13.04.2021

Chaletdorf Hannersberg: Betreiber möchten an Hotels ausgelagerte Gäste zurückholen

Chalet Hannersberg konnte TV-Investor Leo Hillinger so sehr überzeugen, dass dieser mit 50 Prozent Beteiligung eingestiegen ist. Nun ist das Bauprojekt Chaletdorf am Laufen und soll bisher ausgelagerte Hochzeitsgäste wieder zurückholen. Gründer Ronni Gollatz erzählt von seinem Vorhaben, wie er mit der umliegenden Hotellerie umgegangen ist und was das Projekt fürs Südburgenland bedeutet.
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(c) Brünner - Hier sollen 35 Chalets entstehen und der lokalen Region einen touristischen Boost verleihen.

Er hat es schon wieder getan. Nachdem sich Investor Leo Hillinger bereits bei der iBike-Box mit 50-prozentiger Beteiligung eingekauft hatte, folgte nun am Dienstag Abend der zweite Coup des Winzers. Die Geschäftsführerin Anna Malinovic stellte bei “2 Minuten 2 Millionen” ihr Konzept eines Chaletdorfs angeschlossen an den Gastro-Betrieb “Hochzeitsberg” vor. Und nahm das forsch wirkende Angebot von 500.000 Euro für 50 Prozent Anteile vom Wein-Experten an.

Eröffnung vor dem Sommer

Der Hannersberg ist eine Location für Feste und Feiern, vor allem für Hochzeiten. Rund 400 Anfragen treffen pro Jahr ein. Mit dem Chaletdorf Hannersberg soll das Angebot noch kompletter werden. Schon lange spielten die Hannersberg-Betreiber mit dem Gedanken, ihren Gästen auch Übernachtungsmöglichkeiten anzubieten. Geplant sind 35 Chalets – die Eröffnung soll noch im Frühjahr stattfinden, wie Gründer Ronny Gollatz erzählt. “Der Deal hat gehalten. Wir sind mit Leo Hillinger in eine gemeinsame 50/50-Gesellschaft gegangen. Auch Stefan Piech wird sich mit seinen TV-Programmen einbringen”, sagt er.

Und fügt an: “Das Chaletdorf Hannersberg wird in Gehdistanz zu unserm Gastronomiebetrieb ‘Hannersberg’ gebaut, mit dem wir seit mehr als zehn Jahren erfolgreich und vor allem als ‘Hochzeitsberg’ bekannt sind.”

Der Hillinger grüßt nicht

Den Neu-Gesellschafter kennt das Chalet Hannersberg-Team schon länger. Sie haben ihn bereits 2006 als Weinpartner zum Filmfestival am Wiener Rathausplatz kennengelernt und ihn dann in die schöne Idylle Oberwarts eingeladen. “Als er uns einmal besuchte, stieg er aus dem Auto und hat uns gar nicht begrüßt. Sondern gleich gemeint, ‘hier müssen wir etwas machen’.”

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(c) PULS 4/Gerry Frank – Leo Hillinger und seine neuen Partner Ronni Gollatz und Anna Malinovic.

Über eine Dekade später folgten Gollatz und Malinovic dem Ruf Hillingers und haben auch gleich Stefan Piëchs Offerte über 100.000 Euro Medien-Budget mitgenommen. “Wir freuen uns extrem über die Partnerschaft. Neben der finanziellen Beteiligung ist es vor allem auch die breite Anerkennung durch die Investoren, die uns freut. Mit Leo haben wir unseren Wunschinvestor überzeugt. Besser hätte es nicht sein können”, so die beiden Burgenländer. “Interessant ist auch, dass sich seit den ersten Berichten über das Chaletdorf weitere Interessenten gemeldet haben, die gerne als Gesellschafter mit dabei wären.“

Das Südburgenland kommt

Derjenige, der schlussendlich mit dabei ist, sieht mit dem Projekt einen wichtigen Baustein im lokalen Tourismus: “Ich mag das Südburgenland sehr und freue mich darauf, mit Anna und Ronni diese phantastische Idee umsetzen zu können. Das Südburgenland ist touristisch total im Kommen. Mit dem Chaletdorf treffen wir den Trend genau, dazu kommen die Gäste vom Hannersberg und viele weitere Möglichkeiten. Ich werde mich jedenfalls voll einbringen, auch Synergien mit anderen Investments wie bei der iBike-Box nutzen”, so Hillinger.

