26.02.2019

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

Das vielzitierte "perfekte Gründerteam" hat Seltenheitswert. Company Builder sollen all jene Kompetenzen ergänzen, die bei Startups am Anfang fehlen, und dadurch schnelles Wachstum ermöglichen. Und auch Corporates können sich mit dem Modell Innovationsskills holen.
/artikel/company-builder
Company Builder - One Stop Shops für unvollständige Startups
(c) fotolia.com - alphaspirit

Drei Techniker entwickeln gemeinsam ein innovatives Produkt. Technisch funktioniert es einwandfrei und auch die entsprechende Nachfrage am Markt ist gegeben, also gründen die drei ein Startup. Es ist eine Geschichte, die häufig am Beginn eines mühsamen Prozesses steht. Denn, so die bekannte Binsenweisheit: Ein gutes Produkt macht noch kein gutes Unternehmen. Was die drei Gründer in unserem Beispiel an technischem Know-how haben, fehlt ihnen in anderen Bereichen, etwa im Vertrieb oder im Marketing. Die notwendigen hochqualifizierten Angestellten können sie sich aber noch nicht leisten.

+++ 20 Rezepte für die Fahrt in die Hölle der gescheiterten Startups +++

Das “perfekte Gründerteam” hat Seltenheitswert

Es ist ein Problem, das viele, wenn nicht die meisten Startups zu Beginn haben. Natürlich müssen die Gründer nicht, wie in unserem Beispiel, Techniker sein. Häufig fehlt etwa auch BWL-lastigen Gründerteams das technische Know-how. Das lässt sich noch in einige weitere Richtungen drehen. Die Ausgangslage bleibt aber immer die gleiche: Das “perfekte Gründerteam” hat Seltenheitswert. Startups müssen einen Weg finden, sich (leistbar) zu ergänzen. Hier kommen Company Builder ins Spiel.

Hohe Beteiligung – großes Engagement

Company Builder wollen das beschriebene Problem besonders elegant und vor allem schnell lösen. Gegen relativ hohe Anteile am Startup – um die 30 Prozent sind üblich – wollen sie als eine Art One Stop Shop alles aus einer Hand bieten, was dem Startup fehlt. Das ist natürlich einerseits das nötige Kapital, andererseits aber auch Fachkräfte, Netzwerk und Erfahrung. Ziel ist dabei immer, in kurzer Zeit starkes Wachstum zu schaffen. “Die Startups, die wir aufnehmen, finanzieren wir nicht mit homöopathischen Beträgen. Wir wollen sie schnell auf wirklich international kompetitives Niveau bringen”, sagt etwa Martin Pansy, Co-Founder des Grazer Company Builders Up To Eleven.

Beschleunigung schon ganz am Anfang

Auch wenn es auf den ersten Blick an die Zielsetzung eines Accelerators erinnern mag, geht das Konzept Company Builder klar darüber hinaus und weist deutliche Unterschiede auf. Wieland Alge vom Innsbrucker Company Builder MAD Ventures drückt es so aus: “Wir sind Co-Founder, nicht nur Investoren. Und wir sind Macher, nicht nur Berater”. Eine Abgrenzung zum Accelerator ergibt sich auch durch die Phase der in Company Builder aufgenommenen Startups. Es ist, wie eingangs beschrieben, die Gründungsphase, in der die Startups eben noch ziemlich unvollständig sind. Accelerator-Programme sprechen dagegen Unternehmen in der Wachstumsphase an.

Startup-Methoden für Etablierte

Das Company Builder-Prinzip lässt sich aber nicht nur auf Early Stage-Startups anwenden, wie etwa V_labs aus Vorarlberg zeigt. Dort nutzt man es für Corporate Innovation-Projekte. “Wir fungieren gewissermaßen als Schnittstelle zwischen Corporate- und Startup-Welt. Wir richten uns an Corporates, die offen für neue Methoden aus der Startup-Welt sind. V_labs unterstützt darin, mit diesen Methoden neue, innovative Lösungen umzusetzen”, erklärt Co-Founder Lukas Meusburger. Konkret baut der Company Builder einzelne Innovationsprojekte seiner Corporate-Kunden als eigene Corporate Startups auf.

Company Builder: Eine Frage der Autonomie

Ob der Company Builder das richtige Modell für das Unternehmen ist, ist gewiss auch eine Einstellungsfrage. Sowohl für Early Stage-Startups als auch für Corporates gilt: Mit dem Einstieg gibt man einiges an Autonomie im Projekt ab. Kommt man damit gut zurecht, kann der Company Builder ein effizienter Weg zur Verwirklichung der dann möglicherweise adaptierten Vision sein. Will man hingegen “sein Ding durchziehen”, ist man mit dem klassischen – mitunter deutlich mühsameren – Weg vielleicht doch besser aufgehoben.


