28.09.2018

Wiener Ex-N26 CTO stürmt mit Vivy an die Spitze der deutschen App-Charts

Christian Rebernik war an Erfolgsstories wie N26 und Parship maßgeblich beteiligt. Nun gelang ihm mit der Gesundheitsapp Vivy in Deutschland ein weiterer Coup. Bernhard Holzer sprach mit ihm im Interview.
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Vivy
(c) Vivy. Christian Rebernik hat mit Vivy in Deutschland einen großen Erfolg zu feiern.

Bei Startups spricht man gemeinhin von hidden champions, wenn erfolgreich agiert wird, aber diese Erfolge fast untypisch für unsere Zeit nicht an die große Glocke gehängt werden. Umgelegt auf Menschen ist Christian Rebernik so etwas wie das Paradebeispiel eines hidden champions, auch wenn er sich solch eine Lobhudelei nie auf die Fahnen schreiben würde. Verdient hätte er es allemal, denn kaum ein anderer Österreicher hat in den vergangenen Jahren die deutsche Startup-Szene so erfolgreich geprägt. Von Parship bis N26, von der UNO-App sharethemeal bis Vivy. Die Gesundheits-App  mit dem offiziellen Start vergangene Woche stürmte in den gesamtdeutschen Download-Charts von Apple und Android sofort auf Platz 1 und behauptet sich dort über Tage hinweg.

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Nach Führungspositionen bei bwin, Parship und N26 gründet Rebernik mit Vivy selbst ein Startup

Christian Rebernk ist eigentlich nicht jemand, der gerne im Mittelpunkt steht. Das war als IT-Lead bei bwin in Wien so und auch nach seinem Sprung nach Deutschland, wo er Top-Startups wie Parship als CTO oder N26 als CTO und Geschäftsführer ganz entscheidend mit aufbaute. Dazwischen macht er u.a. einen erfolgreichen Ausflug zu den Vereinten Nationen (UNO), für die er die Erfolgs-App Sharethemeal aufzog, ehe er mit der Gesundheits-App Vivy nun erstmals selbst unter die Gründer ging.

Reberniks Ansporn: neue digitale Lösungen die wirklich etwas bewirken

Sein größter Antrieb bei all diesen Projekten ist vor allem einer, wie er im Gespräch mit dem Brutkasten und woodspr verrät: „Was ich suche ist immer etwas, wo ich etwas bewirken, verbessern und einen echten Mehrwert erzeugen kann. Heißt konkret fortschrittlichere und zeitgemäßere, meist digitale Lösungen als bisherige zu finden, egal ob bei der Partnersuche mit Parship, im Banking mit N26, für Kleinstspenden mit sharethemeal oder eben jetzt mit Vivy im Bereich digital health.“

Raketenstart für Vivy – App mit den meisten Downloads in ganz Deutschland diese Woche

Sein neuestes Projekt Vivy – die digitale Gesundheitsassistentin samt digitaler Gesundheitsakte startete vergangene Woche nach einer Invite-Only-Phase nun offiziell und ging prompt komplett durch die Decke. Sowohl auf Apple als auch Android war und ist Vivy die am meisten heruntergeladene App in ganz Deutschland.

16 Krankenkassen und Allianz-Versicherung an Bord

Nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit 16 Krankenkassen und der Allianz-Versicherung als zentralen Projektpartner soll dazu führen, dass in einem ersten Schritt über 13 Millionen Deutsche dieses Angebot wahrnehmen. „Menschen sollen mehr Kontrolle über ihre eigene Gesundheit bekommen und auch die gesamte Abwicklung dessen werden wir mit Vivy massiv erleichtern.“ Zur einfacheren Erklärung von Vivy vielleicht ein kurzer Überblick per Video:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=47&v=5OyWDilYR6M

Erstes Resümee zum Public Launch von Vivy: „Mit einer Gesundheits-App auf Platz 1 ist unfassbar!“

