✨ AI Kontextualisierung
Fotoabzüge sind heutzutage fast schon retro. Seitdem man seine Fotos nicht mehr entwickeln lassen muss, sondern sie direkt am Gerät bzw. am Smartphone ansehen und aufbewahren kann, bestellen immer weniger Leute Fotoabzüge. Die analoge Fotografie ist für die meisten zur Liebhaberei verkommen.
Kodak als Opfer der Digitalisierung
Von der digitalen Fotografie wurde auch der Kamerakonzern und ehemalige Marktführer Kodak vor wenigen Jahren überrannt. Etwas, was man in den 90ern, als das Geschäft mit den Digitalkameras zu boomen begann, niemals für möglich gehalten hätte. Es ist fast schon in Vergessenheit geraten, doch Kodak produzierte für den US-Konzern Apple sogar eine Digitalkamera. Bald nach der Einführung des iPhones, brachen auch die Umsätze komplett ein. Im Jahr 2012 musste man schließlich Insolvenz anmelden- Kodak wurde das Warnbeispiel für Firmen, die nicht an die Digitalisierung glaubten. Nachdem ein US-Gericht dem Sanierungsplan zustimmte, meinte der zuständige Richter damals: “Hoffentlich bekommt Kodak seinen Platz in der Ruhmeshalle amerikanischer Firmen zurück.”
Frischer Wind mit Chatbot und App
Seitdem versucht das Unternehmen wieder aufzustehen und seinen Platz im digitalen Zeitalter zu finden. Für neuen Aufschwung sollen vergessene “Momente” sorgen. Eindrücke, die in Erinnerung bleiben, an die man gerne zurück denkt- und die man vielleicht eben doch entwickelt haben möchte.
Neben der “Kodak Moments”-App, setzt man neuerdings auch auf einen Chatbot. “Kodak Moments Assistance” heißt die zugehörige Facebook-Seite. Das Ziel: Ein smarter Algorithmus soll in Vergessenheit geratene, aber wertvolle Erinnerungen finden und für die Foto-Entwicklung vorschlagen. Damit sollen wieder mehr Menschen motiviert werden, “Momente” analog bei sich zu haben.
Smarter Algorithmus findet Erinnerungen
In App und Chatbot setzt das Unternehmen auf einen smarten Algorithmus, der das Smartphone und den Facebook-Feed nach speziellen Kriterien wie Ort oder Zeitpunkt durchsucht, bzw. auch gewichtet, welche Personen abgebildet sind.
In einem Interview meinte der Marketing-Chef Rob Smith, dass 55 Prozent der Amerikaner daran glauben, dass die Gesellschaft nicht mehr unterscheiden könne, was authentisch und wichtig sei. “Und 44 Prozent glauben, dass sie nicht gut darin sind, jene Momente zu erkennen, die wichtig sind.” Genau aus dem Grund setze man auf “Kodak Moments”. Interessant: Weit über 300.000 Fotos wurden zum Hashtag #kodakmoments bereits auf Instagram geteilt. Ob sich Kodak damit langsam in den Olymp zurück kämpft?
Weiterführende Links: DiePresse, Fast Company, Süddeutsche Zeitung, Kodak Moments Assisstant für Messenger