19.07.2024
CLIMATETECH FUNDS

ClimateTech: Leichte Entspannung beim VC-Fundraising

Der neueste "2024 Climate Tech Funds Report" von PitchBook liefert aktuelle Zahlen zum VC-Fundraising für 2024. Demnach zeichnet sich eine leichte Erholung ab. Das Rekordjahr 2022 bleibt jedoch in weiter Ferne.
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© Adobe Stock

Der neueste 2024 Climate Tech Funds Report der US-amerikanischen Plattform PitchBook zeigt, dass 2022 ein Rekordjahr für ClimateTech VC-Fundraising war. Demnach konnten vor zwei Jahren VC-Fonds, die einen Fokus auf Investitionen in Klimatechnologien legen, weltweit über 18,7 Milliarden Dollar an Kapital von LPs raisen – damit doppelt so viel wie noch im Jahr 2021.

Aufgrund der angespannten Lage an den Kapitalmärkten kam es 2023 jedoch zu einem Einbruch auf 3,9 Milliarden Dollar. “Das Fundraising ging 2023 stark zurück, da das Umfeld für das VC-Fundraising insgesamt schwieriger wurde, mit einem Rückgang der VC-Exit-Aktivitäten”, so PitchBook im Report.

Leichte Entspannung 2024

Nun zeichnet sich allerdings eine Erholung für VC-Fundraising im ClimateTech-Bereich ab. So konnten alleine im ersten Halbjahr 2024 VC-Fonds über 3,4 Milliarden US-Dollar an Kapital aufstellen. Dazu heißt es im Report: “Die Mittelbeschaffung für das Jahr 2024 scheint stärker zu sein als die für 2023: Bis zum 25. Juni wurden 3,4 Mrd. USD aufgebracht, verglichen mit 3,9 Mrd. USD im gesamten Jahr 2023.” Das Boomjahr 2022 wird jedoch nicht annähernd erreicht.

Die größten Closings bei ClimateTech-Fonds

Zudem geben die Analysten des Reports auch einen Einblick zu den größten Fonds-Closing des Jahres 2024. So erzielten insgesamt 18 VC-Fonds mit Fokus auf ClimateTech ein Closing – fünf davon mit mehr als 300 Millionen Dollar:

  • Chevron Technology Ventures, Future Energy Fund III (500 Millionen Dollar)
  • Norrsken VC, Norrsken VC Fund II (343 Millionen Dollar)
  • ArcTern Ventures, ArcTern Ventures Fund III (335 Millionen Dollar)
  • ETF Partners, Environmental Technologies Fund IV (307 Millionen Dollar)
  • Clean Energy Ventures, Clean Energy Venture Fund II (305.5 Millionen Dollar)

Anzahl der Closings

Die Zahl von 18 Fonds, die in der ersten Jahreshälfte 2024 geschlossen wurden, entspricht in etwa der Zahl von 2023, als im gesamten Jahr 37 Fonds geschlossen wurden; allerdings überstiegen damals nur drei Fonds die 300-Millionen-Dollar-Marke. Diese Zahlen deuten laut Pitchbook auf ein stärkeres VC-Fundraising-Umfeld im Vergleich zu 2023 hin. Im Jahr 2022, als die Mittelbeschaffung für Klimaspezialisten ihren Höhepunkt erreichte, wurden 60 Fonds geschlossen, von denen neun 300 Millionen Dollar oder mehr erreichten.

Abschließend heben die Autor:innen hervor, dass der “2024 Climate Tech Funds Report” zeigt, dass spezialisierte Klimafonds trotz Marktherausforderungen weiterhin bedeutende Investitionen anziehen. Für den aktuellen Report wurden laut Pitch Book insgesamt 213 ClimateTech-Fondsmanager:innen befragt.


Tipp der Redaktion:

In den letzten Jahren sind in Europa immer mehr VC-Fonds an den Start gegangen, die spezifisch in Klimatechnologien investieren. Hier liefern für euch einen Überblick über wichtige ClimateTech & Impact VCs am Markt.

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Andreas Nemeth | (c) UNIQA Ventures
Andreas Nemeth | (c) UNIQA Ventures

Die Europäische Union drohe wirtschaftlich den Anschluss an die USA und China zu verlieren. Um das aufzuhalten, brauche es Milliardeninvestments und höhere Produktivität. Zu diesem Ergebnis kam der vergangene Woche von Mario Draghi vorgestellte Bericht, den er im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt hatte. Der frühere Präsident der Europäischen Zentralbank und vormalige italienische Ministerpräsident schlug mit seinem Papier hohe Wellen, auch in der Startup-Szene. brutkasten hat bei Andreas Nemeth, CEO von Uniqa Ventures, nachgefragt, was er von dem Bericht hält und wie er die Rolle von Startups und Scaleups darin einschätzt.

