17.11.2017

CodeFactory startet Bildungsoffensive für Frauen

CodeFactory, ein Bildungsunternehmen für Web Development und IT-Ausbildungen, startet mit Ende November Österreichs erste Ausbildungsinitiative mit dem Ziel, vor allem weibliche Talente als Fullstack Web Entwickler direkt in den Arbeitsmarkt zu bringen.
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(c) CodeFactory

Gegründet wurde die Code Factory 2016 von Lisa Duschek und Christoph Pirringer. Die zwei Gründer wollten sich zuvor selbst im Bereich Web Development weiterbilden und haben Angebote und Preise verglichen. „2015 gab es dazu in Österreich gar kein brauchbares Angebot. Einzig in Portland und Barcelona haben wir Ausbildungs-Programme gefunden, die uns gefallen haben. Die Wahl ist dann auch aufgrund Reiselust auf Portland gefallen”, erzählt Christoph Pirringer, der CTO der CodeFactory. Während der viermonatigen Ausbildung ist den angehenden Web Developern nicht nur aufgefallen, dass die Teilnehmer in Portland sehr divers sind und verschiedenste Backgrounds haben. Viel auffälliger war es, dass es in Österreich einen Kurs wie diesen einfach gar nicht gibt. „Aus der Frage, warum gibt es das nicht, ist dann schnell – wir machen das jetzt – geworden”, erzählt Christoph Pirringer. Nach der Rückkehr aus den Vereinigten Staaten 2016 wurde auch schon gegründet und heute bringt die CodeFactory mit ihren neuen Ausbildungsjahrgängen mehrere dutzend Teilnehmerinnen in nur 4 Monaten von absoluten Neulingen zu berufsreifen Junior Web Developern und unterstützt sie beim direkten Berufseinstieg. „Ob Großindustrie oder Privatperson, unser Angebot trifft den Nerv der Zeit. Wir können dem Leben unserer Teilnehmer eine neue Richtung und ihrer Karriere eine neue Perspektive geben und gleichzeitig den dringendsten Bedarf der IT-Landschaft europaweit decken”, so Lisa Duschek, Co-Gründerin und selbständige Entwicklerin.

+++ CodeFactory Vienna: “Wir sind viel flexibler als FHs und Unis” +++

Frauen zur Technik

In zwei Ausbildungszentren, im 15ten und 5ten Wiener Gemeindebezirk, werden Schüler sowohl als Privatpersonen als auch im Auftrag von Industriepartnern zu berufsreifen Entwicklern ausgebildet. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, bietet die CodeFactory ein in Europa einzigartiges Bildungskonzept an, das sich jetzt auch besonders an Frauen richtet. Denn mit 20. November 2017 startet Österreichs erste Ausbildungsinitiative mit dem Ziel, vor allem junge weibliche Talente als Fullstack Web Entwickler direkt in den Arbeitsmarkt zu bringen. Dabei kooperiert CodeFactory auch mit dem WAFF und speziellen Programmen wie FIT („Frauen in Handwerk und Technik“). „Damit können wir Frauen eine Ausbildung ermöglichen, die sich diesen Schritt nicht aus eigener Kraft leisten könnten”, freut sich Christoph Pirringer. Mehr als zwanzig Teilnehmerinnen starten am 20. November direkt mit dem Bildungsangebot in ihre neuen Karrieren. Der Kurs umfasst:

-eine 15-wöchige Vollzeit-Ausbildung mittels Pair-Programming und Teamprojekten
-ein holistisches Curriculum mit den gefragtesten Technologien im Front- und Backend
-den Aufbau eines beeindruckenden Portfolios mit real-life Projekten
-permanentes Training in Komplementärfähigkeiten wie SCRUM, Testing, Dokumentation u.v.m.

Potenzial für die Industrie

„Die Industrie verliert jedes Jahr Millionen für erfolgloses Recruiting und HR. Dazu gibt es seitens des EU-Komission eine Studie, dass bis 2020 mehr als 800.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich unbesetzt bleiben werden. Auch hört man aktuell aus jedem IT-Unternehmen, dass sie über Monate keine passenden Mitarbeiter ”, sagt der CodeFactory CTO. Seiner Erfahrung nach gehen vor allem auch Frauen mit viel Leidenschaft an die Sache und können Unternehmen helfen, den dringenden Personalbedarf zu stillen. „Wir rechnen mit einem sehr großen Ansturm, sodass in Zukunft auch ein reines Frauenprogramm denkbar ist. Wir verzeichnen zudem auch großen Zuspruch aus den Bundesländern”, erklärt Christoph Pirringer.
Im B2B-Bereich richtet sich die CodeFactory zudem gezielt an Unternehmen mit einem spezifischen Industriebedarf. Ab einer bestimmten Mindestmenge an benötigten Mitarbeitern im Web Development kann so eine gezielte, spezifische Ausbildung und ein auf die Bedürfnisse des Kunden maßgeschneiderter Kurs angeboten werden. CodeFactory wurde übrigens auch von der Wirtschaftskammer Österreich ausgezeichnet und kann bisher eine 100-prozentige Quote der Berufstätigkeit unter ihren Absolventen verzeichnen.

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(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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