19.09.2024
WIENER STARTUP

Changy übernimmt die Suche nach dem günstigsten Strom- und Gasanbieter

Den Strom- und Gasanbieter zu wechseln kann Geld sparen, ist für viele aber ein zu großer Aufwand. Das Wiener Startup Changy will das einfacher machen und bietet einen Wechselservice an.
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Changy Strom Gas anbieter wechsel Sabine mayer Thomas mayer
Die beiden Changy-Founder:innen Sabine und Thomas Mayer (c) Changy

Wenn die Temperaturen sinken, denken viele erstmals nach den Sommermonaten wieder ans Heizen. Und damit auch an die drohenden hohen Heizkosten. Oft könnten sich Haushalte einiges an Geld ersparen, wenn sie ihren Strom- und Gasanbieter regelmäßig wechseln würden. Vergleichsplattformen gibt es dafür bereits einige, den Wechsel müssen hier allerdings die Kund:innen selbst übernehmen. Das Startup Changy übernimmt auch diesen Teil.

Geld sparen durch Anbieterwechsel

Gegründet von Sabine Mayer und ihrem Bruder Thomas will das Wiener Startup den Anbieterwechsel einfach gestalten. Die Idee existiert bereits seit 2021, als Thomas Mayer der Großmutter der beiden Geschwister beim Gasanbieterwechsel half und diese sich so einige Hundert Euro ersparte. Das wollten sie auch anderen ermöglichen. Mit den gestiegenen Strom- und Gaskosten im darauffolgenden Winter hätte das Modell der beiden allerdings nicht wirklich funktioniert. Sie verwarfen die Idee wieder.

Knapp zwei Jahre später setzten sich die beiden wieder an ihren Businessplan. Der Markt hatte sich etwas erholt und Sabine Mayer nach ihrem Masterstudium wieder mehr Zeit für ein solches Side-Hustle-Projekt. Im heurigen Juni wurde Changy dann offiziell gegründet.

Software vergleicht Tarife

Das Modell von Changy funktioniert so: Kund:innen können zwischen dem Basic- und Plus-Modell wählen, diese kosten 30 bzw. 60 Euro im Jahr. Wer ein solches Abo abschließt, muss sich bei Changy registrieren und seine letzte Jahresabrechnung hochladen. Möchte man nur Ökostrom oder Strom aus Österreich beziehen, kann man das ebenfalls angeben.

Eine von Thomas Mayer programmierte Software vergleicht dann automatisch die möglichen Anbieter und wählt den günstigsten aus. Die Tarife werden im System laufend aktualisiert, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das funktioniere weitgehend automatisiert, erklärt Sabine Mayer. Im Plus-Modell müssen Kund:innen für den Wechsel nichts weiter tun, hier wird die gesamte Kommunikation mit den Energieanbietern von Changy erledigt.

Im Basic-Modell muss der von Changy vorgeschlagene Anbieterwechsel noch einmal in einer E-Mail vom Energieanbieter rückbestätigt werden. Bei beiden Modellen wirbt Changy mit einer “Ersparnis-Garantie im ersten Jahr”: Die Service-Gebühr muss im ersten Jahr nur gezahlt werden, wenn die Ersparnisse höher sind als die Gebühr.

Mit der Kältewelle sollen Kund:innen kommen

Die beiden Geschwister betreiben Changy derzeit neben ihren Vollzeitjobs. Das kostet bisher vor allem Zeit, die Expertise holen sich die beiden aus ihrer Arbeitserfahrung bzw. ihrem Umfeld. Sabine Mayer erklärt, dass sie und ihr Bruder als “Sidepreneurs”, die von ihrem Unternehmen nicht finanziell abhängig sind, “den Mehrwert für den Kunden” in den Mittelpunkt stellen können. Natürlich würden die beiden irgendwann von Changy leben wollen, das sei ja das Ziel aller Unternehmen. Bis dahin dauert es aber vermutlich noch.

