17.02.2021

CEO Schreiber über mjam market: “Lieferdienste von anderen Supermärkten benötigen Stunden”

Online-Bestellungen aus dem Supermarkt sind bereits seit geraumer Zeit möglich. Haben allerdings den Haken, dass es einiges an Zeit dauert, bis die Bestellungen ankommen. CEO Artur Schreiber ändert das mit mjam-market.
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(c) mjam - Artur Schreiber erkannte die verstärkte Notwendigkeit nach rascher Supermarkt-Lieferung.

Wie vor kurzem bekannt wurde, eröffnete mjam als erste Liefer-Plattform Österreichs mit “mjam market” eine eigene online Supermarktkette in Österreich. Kunden können dabei unter anderem Lebensmittel, Getränke, Haushaltsartikel oder Drogerieprodukte auf der Plattform oder in der App erwerben. Diese werden innerhalb von 30 Minuten nach Hause geliefert. Die Preise sollen jenen von Supermärkten ähneln. CEO Artur Schreiber erkannte die Notwendigkeit der Professionalisierung der Supermarktlieferung bereits vor Corona.

Mit mjam market Portfolio diversifizieren

“Zusätzlich zum Liefergeschäft von Bestell-Essen wollten wir unser Portfolio diversifizieren und den Österreichern durch ein vielfältiges Angebot den Alltag erleichtern. Die Lieferung von Supermarkt-Artikeln war daher ein logischer nächster Schritt für uns. Durch unser Know-how als Logistik-Unternehmen und aufgrund unserer umfassenden Infrastruktur sind wir in der Lage, sehr schnell und innerhalb von 30 Minuten Gerichte und Waren zuzustellen”, erklärt Schreiber.

Trend wurde im ersten Lockdown verstärkt

Die große Nachfrage an “Non-Food”- und Lebensmittellieferungen hat der mjam-CEO schon vor der Corona-Pandemie gesehen. Die ersten Lockdown-Monate im Frühling 2020 hätten diesen Trend nochmal verstärkt. “Deswegen haben wir uns dazu entschlossen in diesen Bereich zu investieren und die entsprechenden Prozesse aufzubauen. Bereits im Sommer 2020 haben wir daher die Zusammenarbeit mit Tankstellen wie ‘bp Merkur Inside’ und ‘OMV’ begonnen und ‘Non-Food’-Artikel wie Drogerieartikel, rezeptfreie Apothekenprodukte aber auch Produkte, wie etwa Semmeln, Chips oder Getränke geliefert. Das Angebot wurde sehr gut angenommen”, so Schreiber weiter.

Ausweitung von mjam market in den nächsten Monaten

Zum Start in Wien beliefert mjam market die Postleitzahlen 1050 bis 1070 und 1150 zur Gänze sowie angrenzende Teile von 1040, 1080, 1100, 1120 und 1160. Eine Ausweitung des Liefergebiets auf die restlichen Wiener Bezirke – inklusive Eröffnung von vier bis fünf weiteren mjam market-Shops – folgt in den nächsten Monaten. Danach in den Landeshauptstädten.

Nachhaltigkeits-Konzepte

Für die Einführung des mjam market setzte der Lieferdienst auf nachhaltige Konzepte. So werden etwa alle in Wien eingehenden Bestellungen über die Fahrrad-Kuriere der eigenen Radl-Flotte durchgeführt. mjam fördert zudem nach und nach die Umstellung auf kompostierbare Verpackungsmaterialien für alle Lieferungen aus Restaurants. Darüber hinaus können User in Wien mittels eines Filters in der App und online gezielt nach nachhaltigen Restaurants suchen. Der Ausbau des Filters für andere Gebiete soll folgen.

mjam gleicht Emissionen aus

“Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für mjam sehr wichtig. Als ersten Schritt haben wir schon im Jahr 2020 den Status ‘CO2-neutral’ erreicht. Das bedeutet, dass sowohl wir als Unternehmen, als auch jede unserer Lieferungen klimaneutral sind”, erklärt Schreiber. “Das erreichen wir durch den Prozess des ‘Offsettings’ und gleichen alle Emissionen aus, die wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht komplett vermeiden können. Dazu unterstützen wir ein Klimaschutzprojekt in Peru, sowie die Alpenschutzkommission CIPRA in Österreich. Wir bauen darüber hinaus auch unsere Rad-Flotte weiter aus und ermöglichen unseren Fahrern seit Dezember 2020 die Miete von E-Bikes von GetHenry zu reduzierten Konditionen.”

USP: 30 Minuten

Einer der größten Vorteile und USP des mjam markets ist die Lieferung am selben Tag innerhalb von 30 Minuten. “Andere Plattformen und auch die Lieferdienste von herkömmlichen Supermärkten benötigen mehrere Stunden oder bedürfen eine Terminwahl im Voraus. Oftmals sind dann nur Lieferzeitfenster für den nächsten oder übernächsten Tag verfügbar. Bei mjam market können die Kunden derzeit unter der Woche von 9 bis 21 Uhr und am Samstag von 8 bis 18 Uhr bestellen”, so Schreiber. Info: Bis Ende März hat mjam market die Liefergebühr ausgesetzt.

Supermärkte als Kooperationspartner

Schreiber sieht jedoch Supermärkte nicht als Konkurrenten, sondern als Kooperationspartner. Er erklärt: “Mit unserer Logistik können wir nicht nur die Zustellung aus unseren mjam markets erbringen, sondern können auch für andere Supermärkte sehr schnell ausliefern. Es gibt bereits zahlreiche vielversprechende Gespräche in diesem Bereich.”

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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