18.10.2024
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

“CEOs for Future”: Wie künstliche Intelligenz in der Klimakrise helfen kann

Die Befürchtungen, dass die österreichische Wirtschaft im globalen Wettbewerb nicht mithalten kann, nehmen zu. Gleichzeitig werden wir von Jahr zu Jahr mehr mit extremen Wetterereignissen konfrontiert. Welche innovativen und nachhaltigen Technologien können den Wirtschaftsstandort Österreich stärken?
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Reinhard Birke – General Manager NTT DATA Österreich, Hermann Erlach – General Manager Microsoft Österreich, Birgit Kraft-Kinz – CEOs FOR FUTURE Obmann-Stellvertretreterin, Marco Porak – Generaldirektor IBM Österreich, Rudolf Schrefl – CEO Drei Österreich (v.l.n.r) (c) CEOs FOR FUTURE/Martin Hron

2019 gegründet, zählt der Verein “CEOs for Future” mittlerweile mehr als 80 Topmanager:innen und Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zu seinen Unterstützer:innen – darunter einige der größten Namen der Tech-Branche. Vier davon haben am Donnerstag Einblick in aktuelle Projekte gegeben, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um die Wirtschaft nachhaltiger und effizienter zu machen: Microsoft Österreich, IBM, Drei und NTT Data.

“CEOs For Future”-Obmann-Stellvertreterin Birgit Kraft-Kinz betonte dabei, dass technologische Innovationen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der österreichischen Wirtschaft seien: „Die Digitalisierung und der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind zentrale Hebel, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken und eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft zu schaffen“.

Künstliche Intelligenz als Werkzeug für Ressourcenschonung

Im Fokus standen Projekte, die auf Künstliche Intelligenz und Technologieoffenheit setzen. Laut Hermann Erlach seien die nämlich für die österreichische Wirtschaft essentiell. Der General Manager von Microsoft Österreich erklärt: „KI bietet enorme Potenziale, um Nachhaltigkeit und Effizienz in allen Branchen signifikant zu steigern. Eine aktuelle Economica-Studie im Auftrag von Microsoft zeigt, dass wir damit nicht nur die Wertschöpfung in Österreich um 18 Prozent steigern, sondern auch die Energiewende maßgeblich beschleunigen können“. Als Beispiel nannte Erlach die Supermarktkette Spar, die „KI-basierte Bedarfsprognosen“ anwendet, um Lebensmittel frischer zu halten und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaforschung

Im September dieses Jahres war Österreich von schweren Unwettern betroffen. Insbesondere nach so einer Hochwasserkatastrophe ist der Einsatz technologischer Innovationen wichtiger denn je. Ziel ist es, extreme Wetterverhältnisse und Hochwasser frühzeitig vorhersagen zu können.

Marco Porak, Generaldirektor von IBM Österreich, präsentierte ein Projekt in Zusammenarbeit mit der NASA. Das soll präzisere Wettervorhersagen und globale Klimaforschung ermöglichen: „Durch die Analyse globaler Satellitendaten liefern KI-Modelle Warnungen vor Stürmen, Hochwasser, Unwettern und anderen Wetterextremen“. Zudem sollen diese Daten auch für Nachhaltigkeitsprojekte zum Schutz und Ausbau von Wäldern verwendet werden.

Auch NTT Data Österreich spricht sich für eine “nachhaltige Energiewirtschaft und einen hohen Lebensmittelstandard” aus. General Manager Reinhard Birke stellte dafür die Plattform “Hydro 4.0” vor. Sie soll das Sicherheitsmanagement von Wasserkraftwerken und die Absicherung von Staudämmen mit Echtzeit-Bildübertragung und Warnmeldungen verbessern.

“Drei Wetter”: Ausweitung des Projekts auf 100 Gemeinden zur Extremwetterprognose

Einer der führenden Telekommunikationsanbieter Österreichs gab die Ausweitung seines Projekts „Drei Wetter“ bekannt. Rudolf Schrefl, CEO von Drei Österreich, bestätigt: „Nach dem abgeschlossenen Rollout in Vorarlberg stellen wir die intelligenten Wettermessstationen nun auch 100 Gemeinden in Niederösterreich und Einsatzorganisationen zur Verfügung.”

Diese digitalen Wettermessstationen ermöglichen genauere Vorhersagen von Wetterphänomenen und unterstützen die Einsatzkräfte in den Gemeinden dabei, potenzielle Extremwetterlagen besser einzuschätzen. Mit den digitalen Wettermessstationen werden Wetterphänomene besser vorhergesagt. Das hilft zum Beispiel den Einsatzkräften in den jeweiligen Gemeinden, mögliche Extremwetterlagen besser einschätzen zu können.

Tech-Unternehmen setzen gemeinsam auf nachhaltige Transformation

Die Unternehmen sind sich in einem Punkt einig: Technologische Innovationen sind entscheidend, um Österreichs Wirtschaft und Gesellschaft auf einen erfolgreichen und nachhaltigen Kurs zu bringen. Der gemeinnützige Verein “CEOs For Future” konzentriert sich gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen auf die „Beschleunigung der nachhaltigen Transformation zu einer fossilfreien, umwelt- und rohstoffschonenden Wirtschaft und Gesellschaft“.

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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