05.05.2022

Coinpanion: Wiener Krypto-Startup startet in Deutschland

Nachdem erst vor einer Woche eine Kooperation mit dem deutschen Bankhaus Scheich verkündet wurde, kommt der Schritt wenig überraschend.
/artikel/coinpanion-deutschland
Die Gründer des Wiener Krypto-Startups Coinpanion |© Coinpanion
Die Gründer des Wiener Krypto-Startups Coinpanion |© Coinpanion

Erst vor einer Woche gab das Wiener Krypto-Startup Coinpanion, das seinen Kund:innen einen “Rundum-Sorglos”-Einstieg in die Krypto-Welt ermöglichen will, eine große Kooperation in Deutschland bekannt. Die Partnerschaft mit dem deutschen Bankhaus Scheich ebne den Weg für neue Produkte hieß es dazu vom 2019 gegründeten Startup, das kürzlich eine 5,5 Millionen Euro-Finanzierungsrunde abgeschlossen hatte. Auf die Frage des brutkasten, ob das auch eine Expansion nach Deutschland bedeute, hieß es sinngemäß: Bitte noch ein wenig warten. Es dauerte tatsächlich nicht lange. Heute wurde der Schritt ins Nachbarland offiziell in einer Aussendung verkündet.

Coinpanion: Kooperationen mit Bankhäusern Scheich und von der Heydt

Dabei kooperiere man nicht nur mit dem erwähnten Bankhaus Scheich und dessen FinTech-Arm tradias, sondern auch mit dem 1754 gegründeten Münchner Bankhaus von der Heydt, einem der ältesten Deutschlands. “Beide Bankhäuser stellen dabei die regulatorischen Vorgaben sicher und sind für die Abwicklung der Handelsgeschäfte von Coinpanion zuständig”, heißt es dazu von Coinpanion. Das Bankhaus Scheich übernehme als Europas führende regulierte OTC Trading-Plattform für den Handel mit Kryptowährungen die Abwicklung der Transaktionen bei den Trades. Das Bankhaus von der Heydt agiere als Finanzkommissionär und übernehme in der Kooperation zudem die Rolle des Custodian, der die Euro- und Kryptoeinlagen der Anleger verwahrt und die Auszahlungen an die Kunden von Coinpanion sicherstellt.

Neue Partner als Enabler im regulatorischen Bereich

“Für Startups ist es wichtig, die hohen regulatorischen Anforderungen in Deutschland mit erfahrenen Partnern wie uns und dem Bankhaus von der Heydt zu erfüllen”, kommentiert Nils von Schoenaich-Carolath vom Bankhaus Schleich. Man sehe in der Kooperation Potenzial für die eigene Expansion innerhalb Europas. Auch Sebastian Hailer vom Bankhaus von der Heydt sieht sein Unternehmen als regulatorischen Enabler für Coinpanion: “Wir sehen, dass digitale Vermögenswerte eine größere Bedeutung erlangen. Hierbei erschweren regulatorischen Anforderungen und eine hohe Komplexität oftmals den Markteintritt. Als vollregulierte Partnerbank, die langjährige Banking-Expertise in hoch regulierten Märkten mit einem tiefen Verständnis für Blockchain-basierte Lösungen kombiniert, helfen wir einen Einstieg in den Markt zu finden”.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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