07.02.2025
ENERGY

CellCube: Ein Unternehmen der fünf Namen und einer Flow-Batterie

CellCube mit Sitz in Wiener Neudorf ist ein Hersteller nachhaltiger Langzeit-Energiespeicher auf Basis von Vanadium-Redox-Flow-Technologie. In seiner langen Geschichte als Spin-off gestartet agierte das Unternehmen unter fünf verschiedenen Namen und war bisher erfolgreich in den USA tätig. Nun legt man den Fokus auf Europa.
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CellCube
© CellCube - Christoph Stelzer, Patrick Halwax und Fabio Denner von CellCube.

Eigentlich beginnt die Geschichte von CellCube im Jahr 2000. Das Unternehmen wurde damals als Funktionswerkstoffe Forschungs- und Entwicklungs GmbH in Eisenstadt gegründet – als Spin-off des Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) mit Unterstützung des Landes Burgenland. Ursprünglich lag der Fokus auf der Auftragsforschung für elektrokeramische Pulver, doch schon bald richtete sich die Aufmerksamkeit auf eine Speichertechnologie: die Vanadium-Redox-Flow-Batterie (VRFB).

Die Geschichte von CellCube

„Den entscheidenden Impuls zur Erforschung der Flow-Technologie brachte im Jahr 2001 Christoph Hagg, ein ehemaliger Postdoc der Skyllas-Kazacos-Gruppe an der University of New South Wales (UNSW) in Australien“, erklärt CFO Patrick Halwax. „Gemeinsam mit ASFINAG und VRB Power starteten wir erste Forschungsprojekte zur Vanadium-Flow-Batterie.“

Ein weiterer bedeutender Meilenstein wurde vom Unternehmen im Jahr 2004 erreicht, als der erste VRFB-Demonstrator bei einer ASFINAG-Raststation in Leobersdorf installiert wurde. Mit dem wachsenden Potential der Technologie verlagerte sich der Unternehmensfokus zunehmend auf die Kommerzialisierung. Dies führte 2006 zur Umbenennung in die Cellstrom GmbH, parallel zur Übernahme durch Younicos (SOLON). Das Unternehmen expandierte und verlagerte seinen Hauptsitz von Eisenstadt und Brunn am Gebirge nach Wr. Neudorf, wo sich auch heute noch der Produktionsstandort befindet.

2010 übernahm die Gildemeister-Gruppe die Mehrheitsanteile, wodurch das Unternehmen unter dem Namen Gildemeister Energy Storage GmbH weitergeführt wurde. Während dieser Zeit wurde die Flow-Technologie weiterentwickelt und auf internationale Märkte ausgeweitet. Nach einem Eigentümerwechsel im Jahr 2018 erhielt das Unternehmen erneut einen neuen Namen: Enerox GmbH.

Vanadium-Flow-Batterien

Sieben Jahre später begann ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte: Enerox wurde offiziell in CellCube Energy Storage GmbH umbenannt. Die Marke CellCube steht heute für „hochleistungsfähige Vanadium-Flow-Batterien, die weltweit in Industrie, erneuerbaren Energien und Netzstabilisierung eingesetzt werden“, wie Halwax erklärt.

CellCube – mit seiner Zentrale im ecoplus Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd in Wiener Neudorf – entwickelt und produziert jene Vanadium-Flow-Batterien, die für stationäre Langzeit-Energiespeicherlösungen eingesetzt werden. Diese Speichertechnologie ermögliche eine zuverlässige und nachhaltige Speicherung von (erneuerbaren) Energien, wodurch Energieversorgungsnetze stabilisiert und unabhängig von fossilen Brennstoffen gemacht werden können.

Die Vorteile der VRFB sind, Halwax nach, Langlebigkeit und Zyklenfestigkeit. „CellCube-Batterien haben eine Lebensdauer von über 25 Jahren und können unbegrenzt oft geladen und entladen werden, ohne an Kapazität zu verlieren“, sagt er. Zudem seien im Gegensatz zu Lithium-Ionen-Batterien VRFBs nicht entflammbar und arbeiten mit einer wasserbasierten Vanadium-Elektrolytlösung.

