24.05.2022

commonground: Wiener Startup will eine weibliche Arbeitswelt schaffen

Die meisten Normen sind am 08/15-Mann orientiert. Das Wiener Startup commonground will in der Arbeitswelt eine weibliche Alternative schaffen.
/artikel/commonground
Die commonground-Gründerinnen Teresa Tramontana und Rebecca Wiederstein
Die commonground-Gründerinnen Teresa Tramontana und Rebecca Wiederstein | (c) Patricia Weisskirchner

Arbeitsflächen, Stuhlhöhen, Sicherheitsgurte, Raumtemperatur, automatische Türen, Warteschlangen vor den Toiletten, die Schneeräumung im Winter und die Vierzig-Stunden-Arbeitswoche – all diese Dinge hätten eine markante Gemeinsamkeit: Sie seien auf den Standard-Mann ausgerichtet, schreibt Teresa Tramontana, Mitgründerin des Wiener Startups commonground, in einem Kommentar. Dahinter stehe der “Gender Data Gap”. “Das ist eine riesige globale Datenlücke, die Frauen in jedem Bereich des Lebens benachteiligt. Das geht bis zu der Tatsache, dass Frauen öfter an einem Herzinfarkt sterben, weil sich die Symptome anders äußern als bei Männern”, so die Gründerin.

“Unsere Arbeitswelt arbeitet de facto gegen uns. Das müssen wir ändern.”

In einem Bereich will die ehemalige Innenarchitektin mit commonground, das sie gemeinsam mit der Marketingagentur-Gründerin Rebecca Wiederstein gegründet hat, einen Change-Prozess einleiten: in der Arbeitswelt. “Nicht nur die Höhe und Ergonomie unserer Arbeitsmöbel, die Abmessungen und Vorschriften, die für den Arbeitsplatz gelten und die Temperatur in unseren Büros sind auf den 50-Perzentilen-Durchschnitts-Mann ausgerichtet. Auch alle grundlegenden Strukturen, Regelungen und Abläufe in unserem Arbeitsleben beruhen auf männlichen Interessen und Erfahrungen”, schreibt Tramontana.

Die Conclusio der Gründerin: “Unsere Arbeitswelt wurde nicht für Frauen entworfen. Sie arbeitet de facto gegen uns. Das müssen wir ändern. Und zwar nicht indem wir Frauen ‘lernen’, wie man sich in einer männerdominierten (Berufs-)Welt durchschlägt. Sondern indem wir unsere Arbeitswelt ein für alle mal an die Bedürfnisse und Interessen von Frauen anpassen”.

commonground: Drei Angebote für eine weibliche Arbeitswelt

Das will commonground mit drei Angeboten schaffen: Erstens mit einem Member‘s Club für Vernetzung und Austausch mit kuratierten Inhalten und Events. Zweitens mit Content und Aufklärung in Form eines eigenen digitalen, interaktiven Mediums. Drittens – hier ist das Startup derzeit noch in der Vorbereitung und will 2023 damit starten – durch Arbeit direkt mit Unternehmen mit Hilfe eines datenbasierten Awareness- und Informationstools, das mit Expert:innen und Stakeholder:innen entwickelt wird.

Die commonground-Gründerinnen Teresa Tramontana und Rebecca Wiederstein bei einem Workshop
Die commonground-Gründerinnen Teresa Tramontana und Rebecca Wiederstein | (c) Patricia Weisskirchner

Das nächste große Event des Startups wird übrigens im Spätsommer stattfinden. Am 31. August gibt es eine Live-Veranstaltung von commonground zum Thema “Female Health & Kinderwunsch” gemeinsam mit dem Kinderwunsch Startup LEVY Health, das von Frauen geführt wird und die erste digitale Plattform für ganzheitliche Kinderwunschmedizin bieten will. Thematisiert werden sollen bei diesem Event unter anderem die Themen Familienpolitik & Arbeitsumfeld sowie Frauen-medizinische Innovation durch Startups.

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VINtech, alkoholfreier Wein, Wein alkoholfrei
(c) VINtech - (v.l.) Dominik Seidel, Stephan Berendt und Hannah Erdmann.

