13.05.2024
GESUNDHEIT

cogvis: Wiener Startup gewinnt schwedische Ausschreibung für Pflegelösung

„Better life and health for more people“ lautet das Ziel der schwedischen Modellregion Skåne. Wie das Wiener Scaleup cogvis dazu nun beitragen soll.
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cogvis-Co-Gründer und CEO Rainer Planinc. (c) cogvis; Backdrop Canva

Seit über 300 Jahren wird in der Stadt Skåne an der schwedischen Südküste medizinische Forschung betrieben. Damit ist die Region eine der forschungsintensivsten Universitätslandschaften Europas. Die wissenschaftliche Arbeit reicht von angewandten klinischen Studien bis zu experimenteller Grundlagenforschung. Die Erkenntnisse, die in dieser Stadt generiert werden, sind bedeutend für das öffentliche Gesundheitswesen – und das weit über die schwedischen Grenzen hinaus.

Wiener Pflegetechnologie cogvis setzt sich in Schweden durch

Es ist ebenjene Region, die nun im Zuge eines prestigeträchtigen Ausschreibens nach neuen, digitalen Lösungen im Pflegebereich gesucht hat. Das Wiener Startup cogvis konnte sich gegen die internationale Kurzzeitpflege-Mitstreiter durchsetzen und wurde nun als Gewinner der Ausschreibung bekanntgegeben. Damit positioniere sich das Unternehmen laut Ausschreibung als “europäischen Vorreiter im Bereich der Pflegetechnologie”. Nun sollen in lokalen Krankenhäusern der Modellregion Skåne schrittweise mindestens 800 der cogvis-Smartsensoren implementiert werden.

Bis zu 20.000 Euro Kosten pro Sturz

Das System des Startups soll mehr Sicherheit in der Pflege gewährleisten. Die 3D-Sensoren registrieren Bewegungen im Raum und lösen in kritischen Fällen einen Alarm aus, um eine schnelle Reaktion der Pflegekräfte zu ermöglichen. Bis zu 20.000 Euro an medizinischen Kosten kann so ein Sturz verursachen, wie CEO Rainer Planinc bereits im Gespräch mit brutkasten erläuterte – ganz zu schweigen von den körperlichen und psychischen Schäden von Betroffenen und Angehörigen. Um das zu vermeiden, möchte cogvis ansetzen; dadurch sollen in weiterer Folge auch Pflegekräfte entlastet werden.

Mit Innovation gegen ernüchternde Prognosen

Wie dringend der Handlungsbedarf in der Pflege ist, wird durch ernüchternde Statistiken ersichtlich: Allein in Österreich sollen laut einer Studie des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege bis 2030 an die 100.000 Pflegekräfte fehlen, in Europa werden elf Millionen prognostiziert. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist Innovation gefragt; hier können auch Incentives wie die Skåne -Ausschreibung förderlich sein.

Auch Rainer Planinc, Co-Gründer und CEO von cogvis, zeigt sich ob nach dem Gewinn der Ausschreibung optimistisch: “Mit unserem 3D-Smartsensor, dem besten Product-Market-Fit in Europa, gestalten wir die Zukunft der Pflege und führen positive Veränderungen für die Gesellschaft herbei.” Damit paraphrasiert er auch das Ziel der Modellregion Skåne: “Better life and health for more people”.

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Wie Künstliche Intelligenz das Lernen verändert: Chancen, Herausforderungen und die Zukunft der Bildung

Gastbeitrag. GoStudent-Founder Felix Ohswald fasst zusammen, welche Entwicklungen KI im Bildungssektor vorantreibt. Und was es braucht, sich an diesem Wendepunkt in die richtige Richtung zu begeben.
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© brutkasten - Felix Ohswald, Gründer GoStudent.

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert, wie wir lernen, und treibt einige der spannendsten Entwicklungen im Bildungs- und EdTech-Sektor voran. Jahrzehntelang blieben Bildungssysteme weitgehend unverändert. Jetzt ermöglicht KI personalisierte Lernerfahrungen, unterstützt bei der Vorbereitung und bietet neue Möglichkeiten, Fortschritte zu verfolgen – und das in rasantem Tempo. Doch die Bedeutung dieser Veränderung reicht weit über Effizienz hinaus: Es geht darum, lebenslanges Lernen zu fördern, kritische Fähigkeiten zu entwickeln und Bildung auf neue Weise zugänglich zu machen. Zwei Jahre nach dem Start von ChatGPT stehen wir an einem Wendepunkt, an dem KI das Potenzial hat, Bildung tiefgreifend zu bereichern. Die Frage ist nun, wie wir KI gezielt nutzen, um Lernprozesse nachhaltig zu verbessern, statt sie nur zu beschleunigen.

KI in der frühkindlichen Bildung

Mithilfe von KI können bereits die Kleinsten auf innovative Weise gefördert werden. Jedes Kind hat potenziell per Smartphone oder Tablet Zugang zu einem personalisierten Avatar, der nicht nur spielerisch Wissen vermittelt, sondern Kreativität anregt und jederzeit verfügbar ist. Diese digitale Begleitung kann Kinder dabei unterstützen, spielerisch und intuitiv zu lernen – und das in einem unheimlichen Tempo, denn Kinder lernen erwiesenermaßen deutlich schneller als Erwachsene. Der Zugang zu solchen digitalen Lernbegleitern wird entscheidend, um frühkindliche Bildung umfassender und zugänglicher zu gestalten.