Zentrale Rolle von Startups und Scaleups

Grundsätzlich betont Nemeth, dass die Aussagen von Draghi die zentrale Rolle von Startups und Scaleups bei der Förderung von Innovation, wirtschaftlicher Resilienz und langfristiger Wettbewerbsfähigkeit in Europa unterstreichen. “Dieser Fokus ist entscheidend, da er die Notwendigkeit weiterer Unterstützung und Investitionen in das unternehmerische Ökosystem hervorhebt, um sicherzustellen, dass Europa ein globaler Technologieführer bleibt”, sagt Nemeth.

Draghis Forderung nach einer Startup-Wachstumsförderung komme zur richtigen Zeit: “Als Risikokapital- und Wachstumskapitalgeber sehen wir aus erster Hand, wie Frühphaseninvestitionen als Katalysator für disruptive Technologien, Arbeitsplätze und neue Industrien wirken”, erklärt der CEO von Uniqa Ventures. Um global konkurrenzfähig zu bleiben, müsse Europa allerdings sicherstellen, dass Startups nicht nur überleben, sondern auch dabei unterstützt werden, sich zu globalen Marktführern zu entwickeln. Momentan liege Europa 70 bis 80 Prozent unter dem US-Niveau was Investments in Startups betrifft.

Finanzierungslücke überwinden

Eine der zentralen Botschaften aus Draghis Bericht ist für Nemeth “die Bedeutung eines kohärenten, gesamteuropäischen Ökosystems”. Startups würden oft mit fragmentierten Regulierungsrahmen und einem eingeschränkten Zugang zu grenzüberschreitendem Kapital kämpfen. Etabliere man hingegen eine einheitliche Strategie, könnte das “das immense Potenzial des europäischen Unternehmertalents freisetzen und die Wettbewerbsfähigkeit in Bereichen wie Deep Tech, KI und Nachhaltigkeit vorantreiben”.

Draghis Bericht weise außerdem “zu Recht auf die Skalierungsprobleme in Europa hin”: Es mangle hier an Kapital für spätere Phasen von Startups. “Wir müssen diese Finanzierungslücke in der späten Wachstumsphase (Series B, C) überwinden, um europäische Scaleups zu globalen Champions zu machen und hier das Feld nicht ausschließlich US-Akteuren überlassen”, warnt Nemeth. Das sei entscheidend, hier müssten alle Akteure im europäischen Startup-Ökosystem zusammenarbeiten, wenn man mit den USA oder China konkurrieren wolle.

Risikokapital für stärkeres Wachstum

Auch das Risikokapital spiele eine “entscheidende Rolle bei der Beschleunigung des Wachstums von vielversprechenden Startups”. Draghis Bericht erkenne das an. Nemeth erklärt: “Indem es Innovationen durch finanzielle Unterstützung ermöglicht, hilft Risikokapital, die Lücke zwischen Ideen und marktreifen Lösungen zu schließen und in Folge die Lücke in der Phase der internationalen Skalierung.” Eine engere Zusammenarbeit zwischen Regierungen, privaten Investor:innen und Startups sei unerlässlich für die europäische Wettbewerbsfähigkeit.

Letztere hängt für Nemeth auch mit der Skalierung von Innovationen zusammen. “Europa ist eine Hochburg für Kreativität und technisches Know-how”, sagt Nemeth. Aber: Für eine globale Führungsrolle brauche es eine stärkere Infrastruktur für Scaleup-Finanzierung, Talentbindung und Marktzugang.

Anforderungen bei Eigenkapital lockern

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Draghis Bericht ist für Nemeth die Lockerung von Eigenkapitalanforderungen für Banken und Versicherungen. Dadurch kann Startups mehr Kapital zur Verfügung gestellt werden. Viele traditionelle Finanzinstitute seien derzeit durch strenge regulatorische Vorgaben eingeschränkt, wenn es um Investments in risikoreiche, aber potenziell hochgradig innovative Unternehmen geht.

Eine Anpassung dieser Anforderungen könnte für Nemeth dazu führen, dass der Kapitalfluss in das Startup- und Scaleup-Ökosystem erheblich gesteigert wird. Das wiederum würde Europas Innovationskraft stärken und eine globale Wettbewerbsfähigkeit aufbauen. Abschließend meint Andreas Nemeth: “Bei Uniqa Ventures sehen wir großes Potenzial in einer solchen Reform, da sie nicht nur die Finanzierungsmöglichkeiten für junge Unternehmen erweitern, sondern auch die Attraktivität von Beteiligungen in innovativen Sektoren wie Greentech, Fintech und Healthtech erhöhen könnte.”

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