19.01.2024

Cocoon Capital Advisory: Ex-Kanzler Kurz steigt bei Firma von Ex-Kabinettschef ein

Ex-Kanzler Sebastian Kurz hält seit Kurzem 50 Prozent der von seinem Ex-Kabinettschef Bernhard Bonelli gegründeten Cocoon Capital Advisory.
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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Die SK Management GmbH von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seit 10. Jänner eine neue Beteiligung, wie aus Firmenbuchdaten hervorgeht. Sie hält nun 50 Prozent an der Cocoon Capital Advisory GmbH. Die anderen 50 Prozent gehören der 5B2F GmbH von Kurz’ früherem Kabinettschef Bernhard Bonelli, mit dem der Altkanzler aktuell auch im Ibiza-U-Ausschuss wegen mutmaßlicher Falschaussage vor Gericht steht – die beiden bestreiten die Vorwürfe.

Cocoon Capital Advisory bereits 2022 gegründet – Co-Founder stieg vergangenes Jahr aus

Die Cocoon Capital Advisory GmbH wurde bereits im Jahr 2022 gegründet – damals von Bonelli gemeinsam mit Ex-McKinsey-Partner Emanuel Schamp. Zweiterer gab seine Anteile vergangenen Sommer an Bonelli ab. Nun hat dieser mit Sebastian Kurz einen neuen Geschäftspartner.

“Startup-Fonds” oder doch Beratungsunternehmen?

Laut einem Bericht des Trend und zahlreichen Berichten weiterer Medien handelt es sich bei Cocoon Capital Advisory um einen “Startup-Fonds”. Laut Firmenbuchdaten ist der Geschäftszweck jedoch “gewerbliche Vermögensberatung sowie Unternehmensberatung”. Dafür liegt auch eine Gewerbeberechtigung vor. Zudem scheinen keine Beteiligungen des Unternehmens auf. Auch der Begriff “Advisory” im Firmennamen deutet auf eine Beratungsunternehmen hin. Zum gleichnamigen auf Südostasien spezialisierten Startup-Fonds Cocoon Capital aus Singapur scheint es keine Verbindung zu geben.

Eine Anfrage des brutkasten dazu beim Sprecher von Sebastian Kurz blieb bislang unbeantwortet. Ein etwaiges Statement wird später hier ergänzt.

Die Beteiligungen von Sebastian Kurz

Sebastian Kurz hält mittlerweile Beteiligungen an mehreren Unternehmen. Über die SK Management GmbH hält er neben Cocoon Capital Advisory auch 50 Prozent an der AS²K Beteiligungs GmbH – Geschäftspartner ist hier Investor Alexander Schütz. Diese wiederum ist am Pflege-Startup HeldYn beteiligt. Zudem hält Kurz direkt Anteile am MedTech-Startup medaia (SkinScreener) und am israelischen Cyber Security-Startup Dream Security, das kürzlich eine große Finanzierungsrunde abschloss, wie brutkasten berichtete.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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