02.06.2020

contextflow: Investment für Radiologie-Startup zwecks Kampf gegen Corona

Das Wiener Startup contextflow entwickelt KI-basierte Software für Radiologen und hat seine institutionelle Finanzierung auf einen siebenstelligen Betrag erhöht, um den Markteintritt zu beschleunigen und neue Funktionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu entwickeln.
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Das Team von contextflow
Chief Scientist Georg Langs, Professor of Data Intelligence Allan Hanbury, CEO Markus Holzer, CTO Rene Donner. (c) contextflow

Bereits vor der Pandemie umfasste die Software des Unternehmens eine bildbasierte 3D-Suchmaschine (SEARCH), die Krankheitsbilder in Lungen-CTs erkennt, auch solche, die bei Corona-Patienten auftreten. Während Lungen-CT-Scans eine wichtige Rolle im Diagnoseprozess für häufige Lungenentzündungen spielen, wird ihre genaue Auswirkung auf die mit dem Coronavirus zusammenhängende Lungenentzündung aber noch von Radiologieexperten erforscht.

Das Wiener Radiologie KI Startup contextflow beteiligt sich an dieser Forschung und liefert Radiologen bereits corona-relevante Informationen bei der Auswertung von Scans potenzieller Cocid-19-Patienten für wissenschaftliche Zwecke. Dennoch, so der leitende beratende Radiologe des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH), Helmut Prosch, “könnten Radiologen besonders von der Möglichkeit profitieren, potenzielle Covid-19-Patienten schneller zu identifizieren, insbesondere jene, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen”.

Neuer Investor für contextflow

Die derzeitigen Investoren von contextflow (IST Cube, APEX Ventures, Nina Capital, Crista Galli Ventures) erkannten bereits den Wert, den ein weiterer Ausbau der Fähigkeiten des Unternehmens in naher Zukunft bieten könnte. Zusammen mit einem neuen Investor, Novacaptial, stellten sie nun zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Entwicklung der corona-relevanten Funktionen zu beschleunigen, wobei sie auf dem Fundament der Software als verbesserungsfähige Werkzeuge aufbauten.

+++contextflow: VCs aus London und Barcelona für Wiener AI-MedTech+++

“Die Agilität von contextflow innerhalb des aktuellen Gesundheitsnotfalls beweist ihre Widerstandsfähigkeit und ihre Fähigkeit, ihre Technologie und ihr Fachwissen schnell zur Verfügung zu stellen, um in einer Krise wie dieser einen Beitrag zu leisten”, sagt Andreas Riegler, Managing Partner bei APEX Ventures.
Marta Gaia Zanchi, Gründerin und geschäftsführende Partnerin bei Nina Capital, fährt fort: “Die Flexibilität von contextflow zeigt, wie schnell sie in einer Krise wie dieser einen Beitrag leisten können: Schnelligkeit ist der Schlüssel, und in einer Zeit, in der viele Startups Schwierigkeiten haben, ist es beeindruckend zu sehen, wie der contextflow schnell reagiert und nicht nur mit der Entwicklung neuer Funktionen beginnt, sondern tatsächlich relevante Technologie institutionenübergreifend an den Point of Care liefert.”

Einsatz der contextflow-Software in ganz Europa

Die Software von contextflow ist bereits in Krankenhäusern in ganz Europa im Einsatz. Die Covid-19-Funktionen werde derzeit für wissenschaftliche Zwecke so vielen Krankenhäusern und Kliniken wie möglich kostenlos zur Verfügung gestellt, um Radiologen und damit das Gesundheitssystem während der laufenden Pandemie zu unterstützen, heißt es in einer Aussendung.

CEO und Mitbegründer Markus Holzer erklärt: “Dank unserer bestehenden Technologie und der unmittelbaren Kommunikation mit unseren Partnerkrankenhäusern waren wir in der Lage, unser System rasch anzupassen und gemeinsam den Radiologen unter diesen einzigartigen Umständen einen Mehrwert zu bieten und darüber hinaus unser System innerhalb weniger Wochen an neue Standorte in Not zu bringen.”

contextflow ist ein Spin-off der Medizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und des europäischen Forschungsprojekts Khresmoi. Das Unternehmen wurde 2016 von einem Team aus KI- und medizinischen Bildgebungsexperten gegründet und befindet sich derzeit in der Proof-of-Concept-Phase mit 10 Partnerkrankenhäusern und -kliniken in ganz Europa.