In der Hitze des Gefechts greift man gerne mal zu etwas Kühlem. Nicht selten handelt es sich in unserer Republik dabei um alkoholische Getränke, die sich aber oftmals mit den Sommertemperaturen nicht vertragen, was den Kreislauf betrifft. Dazu schreibt die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA): “Wenn die Sonne brennt, wirkt Alkohol im Körper schneller und intensiver. Besonders an heißen Tagen kann zu viel Alkohol zu Kreislaufproblemen oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen. Die Folge durch die Kombination von Alkohol und Hitze: Der Blutdruck sinkt, man fühlt sich müde und schlapp. Alkohol entzieht dem Körper weiteres Wasser und wertvolle Mineralstoffe. Das begünstigt die Gefahr von Hitzschlägen.” Doch wer nicht ohne den Geschmack eines der österreichischen Volksgetränke, Wein, auskommen möchte, wird vielleicht künftig bei VINtech fündig.

VINtech: Fokus auf Verfahrenstechnik und Aromarückgewinnung

Es begann alles mit der Ausbildung der Co-Founderin Hannah Erdmann zur Jung-Sommelière. Zu diesem Zeitpunkt fand ihr ausgeprägtes Interesse an Wein den Peak, wie sie andeutet: “Dadurch dass unser Team aber auch sehr sportbegeistert ist und wir gerne in den Bergen unterwegs sind, bietet es sich nicht immer an, Alkohol zu trinken. Als wir uns dann auf die Suche nach einem guten alkoholfreien Wein gemacht haben, wurden wir nicht fündig und so entstand die Idee, selber einen alkoholfreien Wein zu produzieren.”

Nach einiger Recherche über verschiedene Verfahren ist ihr und den beiden Co-Foundern Stephan Behrendt und Dominik Seidel bewusst geworden, dass keines der bestehenden Verfahren vom Geschmack und dem Preis überzeugt. Dadurch entstand die Idee, sich auf die Verfahrenstechnik, bzw. die Aromarückgewinnung zu konzentrieren – das war der Beginn von VINtech.

Klassische Vakuumdestillation

Das durch den “aws First Inkubator” geförderte Startup (mit Werner Wutscher als Mentor) paart bei der Weinerzeugung die klassische Vakuumdestillation mit Original-Aromen-Rückführung mittels ihres VINtech-Verfahrens: “Hier arbeiten wir ausschließlich mit Original-Aromen aus dem Grundwein und verzichten auf künstliche Zusätze”, erklärt Erdmann.

VINtech
(c) VINtech – Das VINtech-Team spürt eine steigende Offenheit für alkoholfreie Weine.

Auch wenn es in Österreich eine Herausforderung ist, Menschen von ihrer Idee und dem Potenzial zu überzeugen, spürt das VINtech-Team eine deutliche Entwicklung und auch steigende Offenheit in Bezug auf alkoholfreie Weine.

“Auf der VieVinum2024 gab es beispielsweise erstmals eine alkoholfreie Masterclass – für uns ein Zeichen, dass der österreichische Weinmarkt dieses Potenzial erkennt und auch Teil davon sein möchte”, so die Gründerin weiter. “Auf lange Sicht sollte sich der Weinbauer diversifizierte Möglichkeiten überlegen, weiterhin wirtschaften zu können.”

Aktuell befindet sich VINtech noch in der Forschung, mit Fokus auf ihrer Machbarkeitsstudie, um ein “Proof of Concept” auszuarbeiten – in Kooperation mit der Hochschule Geisenheim.

VINtech: “Alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt”

Für Erdmann und Co. ist alkoholfreier Wein kein Konkurrenzprodukt, sondern eine Erweiterung der geschmackvollen Alternativen im alkoholfreien Getränkemarkt.

“Wein ist eines der aromareichsten Lebensmittel der Welt und diese Vielfalt und Diversität möchten wir den Menschen ermöglichen, die auf die schädlichen Eigenschaften des Alkohols verzichten wollen. Auch die Entwicklung von alkoholfreiem Bier zeigt, dass es möglich ist qualitativ hochwertige alkoholfreie Produkte herzustellen. Die ersten alkoholfreien Biere waren wenig überzeugend – heutzutage hat jede Brauerei ihr eigenes alkoholfreies Bier und der Konsument nimmt diese gut an”, weiß die Founderin.

Zu den nächsten Zielen gehört die Fertigstellung des Verfahrens und die damit verbundene Finalisierung ihres Geschäftsmodells. “Ferne Ziele sind weitere Forschung im Bereich der Aromarückgewinnung und ganzheitlichen Weinbau-Konzepten für alkoholfreien Wein” erklärt Erdmann abschließend. “Außerdem ist ein Dienstleistungsstandort für Österreich eine gute Option für uns, um das Land Österreich im alkoholfreien Wein- und Getränkemarkt stark zu positionieren.”

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