22.02.2023

Coinbase: So stark ist der Umsatz im vierten Quartal 2022 gesunken

Der Kryptowinter schlägt sich auch in den Geschäftszahlen der Börse Coinbase nieder. Der Umsatz brach im vierten Quartal 2022 ein, unter dem Strich stand zudem ein deutlicher Verlust.
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The logo of coinbase on a computer screen
Foto: Adobe Stock

2022 war kein gutes Jahr für die Kryptobranche – so viel dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Das schlägt sich auch in den Geschäftszahlen der Kryptobörsen nieder. Da die meisten nicht selbst börsenotiert sind, müssen sie diese Zahlen allerdings nicht offen legen. Anders Coinbase: Die US-Kryptobörse ist seit April 2021 an der Tech-Börse Nasdaq gelistet und muss daher auch Quartalszahlen veröffentlichen. Nun legte das Unternehmen seine Ergebnisse für das vierte Quartal 2022 vor.

Der Umsatz lag den Zahlen zufolge bei 605 Mio. US-Dollar – ein massiver Rückgang gegenüber dem vierten Quartal 2021. Damals hatte Coinbase 2,49 Mrd. Dollar umgesetzt. Zu berücksichtigen ist dabei: Im vierten Quartal 2021 hatten Bitcoin und Ethereum jeweils Rekordstände erreicht – entsprechend groß war auch das Interesse von Kleinanleger:innen. Im letzten Jahresviertel 2022 dagegen waren die Kurse bereits ein Jahr gefallen – und mit der Pleite des Coinbase-Konkurrenten FTX kam noch ein weiterer Belastungsfaktor für die Kryptobranche dazu.

Erste Marktreaktion trotz Verlusts positiv

Unter dem Strich schrieb Coinbase rote Zahlen: Der Nettoverlust lag zwischen Oktober und Dezember 2022 bei 557 Mio. Dollar. Dies ergibt einen Verlust pro Aktie von 2,46 Dollar. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war ebenfalls klar negativ – hier verzeichnete Coinbase einen Verlust von 124 Mio. Dollar.

Die erste Marktreaktion war dennoch positiv – die Aktie legte im nachbörslichen New Yorker Handel leicht zu. Hintergrund: An der Wall Street waren teilweise schwächere Ergebnisse erwartet worden. Im Schnitt hatten Analyst:innen laut Yahoo Finance einen Quartalsumsatz von 581 Mio. Dollar und ein Ebita von minus 202 Mio. Dollar prognostiziert.

Der Quartalsbericht schlüsselt auch die direkten Handelsumsätze auf: Mit Privatanleger:innen verezichnete Coinbase im vierten Quartal 2022 ein Handelsvolumen mit 20 Mrd. Dollar. Damit ging es nicht nur verglichen mit dem vierten Quartal zurück, sondern auch gegenüber dem dritten Quartal 2022: In diesem hatte Coinbase bei den Privatanleger:innen ein Handelsvolumen von 20 Mrd. Dollar verzeichnet. Die Handelsumsätze der institutionellen Anleger sanken vom dritten auf das vierte Quartal 2022 von 133 Mrd. Dollar und 125 Mrd. Dollar.

Aktienkurs legte seit Jahresbeginn deutlich zu

Am Aktienmarkt ist es für Coinbase zuletzt sehr gut gelaufen: Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs an der Nasdaq um 86 Prozent zugelegt. Hintergrund ist die Erholung am Kryptomarkt, die kurz nach dem Jahreswechsel eingesetzt hat – und von der die Kryptobörse indirekt profitiert. Die Auswirkungen auf die Coinbase-Geschäftszahlen werden erst bei der nächsten Zahlenvorlage – zum ersten Quartal 2023 – sichtbar werden.

Trotz der jüngsten Erholung der Coinbase-Aktie liegt sie weiterhin noch deutlich unter ihrem Rekordhoch: Dieses lag an ihrem ersten Handelstag im April 2021 bei knapp 460 Dollar. Von diesem Höchststand gerechnet liegt die Aktie mit dem aktuellen Kurs von 62 Dollar auch weiterhin über 80 Prozent im Minus.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

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CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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