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Peter Gönitzer und Lorena Skiljan | (c) Nobile

Erst Mitte Mai gab das Wiener Energy-Startup Nobile die internationale Expansion nach Deutschland, Italien und die Schweiz bekannt. Mit der Energieplattform Nobile:Connected können sich Erzeuger in sogenannten Energiegemeinschaften (Energy-Hubs) zusammenschließen. Sie sollen künftig die Basis für die Dezentralisierung der Stromnetze bieten. Die Plattform des Wiener Startups ermöglicht dabei die direkte Versorgung von Verbrauchern mit erneuerbarer Energie auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Zudem können auch sogenannte micro Power Purchase Agreements (PPAs) mit Hilfe der Technologie abgewickelt werden (brutkasten berichtete).

Die Runde der Investoren

Nun erhält die internationale Expansion des Wiener Startups zusätzlich Rückwind. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, konnte Nobile eine Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Millionen Euro abschließen. Die letzte größere Finanzierungsrunde in Millionenhöhe kommunizierte das Unternehmen übrigens Anfang August 2023 (brutkasten berichtete).

Die Runde wird von 6 Degrees Capital angeführt. Konkret handelt es sich dabei um einen Frühphasen-VC-Fonds mit Sitz in London und Antwerpen, der in Startups von der Seed bis zur Series-B-Phase investiert. Laut eigenen Angaben fokussiert sich 6 Degrees Capital auf die Bereiche FinTech und SaaS. Zum Portfolio zählt beispielsweise auch das Linzer Startup Blockbit. Neben 6 Degrees Capital beteiligt sich auch D2 Fund, Doral Energy Tech und Helen Ventures an der jüngsten Finanzierungsrunde für Nobile.

“Wir werden tiefer in neue Märkte Märkte wie Deutschland, Italien, die Schweiz, Belgien und Niederlanden vorstoßen und unser Team von Energiespezialisten sowie von Produkt- und Ingenieurstalenten ausbauen“, so Lorena Skiljan, CEO und Mitbegründerin von Nobile, gegenüber brutkasten. Zudem soll die Plattform weiterentwickelt werden. Als ein Feature nennt Skiljan die Asset-Steuerung.

Die Wachstumspläne von Nobile

Derzeit werden über die Plattform des Unternehmens über 130 sogenannter Energy-Hubs betrieben, die laut Nobile eine Energieleistung von rund 17,5 GWH an erneuerbarer Energie produzieren. Für 2025 plant das Unternehmen zusätzlich 200 neue Energie-Hubs über die Plattform nobile:connected zu betreiben. Das Unternehmen kooperiert hierfür in erster Linie mit Industrieunternehmen, Gemeinden sowie Tourismusregionen.

Das Team des Startups | (c) Nobile

Für die Expansion baut das Startup derzeit neue Sales-Teams auf. In Deutschland und Italien sollen diese Teams direkt vor Ort über eigene Standorte agieren. Zudem möchte Nobile in den nächsten Monaten bis zu 15 Mitarbeiter:innen neu anstellen.

Die Basis für die Ausrollung in die neuen Märkte bildet die bereits erwähnte Energy-Sharing- und Serviceplattform nobile:connected. Künftig soll die Plattform in Deutschland auch über eine Whitelabel-Lösung an Stadtwerke vertrieben werden. In der Schweiz werden Energiegemeinschaften hingegen nach österreichischem Vorbild serviciert.

“Wir transformieren den Energiemarkt mit einem dezentralen, von unten nach oben gerichteten Modell, das traditionelle Versorger ergänzt und direkt lokale Gemeinschaften bedient“, so Peter Gönitzer, CEO und Mitgründer von Nobile.


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contextflow: Investment für Radiologie-Startup zwecks Kampf gegen Corona

  • Bereits vor der Pandemie umfasste die Software des Unternehmens eine bildbasierte 3D-Suchmaschine (SEARCH), die Krankheitsbilder in Lungen-CTs erkennt, auch solche, die bei Corona-Patienten auftreten.
  • Das Wiener Radiologie KI Startup contextflow beteiligt sich an der Forschung und liefert Radiologen bereits corona-relevante Informationen bei der Auswertung von Scans potenzieller Cocid-19-Patienten für wissenschaftliche Zwecke.
  • Zusammen mit einem neuen Investor, Novacaptial, stellten sie nun zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um die Entwicklung der corona-relevanten Funktionen zu beschleunigen, wobei sie auf dem Fundament der Software als verbesserungsfähige Werkzeuge aufbauten.
  • Die Software von contextflow ist bereits in Krankenhäusern in ganz Europa im Einsatz.
  • contextflow ist ein Spin-off der Medizinischen Universität Wien, der Technischen Universität Wien und des europäischen Forschungsprojekts Khresmoi.
  • Das Unternehmen wurde 2016 von einem Team aus KI- und medizinischen Bildgebungsexperten gegründet und befindet sich derzeit in der Proof-of-Concept-Phase mit 10 Partnerkrankenhäusern und -kliniken in ganz Europa.

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