24.08.2023

Circly und Chatarmin: Zwei NÖ-Startups gehen Partnerschaft für digitale Flugblätter ein

Circly hilft dem Handel bei der Bedarfsplanung. Nun starten sie eine strategische Partnerschaft mit Chatarmin. Handelskund:innen sollen so schneller über Angebote informiert werden.
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Circly und chatarmin.com bringen jeweils ihre Kompetenzen in die Kooperation ein. Foto: (c) Kevin Mild
Armin Kirchknopf (CTO Circly), Johannes Mansbart (Chatarmin) und Eric Weisz (CEO Circly). Foto: (c) Kevin Mild

Der Handel hat ein Problem: Oft ist die Bedarfsplanung schwierig: Wie wird die Marillenernte ausfallen, wenn es im Frühjahr friert? Mit wie viel Milch ist in zwei Monaten zu rechnen und welche Produkte werden die Menschen im Supermarkt dann kaufen?

KI-basierte Vorhersagemodelle erleichtern die Bedarfsplanung für Handelsunternehmen und helfen ihnen, besser zu planen. Das niederösterreichische Startup Circly ist auf Absatz- und Bedarfsprognosen für Handels- und Produktionsunternehmen spezialisiert. In ihre Vorhersage-Modelle fließen große Datenmengen ein – etwa Google-Trends, Wettervorhersagen und zahlreiche andere Faktoren. Das Ziel von Circly ist es, zukünftige Entwicklungen möglichst präzise vorherzusagen und damit planbar zu machen.

Lager rechtzeitig leeren

Aber was, wenn die Dashboards von Circly plötzlich anzeigen, dass ein Handelsunternehmen zu viel Butter im Lager hat, die demnächst abläuft? Hier kommt Chatarmin ins Spiel, mit dem Circly nun eine strategische Partnerschaft eingeht, wie die beiden Startups bekannt gaben. Chatarmin ist ein CRM-Service, das DSGVO-konformes WhatsApp-Kunden-Targeting ermöglicht.

Bereits zu Jahresanfang gab das in Niederösterreich ansässige Startup bereits eine ähnliche Kooperation mit dem Startup Warrify bekannt, das auf digitale Kassenbelege spezialisiert ist.

Digitale Flugblätter via WhatsApp

Zusammen wollen die beiden Startups ihre Fähigkeiten nun bündeln und so einerseits die Planbarkeit der Handelsunternehmen verbessern und ihnen andererseits dann ermöglichen, ihre Produkte rechtzeitig zu verkaufen. Circly sagt mit seinen Modellen voraus, was passieren wird, sie übernehmen die Datenanalyse. Mit den Services von Chatarmin sollen dann die Endkund:innen passende Angebote über WhatsApp erhalten. Die digitalen Flugblätter von Chatarmin seien zudem DSGVO-konform, heißt es in einer Aussendung.

Fokussiert werden Einzelhändler in der DACH-Region. Die neuen Partner Circly und Chatarmin wollen zukünftig gemeinsam auftreten und mit den Handelsunternehmen verhandeln. Es konnten bereits Kund:innen gewonnen werden, heißt es von Seiten der Kooperationspartner.

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Spin-off-Nation Österreich? aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister, Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner (beide ParityQC-Co-Founder) und FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth | (c) aws/Inge Prader / brutkasten / FFG/Einzenberger
vlnr.: aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister, Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner (beide ParityQC-Co-Founder) und FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth | (c) aws/Inge Prader / brutkasten / FFG/Einzenberger

*Dieser Artikel erschien zuerst in der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Einige der weltweit erfolgreichsten Unternehmen sind Uni-Spin-offs, nicht zuletzt etwa Google. Der Grund dafür scheint klar: Die universitäre Forschung bringt tatsächlich neue Erkenntnisse und Technologien, die dann am Markt eine Disruption bewirken können. Vor allem im Hightech-, aber etwa auch im Medizinbereich ist jahrelange Forschung schließlich eine unabdingbare Voraussetzung für Innovation.

Auch in Österreich gibt es einige herausragende Spin-offs. Eines davon ist das Innsbrucker Quantencomputing-Unternehmen ParityQC. Es lizenziert Baupläne für Quantentechnologie und sieht sich damit als “einziges Quantenarchitektur-Unternehmen der Welt”. Kürzlich holte ParityQC sich ein Investment zu neunstelliger Bewertung und zog damit mit mehreren börsennotierten US-Konkurrenten gleich.

“Wir sind in Österreich rund 50 Jahre hinterher”

Doch trotz dieses Erfolgs und obwohl Österreich weltweit seit Jahren zu den Spitzenreitern bei Forschungsausgaben zählt, sieht ParityQC-Co-Founder Wolfgang Lechner das Land nicht als Spin-off-Nation. “Wir sind in Österreich ca. 50 Jahre hinterher”, meint er und bringt Harvard, Cambridge und die ETH Zürich als internationale Vorbilder, die schon seit Jahrzehnten aktiv ein Spin-off-Ökosystem aufbauen.

