07.06.2018

Coachy: Startup verspricht eigene Video-Online-Akademie in fünf Minuten

Startup-Portrait. Online-Akademie selbst gemacht: Das Startup Coachy mit Sitz in Malta möchte die Erstellung von Online-Kursen vereinfachen und damit die Nutzung von Video-Content auch weniger Technik-affinen Personen ermöglichen.
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Coachy
(c) Coachy - Das Coachy-Gründerteam, Dennis Spohr, Dejan Novakovic und Lisa Evoluer möchten die Erstellung von Online-Schulen vereinfachen.

Die drei Founder Dennis Spohr, Lisa Evoluer und Dejan Novakovic haben im Juli 2017 mit Coachy ein Startup gegründet, das eine leichte und schnelle Erstellung von Online-Kursen verspricht. Bisher bestehende Systeme zur Generierung von Video-Content seien, laut Founder-Team, zu kompliziert. Als Folge entwickelte Spohr für seine Freundin Lisa Evoluer die Plattform, die vielfältig genutzt werden kann.

+++ YouTube: So können Startups die Video-Plattform optimal nutzen +++

Coachy: Fast 1.000 Stunden Content

“Mit Coachy können EPUs, KMUs, Berater, Trainer oder etwa Coaches in fünf Minuten eine eigene Online-Akademie erstellen. Sie können damit ihre digitalen Produkte verkaufen, online Leads generieren, Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden schulen und über die eigenen Produkte informieren”, erklärt Marketing-Chef und Co-Founder Novakovic im Gespräch mit dem Brutkasten. Mit Stand Mai verweist man auf bislang 1.027 Coaches mit 512 Videokursen, 7.834 Lektionen und 992 Stunden an Videocontent, die über die Plattform liefen. Von den Usern seien rund 300 zahlende Abo-Kunden, wie uns die Gründer wissen lassen.

Drei verschiedene Abo-Varianten

Die “Schnell-Start-Variante”, mit der man pro Produkt einen Video-Kurs mit bis zu 30 Minuten Länge hochladen kann, ist kostenlos. Einnahmen macht das Unternehmen mit dem Verkauf von drei Verschiedenen Abo-Angeboten. Die Versionen “Standard”, “Premium” und “Enterprise” liegen zwischen 27 und 147 Euro pro Monat und bieten Features wie eigenes Branding, unlimitierte Video-Uploades, eine automatisierte Sales-Page und diverse Statistiken.

Promo-Video von Coachy:

Mit Influencern Bekanntheit steigern

Zu Beginn sei für Coachy vor allem die Generierung von Reichweite eine Herausforderung gewesen, erklären die Founder. Daher holte man sich den Online-Marketing-Experten Novakovic als dritten Gesellschafter an Bord. Nun gehe es daran KMUs die Vorteile von Video-Content zu erläutern und ihnen näher zu bringen, warum sie darauf setzen sollten. “Unsere Marketing-Strategie beinhaltet das Sponsoring von Online-Kongressen und die Nutzung von Facebook-Ads. Zudem setzen wir auf Influencer, wie etwa den Fotografen Calvin Hollywood, den Schauspieler Ben Outtara und den Psychologen Matthias Niggehoff. Affiliate-Partner erhalten 25 Prozent Lifetime-Provision für jede Vermittlung. Wir möchten mehr ‘normale’ Kunden zu Affiliates machen”, erklärt Novakovic.

Auf den Weg in die USA

Das zu 100 Prozent selbstfinanzierte Unternehmen möchte in nächster Zeit die 2.500 User-Grenze knacken und 2019 seinen Service auch in den USA launchen. “Wir wollen uns mehr auf KMUs und Großunternehmen konzentrieren, die auch einfaches E-Learning mit uns etablieren wollen”, sagt Novakovic. Während des Entstehungsprozesses der Plattform haben die Founder schnell gemerkt, dass es Sinn macht, sich Personen mit unterschiedlichen Stärken ins Boot zu holen. “Es ist besser, langsam und stetig zu wachsen, anstatt vom Start weg viel Geld zu verballern oder Investoren ins Boot holen, die die Vision nicht verstehen und rein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind” sagt Novakovic.


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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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