Neue “Climate Tech Landscape” zeigt 150 “grüne Startups” in Österreich
Die neue „Climate Tech Landscape“ vom Green Tech Cluster und dem Wiener Startup Glacier bietet einen Überblick zu "grünen Startups" in Österreich. Über 70 der insgesamt 150 aufgelisteten Startups wurden in den letzten 36 Monaten gegründet.
Sie wächst und wächst: Österreichs Climate Tech Landscape ist auf 150 Startups angewachsen. Die neue Übersichtskarte entstand auf Initiative des Green Tech Clusters und des Wiener Impact Startups Glacier, das Unternehmen bei der Reduktion ihres CO2-Fußabdrucks unterstützt. Österreichweit wurden 150 Climate Tech Startups erfasst, die durch ihre Technologien und Geschäftsmodelle einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Climate Tech Landscape: 6 Kategorien
Die Landschaft zeigt österreichweit Startups mit Lösungen in den Sektoren Energie, Mobilität, Gebäude, Produktion, Lebensmittel und Kreislaufwirtschaft. Hier ein Überblick:
Höchste Dichte in der Steiermark
Über 70 der 150 gelisteten Startups wurden laut den Initiatoren in den letzten 36 Monaten gegründet, 40 Prozent davon in Wien, 25 Prozent in der Steiermark und 14 Prozent in Niederösterreich. Am stärksten war der Zuwachs österreichweit mit 28 Gründungen im Jahr 2020. Die höchste Dichte grüner Startups findet sich mit Abstand in der Steiermark, mit mehr als doppelt so vielen grünen Startups als in den anderen Branchen.
Startups können sich online registrieren
Die Landschaft enthält auf 50 Seiten alle Startups samt Kurzbeschreibung. Sie ist über die Website des Green Tech Clusters verfügbar. Startups, die künftig gelistet werden wollen, können sich online registrieren.
“Die Climate Tech Landscape zeigt die aktuell hohe Dynamik bei grünen Startups in Österreich auf“, sagt Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Clusters. Andreas Tschas, CEO und Co-Founder von Glacier sieht für Österreich eine große Chance darin, noch mehr auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen: “Spätestens dann, wenn eine CO2 Bepreisung kommt, wird Climate Tech zu einem eigenen Wirtschaftszweig werden.”
Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.
Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.
Exit an norwegischen Tech-Konzern
Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.
Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.
Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.
Schrittweise Integration
Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.
Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“
Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.
“Keinen besseren Partner”
Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.
Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.
Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.
Stärken kombinieren
Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.
Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“
Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio
Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.
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