16.02.2023

Climate Lab eröffnet Zentrum für Kreislaufwirtschaft

Am Wiener Donaukanal eröffnete das Climate Lab ein Zentrum für Kreislaufwirtschaft. Damit wurde eine Empfehlung des Klimarats umgesetzt.
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Climate Lab
v.l.n.r.: Edith Siebenstich, Gebhard Ottacher, Leonore Gewessler, Heimo Scheuch, Verena Judmayer | (c) Climate Lab

Die Gründung eines eigenen Zentrums für Kreislaufwirtschaft in Österreich ist eine von ingesamt 93 Empfehlungen, die der Klimarat ausgearbeitet und Mitte 2022 an die Bundesregierung übergeben hat. Die Empfehlung des Gremiums, das sich aus zufällig ausgewählten Bürger:innen zusammensetzt, wurde nun umgesetzt und ist künftig im bereits 2022 eröffneten Climate Lab in der Wiener Spittelau integriert.

Die Ziele des Zentrums

Ziel des neuen Zentrums ist es laut Eigendefinition: “Ressourcenkreisläufe innerhalb und zwischen verschiedenen Branchen zu fördern sowie Wissen und Fähigkeiten in diesem Bereich zu stärken.” Das Zentrum soll künftig Unternehmen, Startups, Wissenschafter:innen, die Zivilgesellschaft und den öffentlichen Sektor zusammenbringen. Im Rahmen der Eröffnung am Donnerstag wurden die geplanten Themen für folgende Innovationsprogramme vorgestellt. Das sind Textilienkreisläufe, industrielle Sekundärrohstoffe und zirkuläres Bauen. Zudem sind auch Startups im Zentrum angesiedelt, die sich mit dem Thema Kreislaufwirtschaft beschäftigen. Dazu zählt beispielsweise auch MATR, das eine All-in-One-Matratzenlösung für Hotels anbietet, die auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft beruht.

Im Climate Lab selbst findet man Angebote für flexible Arbeitsplätze oder Räume für Meetings und Veranstaltungen. Partner des Climate Labs sind unter anderem: Klima- und Energiefonds, Wien Energie, Wiener Linien oder die Wirtschaftsagentur Wien. Im Fokus stehen die Bereiche mit dem größten Potential zur Treibhausgasreduktion und zum Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft. Beispiele sind die Bereiche Energie, Mobilität und Bauen. Bei der Eröffnung vor Ort war auch die Klimaministerin Leonore Gewessler.

Die Kreislaufwirtschaftsstrategie des Bundes

Im Gegensatz zu einer linearen Wirtschaft orientiert sich die Kreislaufwirtschaft daran, Ressourcen innerhalb einer Wirtschaft so lange wie möglich zu nutzen. Am Ende des Produktlebenszyklus ist das Ziel, so wenig Abfall wie möglich zu verursachen und Umweltbelastungen auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür brauche es eine nachhaltige Produktpolitik, die Voraussetzungen für Wiederverwendung, Reparatur oder Recycling schafft.

Möglich machen soll das die Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs. Bereits 2015 hat die Europäische Kommission den Aktionsplan „Circular Economy“ vorgestellt. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Ministerien und unter Einbindung von Stakeholdern, wurde mit Ende Dezember 2022 auch die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie vorgestellt. Diese soll zu einer Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft führen, sodass nachhaltiges wirtschaften bis 2050 möglich ist. Konkrete Ziele sind beispielsweise die Ressourcenproduktivität bis 2030 um 50 Prozent zu steigern, oder die Zirkularitätsrate von derzeit elf Prozent auf 18 Prozent bis 2030 zu steigern. Der erste Fortschrittsbericht zur Umsetzung soll Ende 2023 veröffentlicht werden.


Tipp der Redaktion

Mit Jänner 2023 startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarmen Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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