Derzeit steht das Startup bei knapp 100 Kund:innen. Ursprünglich war das Modell nur für Privatkund:innen vorgesehen, seit einem Monat betreut man aber auch Businesskunden. Die ersten Feedback-Meldungen seien sehr positiv, wie Sabine Mayer erzählt. Mit dem Herbstbeginn starte man jetzt auch erste Werbekampagnen auf Social Media, um die eigene Bekanntheit zu steigern.

“Wir hoffen, dass wir jetzt mit der Kältewelle unsere Kunden erreichen”, sagt Mayer. Das Ziel wären 1.000 Kund:innen. Wie realistisch das ist, könne sie allerdings noch nicht abschätzen. Immerhin beginnt jetzt erst die erste Heizsaison seit Bestehen von Changy. Aber sie bleibe optimistisch.

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KI-Labor, Niederösterreich
© Stock.Adobe/TA Design

Mit einem Forschungs-Schwerpunkt mit einem Volumen von über sechs Millionen Euro möchte Niederösterreich den Bereich Künstliche Intelligenz (KI) fördern. Im Zentrum wird dabei unter anderem ein neues KI-Labor an der Fachhochschule (FH) St. Pölten stehen. Dazu sollen weitere Schwerpunkte, Stiftungsprofessuren und Lehrangebote dazukommen.

KI-Labor und weitere Förderungen

“Die Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig und ein wesentlicher Treiber für Wirtschaft, Innovation und Medizin“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. “Die Künstliche Intelligenz und die neuen Technologien sollen eine Hilfe und nicht eine Hürde sein. Die Prämisse lautet ‘Sicherheit durch Forschung und Vorsprung durch Wissenschaft’. Deshalb haben wir in Niederösterreich einen Forschungs-Schwerpunkt zum Thema Künstliche Intelligenz um 6,35 Millionen Euro definiert.”

Zudem werden bereits 21 Studiengänge mit KI-Zusammenhang an den Fachhochschulen in Krems, St. Pölten und Wiener Neustadt, die 1.544 Studienplätze umfassen, mit 2,15 Millionen Euro finanziert.

Als zweite Maßnahme wird ein neues KI-Reallabor an der FH St. Pölten mit rund 600.000 Euro unterstützt. Drittens werden zwei Stiftungsprofessuren zur Künstlichen Intelligenz mit jeweils 1,5 Millionen Euro und zwei Beispielprojekte um jeweils 300.000 Euro gefördert.

Dem Ruf nach Infrastruktur gerecht werden

“Mit dem neuen KI-Reallabor kommen wir den Bedürfnissen nach mehr und besserer Infrastruktur für die Wissenschaft nach”, so Pernkopf weiter. “Mit mehreren spezialisierten Hochleistungscomputern wird ein neues und eigenes KI-Rechenzentrum eingerichtet, das alle Möglichkeiten bietet – von der experimentellen Forschung, über die praktische Anwendung bis hin zur Lehre, um Künstliche Intelligenz sicher und praxisnah zu erproben.” FH-Geschäftsführer Johann Haag ergänzt: “Ziel ist es, Daten in Informationen und Informationen in Erkenntnisse zu verwandeln.”

Laut Studiengangleiterin Marlies Temper sei das neue KI-Reallabor nicht nur für Forschung und Lehre zuständig: “Das neue Labor soll ein offener Ort für die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft sein, um KI erlebbar und angreifbar zu machen.”

KI-Labor für mehr Effizienz bei KI-Anwendungen

Im Allgemeinen werde das geplante KI-Reallabor eine flexible Infrastruktur bereitstellen, die den gesamten Lebenszyklus von KI-Entwicklungen unterstützt – von der Forschung über die praktische Anwendung bis hin zur Lehre. Durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten, Services und Infrastruktur soll eine schnelle und effiziente Entwicklung von KI-Anwendungen sowie die Durchführung umfassender Tests möglich werden.

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