18.06.2020

Clean Boy: Wiener Startup mit Klopapier für den “kleinen Freund” am Pissoir

Mit Spendern für im Wasser selbstauflösende Reinigungstücher will das Wiener Startup Clean Boy von Thomas Aistleitner die Männer-Hygiene am Pissoir revolutionieren.
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Clean Boy: So sieht der Klopapier-Spender fürs Pissoir aus
(c) Clean Boy: So sieht der Klopapier-Spender fürs Pissoir aus

Mann spricht nicht viel darüber, aber am Pissoir scheiden sich die Geister. Die einen sind froh darüber, dank des Urinals (im besten Fall kombiniert mit Klapptür und berührungslosem Seifenspender, Wasserhahn und Handföhn) möglichst nichts auf der öffentlichen Toilette berühren zu müssen. Die anderen bevorzugen doch ein Klo mit Tür und Klopapier-Spender. Und wieder andere genießen zwar die Annehmlichkeiten des Pissoirs, vermissen aber die Möglichkeit, sich dort abzuwischen. Einer davon ist – oder besser war – Thomas Aistleitner, Gründer des Wiener Startups Clean Boy.

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Wie den “kleinen Freund” am Pissoir abwischen?

“Nach dem kleinen Geschäft sind immer wieder ein paar Tropfen in meiner Unterwäsche gelandet. Das hat mich schon immer gestört. Seit vielen Jahren verwende ich nach dem kleinen Geschäft am Urinal mitgebrachte Taschentücher. Gelegentlich stibitze ich mir von der Herren-Toilette auch WC-Papier, um meinen kleinen Freund abzuwischen”, erzählt der Gründer. Und nicht nur ihm gehe es so. “Ich habe über Jahre hinweg mehr als 100 Freunde und Bekannte befragt, ob sie das Nässe-Gefühl und die mangelnde Hygiene nicht nervt. 98 Prozent haben mir bestätigt, dass hier etwas fehlt”, sagt Aistleitner. Und das fehle nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.

Clean Boy: Spender für wasserlösliches Klopapier als Antwort

Aistleitner wollte das Problem lösen und entwickelte Clean Boy: “Ich habe mit meinem Bruder Roland einen Prototypen gebaut und Kontakte in die Branche geknüpft”. Große Firmen seien “erfreut über die Idee” gewesen. Eine Kooperation sei aber aus patentrechtlichen Gründen bisher nicht zustande gekommen, erzählt der Gründer. Deshalb habe er die Sache selbst in die Hand genommen, Mini-Spender bauen lassen und nach dem richtigen selbst-auflösenden Klopapier gesucht. “Bei der Recherche nach dem idealen Papier habe ich unzählige Packungen von allen möglichen Herstellern gekauft und getestet. Am Ende bin ich in Italien gelandet. Das Papier kommt eigentlich aus der Luft- und Schifffahrt, weil dort Platz ein großes Thema ist und die kleinstmöglichen Abflussrohre im Einsatz sind. Durch die Verwirbelungen beim Spülen löst sich dieses Papier weitgehend auf”, erklärt der Clean Boy-Gründer.

“Wasserlose Urinale sind am Ende gar nicht so umweltfreundlich”

Daher funktioniert das System auch nur bei wasserbetriebenen Pissoirs, in denen sich das Klopapier auflösen kann. Dazu Aistleitner: “Wasserlose Urinale liegen derzeit im Trend. Diese sind am Ende aber gar nicht so umweltfreundlich und vor allem sehr wartungsintensiv”. Bei vielen Modellen laufe immer ein Teil der “Sperrflüssigkeit” zusammen mit dem Urin in den Kanal. “Das ist nicht sehr ökologisch”, bemängelt der Gründer. Deshalb seien die Betreiber dieser Anlagen derzeit keine Zielgruppe für Clean Boy. “Eine Idee für diese Modelle habe ich aber im Hinterkopf”, so Aistleitner.

Große Zielgruppe für Clean Boy

Dennoch ist die Zielgruppe, die der Gründer definiert, denkbar groß: “Ich konzentriere mich auf Hotels, Thermen, Restaurants, mittlere bis große Büros und Einkaufszentren. Aber auch immer mehr Private interessieren sich für mein Produkt, da dies etwa bei notorischen Stehpinklern zu Hause eine Verbesserung der Hygiene unterstützt. Also auch dann, wenn man im eigenen Zuhause gar kein Urinal hat”. Um die besten Vertriebskanäle zu finden sei er “als One-Man-Show noch am Ausprobieren”, sagt der Gründer. “Ich versuche über Social Marketing an Kunden zu kommen, bediene mich aber Direktmailings und klassischer Old School-Marketingtools wie Prospekte”.

Testphase: Kunden-Verständnis für “letztes Puzzle-Stück”

Zur Zeit biete Clean Boy eine vierwöchige Testphase an. “Die Challenge ist ja, dass das Produkt neu ist und der Kunde erst einmal verstehen muss, dass das letzte Puzzle-Stück am Herren-Urinal und/oder WC fehlt”, sagt Aistleitner, “häufig habe ich beobachtet, dass hygienische Männer gerne mitgebrachte Taschentücher oder Servietten benutzen und diese dann in der WC-Anlage im Papierkorb entsorgen. Das alleine bestätigt mir, dass mein Clean Boy eine spannende Zukunft hat – Covid-19 hat hier auch geholfen, da das Hygienebewußtsein allgemein stark angestiegen ist”.

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Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

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Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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Clean Boy: Wiener Startup mit Klopapier für den “kleinen Freund” am Pissoir

  • “Seit vielen Jahren verwende ich nach dem kleinen Geschäft am Urinal mitgebrachte Taschentücher. 98 Prozent meiner Freunde haben mir bestätigt, dass hier etwas fehlt”, sagt Clean Boy-Gründer Aistleitner.
  • Und das fehle nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.
  • Aistleitner wollte das Problem lösen und entwickelte Clean Boy: “Ich habe mit meinem Bruder Roland einen Prototypen gebaut und Kontakte in die Branche geknüpft”.
  • Er habe Mini-Spender bauen lassen und nach dem richtigen selbst-auflösenden Klopapier gesucht.
  • Das Papier kommt eigentlich aus der Luft- und Schifffahrt, weil dort Platz ein großes Thema ist und die kleinstmöglichen Abflussrohre im Einsatz sind.

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  • Und das fehle nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.
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