meint Meßner. Sei es deswegen, weil Konzerne wie Amazon ihre Mitarbeiter schlecht behandeln, weil man lieber auf die eigene Wirtschaft setzt oder, weil das Kaufbewusstsein der Kunden fortlaufend gestärkt wird. Die größte Gefahr für den lokalen Einzelhandel liegt in dem Verlust der regionalen Wertschöpfung. Wenn der Einzelhandel keine gemeinsame Strategie gegen diesen Megatrend findet, gehen tausende Arbeitsplätze im regionalen Handel für immer verloren.

+++Mehr zum Thema: Coolshop will Amazon Konkurrenz machen+++

Digitalisierung der Einkaufsstraßen

Bei Coolshop setzt man ganz klar auf die fortschreitende Digitalisierung. Ziel ist es, die Waren aus dem stationären Handel zur Gänze ins Internet zu bringen. “Wir haben im shop.tirol und dem Salzburgshop bereits ein sehr breites Produktportfolio im Angebot. Amazon geht mit seinen Angeboten in die Tiefe. Bei uns gibt es jedoch Nischenprodukte, die auf Amazon nie zu finden wären”, erklärt Meßner. Die Digitalisierung der Einkaufsstraßen sei für regionale Produkte ein vielversprechender Weg.

Bei uns gibt es jedoch Nischenprodukte, die auf Amazon nie zu finden wären

“Onlineshop für einzelnen Händler eher unratsam”

Meßner steht Onlineshops von Einzelhändlern eher kritisch gegenüber. “Es wird immer schwieriger sich durchzusetzen. Außerdem können kleine Einzelhändler mit Marketingbudgets, Reichweite und den Preisen der Großen nicht konkurrieren.” Händler sollten eher versuchen sich auf ihre Kerkompetenzen zu konzentrieren und ihren Onlineauftritt über “local commerce places” zu organisieren.

Redaktionstipps

Kooperation mit lokalen Medien

Shop.Tirol kooperiert mit der Tiroler Tageszeitung und der Salzburgshop mit den Salzburger Nachrichten. “Diese Zusammenarbeit bringt tolle Synergien für alle Beteiligten. Die Zeitungen binden die regionalen Marktplätze multimedial über alle Kanäle ein. Der Vorteil: Medien sprechen mit COOLSHOP eine der wichtigsten Kundengruppen (den lokalen Einzelhandel) an”, so Meßner.

“Die Kooperation mit Medien bringt tolle Synergien für alle Beteiligten.”

Zu Coolshop

Ein Online-Marktplatz, der auf lokale Produkte setzt. Endkunden können online von zu Hause aus, auf eine große heimische Produktvielfalt zugreifen, bestellen und sich die Waren entweder nach Hause liefern lassen oder im Geschäft abholen. “Click und Collect” zählt zu Coolshops Stärken. Bereits 15 Prozent der Bestellungen werden bereits abgeholt. Auch in Salzburg gibt es mit salzburgshop.at bereits einen derartigen Marktplatz. Dahinter steht das Wiener Startup Coolshop. Die Jungunternehmer stellen die technische Infrastruktur, die Logistik und das Gesamtkonzept für den Start und laufenden Betrieb zu Verfügung. Das Konzept soll eine regionale Alternative und möglicherweise sogar Konkurrenz für Amazon & Co darstellen.

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Bitpanda.ai - Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth © Bitpanda
Das Bitpanda-Gründungsteam (v.l.) Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Schon im Mai verkündete das Wiener Unicorn Bitpanda die Eröffnung eines Standorts in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Darauf folgten Kooperationen mit einer Bank und einem Krypto-Anbieter in der Region. Nun gab der Krypto-Broker den Erhalt einer “grundsätzlichen Genehmigung” durch die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in Dubai bekannt.

Von “ausschließlich B2B-Sparte”…

Mit dem Erhalt der Lizenz dürften sich auch die Pläne von Bitpanda – oder deren offizielle Kommunikation – geändert haben. Noch im Mai hieß es gegenüber brutkasten zum Dubai-Standort nämlich noch explizit: “Es geht hier jedoch ausschließlich um eine Präsenz unserer B2B-Sparte Bitpanda Technology Solutions. Wir wollen unsere Infrastruktur Banken und anderen Akteuren der Finanzwirtschaft aus der Region anbieten, da wir in der jüngeren Vergangenheit vermehrt Nachfrage und Interesse aus der Region erfahren haben. Der Fokus von Bitpanda als Gruppe bleibt jedoch weiterhin auf Europa gerichtet.”

… zu “auch B2C-investoren”

In der heutigen Aussendung zur VARA-Genehmigung liest es sich nun ganz anders. “Nach Erhalt der Betriebslizenz wird Bitpanda sowohl B2B-Kunden als auch B2C-Investoren in den VAE eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen bereitstellen.” Man werde in den Vereinigten Arabischen Emiraten als “Bitpanda Broker MENA DMCC” operieren und “damit erstmals Märkte außerhalb Europas erschließen”.

Bitpanda-Gründer Demuth: Dubai als “strategische Ausgangsbasis für internationale Expansion”

In einem Statement spricht auch Bitpanda-Co-Founder und Co-CEO Eric Demuth die (B2C-)Expansionspläne deutlich an: “In Europa haben wir uns den Ruf als vertrauenswürdigste und am stärksten regulierte Plattform für digitale Vermögenswerte erarbeitet. Jetzt weiten wir dieses bewährte Modell weltweit aus, wobei Dubai und die VAE als strategische Ausgangsbasis für unsere internationale Expansion dienen. Die Möglichkeiten sind immens und wir sind in einer einzigartigen Position, um sie zu nutzen – sowohl als Europas führender Krypto-Broker als auch als Top-Infrastrukturanbieter im Bereich der digitalen Vermögenswerte.”

Betonung der Compliance für Bitpanda auch außerhalb Europas zentral

Auch in den Märkten außerhalb Europas will Bitpanda mit der Betonung der Einhaltung sämtlicher regulatorischer Vorgaben punkten. “Die Tatsache, dass VARA in weniger als acht Monaten eine grundsätzliche Genehmigung erteilt hat, spiegelt die Stärke des fortschrittlichen Regulierungsrahmens von VARA und das unerschütterliche Engagement von Bitpanda für Compliance und Innovation wider”, kommentiert Fabian Reinisch, General Counsel von Bitpanda. “Seit über einem Jahrzehnt zeigen wir, dass ein Compliance-First-Ansatz der einzige Weg zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Wachstum in unserer Branche ist. Jetzt weiten wir diesen Ansatz auf Märkte außerhalb Europas aus”, so Reinisch.

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