Das Chaletdorf und die Rückholaktion

Sein Hinweis darauf, dass die Bau-Initiative im burgenländischen Tourismus-Sektor Vorteile bringen wird, hat jedoch auch einen wunden Punkt im ganzen Vorhaben. Anna Malinovic hat bei ihrem Pitch gesagt, sie wolle die Gäste, die sie bei Hochzeitsbuchungen an umliegende Hotels auslagern, wieder zurückholen – bisher 5.000 Nächte pro Jahr von im Schnitt 60 bis 80 gebuchten Hochzeiten. Angesprochen auf diese plötzliche Konkurrenz, die Gollatz und Co. für die gestandene Hotellerie bilden, gibt der Gründer die knifflige Situation zu.

“Geben der Region viel zurück”

“Wir werden weiterhin mit den Betrieben in der Region kooperieren. Natürlich war das ein heikles Thema, aber wir sind, speziell auf unser Partnerhotel, aktiv zugegangen und haben offen gesprochen. Es werden weiterhin viele Gäste in der Region übernachten. Schon alleine deshalb, weil bei uns meist zwei Hochzeiten aufeinanderfolgen und die Chalets gebraucht werden. Ich selbst bin im Tourismus im Burgenland engagiert. Wir geben der Region viel zurück”, sagt Gollatz.

Hannersberg als Leitbetrieb

Der Plan dabei ist es Hannersberg als Leitbetrieb in der Weinidylle Südburgenland zu positionieren und große Wertschöpfung in die Region zu holen. Das Chalet-Unternehmen kooperiert mit 30 Winzern, mit Brautmoden-Geschäften, mit Friseuren und mit Busunternehmen, wie Gollatz betont. “Insgesamt sprechen wir in der strukturschwachen Region von mehr als zwei Millionen Euro Wertschöpfung. Wir betreiben auch das Kaufhaus Hannersdorf, einen klassischen Nahversorger mit Poststelle und Café-Weinbar. Jahrelang gab es in unserem Ort kein Geschäft, wir haben es neu eröffnet.”

Neben 33 Standard-Chalets mit rund 20m² Fläche inklusive Boxspringbett, privater Terrasse, WLAN und Klimaanlage sind auch zwei exklusive Versionen der Gäste-Behausung geplant. “Schon im Juni werden die ersten Besucher bei uns übernachten. Um Familien anzusprechen wird ein Abenteuerspielplatz mit Slackline, Hangrutsche und Kleinkindbereich gebaut. Zur Regeneration und Entspannung wird es eine Sauna und einen Whirlpool geben. Durch die naturnahe Bauweise entstehen auch viele Ruheplätze. Insgesamt stehen 70 Betten zur Verfügung, mit der Ferienwohnung sind es dann 80”, erklären die Betreiber. Und blicken zugleich in die Zukunft.

Business-Netzwerke aktivieren

Gollatz dazu: “Wir sprechen Gäste von Feiern am Hannersberg an, möchten aber auch unsere Business-Netzwerke aktivieren. Hinzu kommen Kooperationen mit Reiseveranstaltern und ein attraktives Angebot für Individualtouristen, die vom Hannersberg aus das Südburgenland entdecken möchten. Wir werden auch eine iBike-Box haben. Unser Ziel ist es unser Unternehmen in der Region noch stärker zu verankern und weiterhin ein Anziehungspunkt für Gäste außerhalb zu sein.”

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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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