04.05.2020

Circa achtstelliger Umsatzeinbruch bei Telcos durch Roaming-Einbußen

Für Urlauber ist Roaming ein Ärgernis, für die Telcos ist es wichtiger Umsatzbringer. Dieser entfällt in der Coronakrise wegen der Grenzschließungen.
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Coronakrise
(c) AdobeStock

Österreichs Telcos haben am Montag, 4. Mai, einige Details zu ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation in der Coronakrise dargelegt. Neben Daten zum Internet-Nutzung der Österreicher während des Corona-Lockdown wurde dabei auch erläutert, wie man mit Themen wie Home Office und Kurzarbeit umgeht. Und es wurde ein vager Ausblick dazu gegeben, wie das Ausbleiben er Touristen das Business beeinflusst – Stichwort: Roaming.

Umzug ins Home Office bei den Telcos

Dabei heißt es unter anderem seitens Jan Trionow, CEO von Hutchison Drei Austria, dass man sich als einen “Betreiber kritischer Infrastruktur” sehe. Das gelte nicht nur für das Netz per se, sondern auch für die Betreuung der Kunden bei etwaigen Fragen. Man müsse dementsprechend nicht nur beim Netz, sondern auch im Customer Service stetig aufstocken. Daher habe man auch die Mitarbeiter der temporär geschlossenen Shops ins Home Office übersiedelt, von wo sie aus sie den Customer Support unterstützt haben.

+++Corona-Lockdown bringt Boom bei der Sprachtelefonie+++

Auch bei A1 hat sich die Arbeitsweise rasch geändert. Mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 1.300 im Callcenter, übersiedelten übers Wochenende ins Home Office. Das Home Office Serviceteam war mit einem Drittel mehr Anrufe konfrontiert. Auch auf dem Portal, über Chat und Mail haben sich die Anfragen verdoppelt. Mit einem Rückrufservice und alternativen Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme am Webportal und über Chat wurde diese Herausforderung gelöst.  Indes wird die Rückkehr in die Büroräumlichkeiten des Unternehmens  im Krisenstab geplant. Anhand von Organisationsmodellen wird eine “Wiederbesiedlung” simuliert.

Kurzarbeit bei Magenta

Seitens Magenta heißt es, dass nach eineinhalb Monaten Lockdown eine Öffnung aller Shops erfolgt. Das gesamte Unternehmen befand sich im Home Office, nun erfolgt auch hier wieder eine schrittweise Rückkehr. Bei Magenta wurden überdies bis Ende Juni 25 Prozent der Mitarbeiter für Kurzarbeit angemeldet.

Diese Kurzarbeit habe aber auch unter anderem dazu geführt, dass man das geplante Investitionsprogramm in Österreich – Stichwort: 5G-Ausbau – “1:1 wie geplant” fortsetzen könne, erläutert Andreas Bierwirth, CEO von Magenta.

Starke Umsatzeinbrüche durch Wegfall des Roaming-Geschäfts

Ein Knackpunkt im Telco-Business ist auch das Roaming – und dabei eben jene Gebühren, welche die heimischen Anbieter einheben, wenn ausländische Gäste in Österreich telefonieren. Diese Umsätze fallen nun selbstverständlich weg. Zwar wurden die Umsätze durch Roaming aufgrund diverser EU-Vorgaben – zur Freude der Urlauber und zum Ärger der Anbieter – ohnehin stetig reduziert. Mit Touristen aus Drittstaaten machte man aber noch immer ein gutes Geschäft. Trionow rechnet hier mit “zweistelligen Millionenbeträgen”, die durch den Wegfall des Nicht-EU-Roamings fehlen werden. Bei Magenta wird sich der Roaminganteil laut Bierwirth ebenfalls “im unteren zweistelligen Millionenbereich abspielen.”

Wie groß die Umsatzeinbußen wirklich sind, hängt laut Bierwirth davon ab, wann die Grenzen wieder geöffnet werden. Ein positives Szenario sei, dass die Reisenden im dritten Quartal wieder zurück kommen in einer Größenordnung von 25 Prozent, im vierten Quartal zumindest mit der Hälfte der normalen Besucheranzahl. In dem Fall wäre bei Magenta der Ergebniseffekt zwischen 10 und 20 Millionen Euro. “Wenn es darüber hinaus gehen würde, kann es mehr werden”, sagt Bierwirth: Insofern seien die Reiseregelungen und Grenzöffnungen ein gewisser Unsicherheitsfaktor.

Bierwirth: “Diese Krise wird keine Gewinner kennen”

Bierwirth glaubt, dass zumindest die starke Nachfrage nach mehr Telefonie- und Datenvolumen den Roamingeffekt nicht 1:1 wird kompensieren können, weil der Roamingeffekt sehr schnell eingesetzt hat. “Das Upselling der Pakete findet statt und Kunden werden sicher in höhere Pakete wechseln, aber den Effekt daraus erwarte ich erst im Jahr 2021 in der Breite – sofern uns nicht die Konjunktur neue Effekte bescheren wird, die ich heute noch nicht sehen kann,” sagt er.

Dementsprechend denke man bei Magenta auch über volkswirtschaftliche Effekte nach – wie etwa, ob die Kunden in Konsumlaune bleiben und ob die B2B-Kunden von der Insolvenz bewahrt werden. “Denn eines glauben wir als Konzern: Diese Krise wird keine Gewinner kennen”, sagt Bierwirth: Als Telco sei man stabiler unterwegs als etwa eine Airline, die gar keinen Umsatz mehr hat – von einem Krisengewinner möchte man in diesem Kontext aber nicht sprechen.

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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AI Summaries

Circa achtstelliger Umsatzeinbruch bei Telcos durch Roaming-Einbußen

  • Österreichs Telcos haben am Montag, 4. Mai, einige Details zu ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation in der Coronakrise dargelegt.
  • Neben Daten zum Internet-Nutzung der Österreicher während des Corona-Lockdown wurde dabei auch erläutert, wie man mit Themen wie Home Office und Kurzarbeit umgeht.
  • Und es wurde ein vager Ausblick dazu gegeben, wie das Ausbleiben er Touristen das Business beeinflusst – Stichwort: Roaming.

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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  • Österreichs Telcos haben am Montag, 4. Mai, einige Details zu ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation in der Coronakrise dargelegt.
  • Neben Daten zum Internet-Nutzung der Österreicher während des Corona-Lockdown wurde dabei auch erläutert, wie man mit Themen wie Home Office und Kurzarbeit umgeht.
  • Und es wurde ein vager Ausblick dazu gegeben, wie das Ausbleiben er Touristen das Business beeinflusst – Stichwort: Roaming.

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Circa achtstelliger Umsatzeinbruch bei Telcos durch Roaming-Einbußen

  • Österreichs Telcos haben am Montag, 4. Mai, einige Details zu ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation in der Coronakrise dargelegt.
  • Neben Daten zum Internet-Nutzung der Österreicher während des Corona-Lockdown wurde dabei auch erläutert, wie man mit Themen wie Home Office und Kurzarbeit umgeht.
  • Und es wurde ein vager Ausblick dazu gegeben, wie das Ausbleiben er Touristen das Business beeinflusst – Stichwort: Roaming.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

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