Event-Tipp: “Corporate builds Company” am 4. März

Am 4. März 2019 widmet sich die Veranstaltung “Corporate builds Company” von Casinos Austria & Österreichischen Lotterien ganz dem Thema Company Building für Corporates. Nach einer Einführung in das Thema durch Up To Eleven und V_labs werden in einer anschließenden Podiumsdiskussion Experten aus Corporates und Company Builders über die Chancen und Risiken für Startups und etablierte Corporates bei der gemeinsamen Umsetzung von Innovationen diskutieren. ⇒ Details zum Event & Anmeldung

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
vor 17 Stunden

Flinn: Wiener MedTech holt früheren Tremitas-Gründer Zechmeister ins Führungsteam

Tibor Zechmeister hat das Wiener MedTech Flinn seit der Gründung 2022 als Business Angel unterstützt. Nun wechselt der frühere Gründer des Startups Tremitas Vollzeit in die Speedinvest-Portfolio-Company und wird Teil des Führungsteams.
/artikel/tibor-zechmeister-flinn
vor 17 Stunden

Flinn: Wiener MedTech holt früheren Tremitas-Gründer Zechmeister ins Führungsteam

Tibor Zechmeister hat das Wiener MedTech Flinn seit der Gründung 2022 als Business Angel unterstützt. Nun wechselt der frühere Gründer des Startups Tremitas Vollzeit in die Speedinvest-Portfolio-Company und wird Teil des Führungsteams.
/artikel/tibor-zechmeister-flinn
Bastian Krapinger-Rüther, Tobias Zechmeister und Markus Müller
Bastian Krapinger-Rüther, Tobias Zechmeister und Markus Müller | Foto: Flinn

2022 startete das Wiener MedTech Flinn – und holte gleich eine 1,8 Mio. schwere Pre-Seed-Finanzierung, die von der Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest und SquareOne aus Berlin angeführt wurde. Im Vorjahr erhielt das Unternehmen dann eine FFG-Förderung in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro – für die Weiterentwicklung der Technologie mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI).

Flinn wurde von Bastian Krapinger-Rüther, Markus Müller und Hasib Samad gegründet und entwickelt eine Software, die Herstellern von Medizinprodukten das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfachen soll. Jetzt gibt es wieder Neuigkeiten vom Startup – und zwar eine Personalie. Mit Tibor Zechmeister stoßt ein Branchenexperte ins Führungsteam des Wiener Jungunternehmens.

Tibor Zechmeister: 12 Jahre Erfahrung im Bereich Medizintechnik

“Tibor war seit der Gründung als Business Angel bei uns investiert”, sagt Bastian Krapinger-Rüther auf brutkasten-Anfrage. “Er war durchgehend Sparringpartner und Berater für uns. Die Zusammenarbeit wurde bereits in den vergangenen Monaten intensiviert. Ab Mai ist er nun im Leadership-Team von Flinn”.

Tibor Zechmeister wird die Rolle des Leiters für Quality und Regulatory Affairs bei Flinn übernehmen. Er ist nach Angaben des Unternehmens bereits seit zwölf Jahren im Bereich der Medizintechnik tätig. In der heimischen Startup-Szene ist er vor allem bekannt als Gründer von Tremitas.

Tremitas entwickelte “Parkinson-Stift”

Das Unternehmen entwickelte ein Tremipen für Parkinson-Patienten, umgangssprachlich manchmal als “Parkinson-Stift” bezeichnet. Dieser misst das Zittern bei Patienten mit der Bewegungsstörung und liefert dazu eine Auswertung. Tremitas trat unter anderem bei “2 Minuten 2 Millionen” auf, holte 2019 ein sechsstelliges Investment und erhielt 2020 den “Staatspreis Patent“. 2021 musste das Unternehmen dann jedoch Insolvenz anmelden. Später wurde es an die deutsche MedEngine GmbH verkauft, bei der auch Zechmeister dann tätig wurde.

In seiner Zeit bei Tremitas erreichte das Unternehmen Zulassungen in der EU, Japan sowie Australien und expandierte in zehn Länder. Nach Angaben von Flinn hat Zechmeister in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn mehr als drei Mio. Euro an Fördergeldern und Investments eingeworben.

“Tibors umfangreiche unternehmerische Erfahrung und tiefgreifendes Fachwissen im Bereich der Zulassung medizinischer Geräte erwiesen sich vom ersten Tag an als unverzichtbar”, kommentiert Co-Founder Markus Müller die Personalie. “Anfangs war seine Beratung ausreichend, doch mit unserer Weiterentwicklung freuen wir uns, ihn in einer Vollzeit-Führungsposition begrüßen zu dürfen, aufbauend auf einer starken Vertrauensbasis”.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Company Builder: One Stop Shops für unvollständige Startups