KI in der schulischen Bildung

KI ist dabei, ein noch mächtigeres Werkzeug zu werden als das Internet selbst. Sie schafft für Schüler:innen und Lehrkräfte neue Möglichkeiten, Wissen in Echtzeit abzurufen und verständlich zu machen. Der gesamte Wissenspool steht per Knopfdruck und über einfache Befehle zur Verfügung. Um das volle Potenzial von KI zu nutzen, ist es jedoch notwendig, Lehrkräfte entsprechend auszubilden. Nur so kann diese Technologie als sinnvolles und verantwortungsvolles Bildungsinstrument genutzt werden.

KI im Bildungsbereich

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, wie schnell KI-gestützte Tools im Bildungsmarkt Fuß fassen. Von personalisierten Quizfragen bis hin zu digitalen Lehrkräften wie “Amelia”, der KI-Tutorin von GoStudent, gibt es inzwischen eine Vielzahl an Ressourcen, die gezielte und individualisierte Lernerfahrungen ermöglichen.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, den Lernprozess so zu strukturieren, dass Schüler:innen mit KI tatsächlich mehr lernen – nicht weniger. Engagement ist entscheidend für die langfristige Wissensaufnahme, und KI entfaltet ihr volles Potenzial, wenn sie die Ansätze und Strategien der Lehrkräfte ergänzt. Unsere KI-gestützten Stundenzusammenfassungen (Lesson Summaries) bieten z.B. eine detaillierte Übersicht jeder Einheit, inklusive zentraler Erkenntnisse, Hausaufgaben, Session Sentiment und Fokusbereiche für Verbesserungen. Bereits jetzt wird in unserem Online-Unterricht jede Stunde aufgezeichnet, und Feedback wird regelmäßig übermittelt. Dies steigert das Niveau des Unterrichts enorm und kann auch im physischen Klassenzimmer eine wertvolle Unterstützung sein. Erste Daten zeigen, dass Eltern und Schülerinnen diese Zusammenfassungen durchschnittlich zwei-, dreimal pro Sitzung abrufen.

Darüber hinaus helfen interaktive Quizfragen, die aus den Unterrichtstranskripten generiert werden, zentrale Konzepte auf eine aktive Weise zu wiederholen. Für Lehrkräfte bieten die Sitzungszusammenfassungen direktes Feedback, um gezielte Unterstützung zu ermöglichen; Eltern erhalten Einblicke in die Lernfortschritte ihrer Kinder; und für Schüler:innen werden wichtige Inhalte durch Quizfragen unterhaltsam und einprägsam vermittelt. So wird KI zum Motor für sinnvolle Lernerfahrungen, die über reine Effizienz hinausgehen.

Menschliche Lehrkräfte und KI: Die perfekte Kombination

Laut dem GoStudent Bericht zur Zukunft der Bildung 2024 stimmen 66 Prozent der Eltern in Österreich zu, dass KI ein effektives Bildungswerkzeug ist. Doch obwohl KI das Lernen transformiert, kann sie die Unterstützung und Empathie einer guten Lehrkraft nicht ersetzen. Dies unterstreicht eine zentrale Erkenntnis: KI kann den Lernprozess zwar unterstützen, aber der menschliche Faktor bleibt entscheidend für eine erfolgreiche Bildung.

Es wird jedoch nicht mehr lange dauern, bis KI-Systeme bestimmte Aufgaben gleich gut oder sogar besser als Menschen ausführen können. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, um den Bildungsprozess zu unterstützen, ohne die menschliche Note zu verlieren. GoStudent setzt deshalb auf ein hybrides Modell, bei dem digitale und menschliche Elemente Hand in Hand arbeiten.

Die Zukunft der Bildung: KI als Chance für die nächste Generation

Für die Zukunft des Lernens ist es entscheidend, die Stärken der KI mit den Werten zu kombinieren, die Bildung ausmachen. Unser Bildungsbericht zeigt, dass Eltern und Schüler:innen zunehmend Fähigkeiten wie Kreativität und kritisches Denken schätzen – und genau diese Fähigkeiten sollte KI unterstützen. Im EdTech-Bereich sind Unternehmen gefordert, KI so zu entwickeln, dass sie diese Werte auf verantwortungsvolle Weise fördert und das Lernen bereichert, anstatt es zu untergraben.

In Österreich und darüber hinaus stehen wir an einem entscheidenden Punkt. Die Zukunft der Bildung wird davon abhängen, wie verantwortungsvoll wir KI einsetzen, um Schülerinnen zu fördern und zu inspirieren, ohne ihre Unabhängigkeit einzuschränken. Für GoStudent ist klar: Wir möchten Technologie entwickeln, die das Lernen erleichtert, aber nicht ersetzt. Mit einer durchdachten Kombination aus KI und menschlicher Expertise können wir die Bildungslandschaft prägen und Schüler:innen die Werkzeuge an die Hand geben, die sie für ihre Zukunft benötigen.

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