Teil des besagten Ökosystems in Cambridge war und ist auch der Tiroler Unternehmer und Investor Hermann Hauser, der mit ARM einen der weltweit führenden Mikroprozessor-Hersteller mitgründete. Er unterstützt ParityQC nicht nur direkt als Mentor, sondern engagiert sich in den vergangenen Jahren umfassend in der Förderung der heimischen Spin-off-Landschaft. Dazu startete er gemeinsam mit dem Grazer Unternehmer und Investor Herbert Gartner die Initiative Spin-off Austria.

“Obwohl wir hierzulande auf eine lange Tradition exzellenter Forschung und Bildung zurückblicken können, bleiben im internationalen Vergleich dennoch viele unternehmerische Potenziale ungenutzt”, meinte Hauser anlässlich der letzten Spin-off Austria Conference im vergangenen Herbst. “Der Erfolg universitärer Spin-offs beruht auf einem großen Netzwerk, das Forscher:innen, Unternehmer:innen, Universitätsprofessor:innen, Investor:innen und viele weitere Akteure umfasst“, ist er überzeugt.

“Zum richtigen Zeitpunkt beide Welten zusammenbringen”

Einer dieser Akteure im Spin-off-Ökosystem ist die Austria Wirtschaftsservice (aws), die als Förderbank der Republik Österreich gemeinsam mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG einen entscheidenden Beitrag zur Frühfinanzierung von Spin-offs leistet. Für aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister ist die Überführung von Forschungsergebnissen in Unternehmen die große Herausforderung, die es zu meistern gilt.

“Die Forschungswelt und die Unternehmenswelt sind doch zwei unterschiedliche Welten. Ich halte nicht sehr viel von dem Ansatz, aus sehr guten Forscher:innen schlechte Unternehmer:innen zu machen, sondern ich glaube, es ist wichtig, zum richtigen Zeitpunkt beide Welten zusammenzubringen. Da braucht es dann oft Mediation, weil sie nicht dieselbe Sprache sprechen“, meint Sagmeister gegenüber brutkasten.

ParityQC-Gründer Lechner erkennt in diesem Zusammenhang auch eine “Mentalitätssache in Österreich”: Man sei hierzulande entweder an der Uni oder nicht – “und das dazwischen ist etwas, das ein bisschen skeptisch betrachtet wird. Hier wollen wir auf jeden Fall eine Vorreiterrolle spielen”, meint Lechner. Die in Österreich traditionell starke Trennung von “Grundlagenforschung” und “angewandter Forschung” sieht er skeptisch. “Ich persönlich unterscheide nicht so zwischen diesen beiden Dingen”, meint er.

Und sein Feld, das Quantencomputing, sei ein Beispiel, warum man nicht so unterscheiden sollte. “Das, was wir machen, ist teilweise reine Mathematik. Das ist ja die unterste Grundlagenforschung, die man überhaupt machen kann. Es geht darum, eine neue Form von Computer zu bauen; und wir haben es irgendwie geschafft, daraus ein Geschäft zu machen”, sagt Lechner. Auch hier wolle man eine Vorreiterrolle spielen, diese Trennlinie etwas weicher zu sehen.

“Spin-off nicht killen, bevor es überhaupt einen ersten Schritt getan hat”

Wenn die Frage der Bereitschaft, zu gründen, geklärt ist, geht es freilich um die Finanzierung. Während Österreich im Förderwesen, unter anderem durch die genannten aws und FFG, im internationalen Vergleich gut aufgestellt ist, liegt das Land im Bereich Risikokapital mit 0,04 Prozent Venture-Capital-Investitionen gemessen am BIP weit zurück.

ParityQC-Co-CEO Magdalena Hauser ortet zudem ein weiteres Problem heimischer Spin-offs darin, dass Universitäten und FHs häufig hohe bürokratische Hürden für Ausgründungen haben und dann große Anteile an den Unternehmen halten. “Man sollte nicht das Spin-off killen, bevor es überhaupt einen ersten Schritt getan hat, indem man es jahrelang in Verhandlungen verstrickt, bevor man es ausgründen lässt”, meint Hauser. Auch Patente sollten aus ihrer Sicht beim Unternehmen liegen und nicht bei den Unis. “Hier braucht es klare Richtlinien”, mahnt die Gründerin ein und sieht den Staat in der Pflicht.

Doch auch finanziell sollte vom Staat noch mehr kommen, ist FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth im Gespräch mit brutkasten überzeugt: “Das Wichtigste wäre, dass die Politik tatsächlich F&E, Innovation und Forschung als prioritäres Thema sieht. Es ist entscheidend, es nicht nur in Sonntagsreden zu erwähnen, sondern tatsächlich dem politischen Willen durch entsprechendes Budget Ausdruck zu verleihen.” Denn obwohl Österreich, wie oben erwähnt, zu den globalen Spitzenreitern bei Forschungsausgaben zählt, gelte es, weiter mitzuhalten – “weil jeder Euro, den wir in Forschung und Entwicklung investieren, über gesteigerte Umsätze, Lizenzerlöse und dergleichen einen Return on Investment von nachweislich acht Euro hat”, so Egerth.

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