Erstes Resümee zum Public Launch von Vivy: „Mit einer Gesundheits-App auf Platz 1 ist unfassbar!“ Christian Rebernik nach dem offiziellen Start am gestrigen Donnerstagabend leicht erschöpft aber glücklich mit einem ersten Rückblick auf die mit aufregendsten Tage seiner bisherigen Karriere: „Ihr könnt euch kaum vorstellen was bei uns seit Beginn vergangener Woche abgegangen ist. Wir hatten teils zwei Millionen User pro Minute auf der Seite. Ich habe mir kaum träumen lassen, dass ich nicht beim Banking oder mit der UNO aber ausgerechnet mit einer Gesundheits-App wie Vivy an die Spitze der deutschen Download-Charts vor Whatsapp oder Spotify komme. Das ist zugebenen ein berufliches Highlight! Wir sind allesamt überwältigt und versuchen diesen unglaublichen Ansturm bestmöglich zu bewältigen.“

Fokus Deutschland, auch Österreich auf Sicht ein Thema für Vivy

Während vorerst natürlich Deutschland im Fokus steht, kann sich der gebürtige Wiener auf Sicht natürlich auch die logische Expansion nach Österreich und andere Länder vorstellen: „Jetzt wollen wir einmal mit Deutschland im größten Land Europas ausrollen und haben dafür natürlich noch genügend Herausforderungen vor uns. Aber ja klar wäre es auf Sicht ein sinnvoller Schritt auch in Österreich auch die Digitalisierung im Gesundheitsbereich voranzutreiben.“

Team auf 60 Leute verdoppelt – neue Mitarbeiter auf allen Ebenen gesucht

Wer übrigens Lust hat, bei Vivy in Berlin mitzuarbeiten, den lädt der Serial-Entrepreneur herzlich ein. Vivy mit Sitz in Berlin Mitte unweit des Checkpoint Charly hat sich in den vergangenen Monaten von 30 auf mehr als 60 Leute verdoppelt und sucht für sein internationales Team fast in allen Bereichen kräftig nach Verstärkung. Rebernik dazu: „Wir wachsen enorm und freuen uns natürlich auch über gute Leute aus Österreich!“

Bereits vor dem großen Start haben der Brutkasten und woodspr den Wahl-Berliner knapp vor dem offiziellen Launch in seinem office vorab besucht. Nach zehn Jahren als Auslandsösterreicher erzählt Christian Rebernig im Video-Interview über seinen bisherigen Projekte, über seinen Antrieb, sein neuestes Startup Vivy und warum jeder einmal im Ausland arbeiten sollte. Viel Spaß mit dem Interview.


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N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf Onlinebank neobank n26
N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf (v.li.) (c) N26

Elf Jahre nach ihrer Gründung gelingt es der Neobank N26, über einen längeren Zeitraum profitabel zu wirtschaften. Im dritten Quartal dieses Jahres erzielte das Unternehmen zum ersten Mal ein operatives Ergebnis von 2,8 Millionen Euro im Plus. Bereits im Juni konnte die Neobank ihren ersten monatlichen Gewinn verbuchen – brutkasten berichtete.

2024: 440 Mio. Euro Umsatz

Mitte des Jahres äußerte CEO Valentin Stalf die Hoffnung, dass das gesamte Jahr profitabel ausfallen könnte. Fünf Monate später steht N26 jedoch vor einem (unbereinigten) operativen Jahresminus von etwa 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das Minus noch bei 78,3 Millionen Euro.

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass es für die Neobank N26 in diesem Jahr deutlich bergauf geht. Der Umsatz wird voraussichtlich rund 440 Millionen Euro erreichen, was einem Wachstum von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Nahezu die Hälfte davon soll aus Zinserträgen stammen, ergänzt durch Erträge aus der Veranlagung von Kundengeldern und einem wachsenden Anteil aus dem Kreditgeschäft. Der Rest resultiert aus Gebühren und Provisionen.

N26: Transaktionsvolumen von 140 Milliarden Euro

Erstmals überschritt der Betrag der Kundeneinlagen in diesem Jahr die zehn Milliarden Euro. Das Transaktionsvolumen soll 2024 zudem 140 Milliarden Euro erreichen.

Nach der Aufhebung der Wachstumsbeschränkung im Juni, die von der deutschen Finanzaufsicht Bafin aufgrund von Mängeln in der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung verhängt wurde, verzeichnet N26 aktuell mehr als 200.000 Neuanmeldungen pro Monat, wie Stalf verkündet.


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