Die Speicher lassen sich flexibel an verschiedene Anwendungen anpassen, von gewerblichen und industriellen Lösungen bis hin zu großflächigen Netzspeichern. Zudem herrsche hier eine 100-prozentige Entladungstiefe ohne Leistungsverlust, was bedeutet, dass CellCube-Speicher ihre gesamte Kapazität nutzen können, ohne die Lebensdauer der Batterie zu beeinträchtigen.

Im Detail handelt es sich bei der Vanadium-Flow-Batterie um eine elektrochemische Energiespeicherlösung, die auf der Redoxreaktion von Vanadium-Ionen basiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien speichert sie Energie nicht in festen Elektroden, sondern in einer flüssigen Elektrolytlösung (=60 Prozent aus Wasser).

Die Batterie besteht aus zwei Tanks mit einer Vanadium-Elektrolytlösung in unterschiedlichen Oxidationsstufen (positiv und negativ geladen). Während des Lade- und Entladevorgangs werden die Vanadium-Ionen durch eine Membran getrennt, während Elektronen über einen externen Stromkreis fließen, wodurch Strom erzeugt oder gespeichert wird. Die Kapazität wird durch die Menge des Elektrolyts bestimmt, während die Leistung durch die Größe der Elektrodenstacks beeinflusst wird.

CellCube in allen Kontinenten vertreten

CellCube hat mittlerweile auf jedem Kontinent eine Batterie stehen und ist in den Kundensegmenten Energieversorger und Netzbetreiber, Industrie und Gewerbe, Offgrid und Microgrids tätig. Zu den Kunden gehören das „Department of Defense bzw. der Marine Corps USA, G&W Electrics USA, Applied Medical USA und die Nagel Group in Deutschland.

Der Hauptgrund, warum CellCube bisher stärker in den USA als in Österreich vertreten ist, liegt in den Marktbedingungen und politischen Rahmenbedingungen. Etwa beim hohen Anteil erneuerbarer Energien, insbesondere aus Solar- und Windkraft, die zuverlässige Speicherlösungen erfordern. Dazu gehören auch die große Nachfrage nach Netzstabilisierung und Peak Shaving, vor allem in Bundesstaaten wie Kalifornien und Texas. Sowie starke Investitionen in Microgrid-Lösungen für kritische Infrastrukturen und Off-Grid-Anwendungen.

Österreich hingegen hat eine hohe Wasserkraftnutzung (über 60 Prozent der Stromerzeugung), wodurch der Bedarf an Langzeitspeichern geringer sei, so Halwax. Zudem sei das heimische Stromnetz bereits sehr stabil, sodass Netzstabilisierung nicht so dringend notwendig ist. Und auch die wirtschaftlichen Anreize für industrielle Großspeicher seien in Österreich gering.

Die USA würden in diesem Sinn attraktive Subventionen, Steuervergünstigungen und Förderprogramme für Energiespeicher anbieten und Bundesstaaten wie Kalifornien und New York hätten spezielle Speicher-Incentives, die VRFB-Projekte finanziell attraktiver machen. „In Österreich gibt es zwar Förderungen für erneuerbare Energien, aber weniger gezielte Unterstützung für Großspeicher“, sagt Halwax.

Größerer Markt in den USA

Insgesamt hätte die Vereinigten Staaten einen viel größeren Markt mit mehr Industriekunden, großen Energieversorgern und netzunabhängigen Anwendungen. Die Nachfrage nach dezentraler Energieversorgung und Microgrids wachse dort schneller als in Europa.

Durch die möglichen Zolltariferhöhungen durch den US-Präsidenten Donald Trump sieht das CellCube-Team zunehmende Marktchancen in Europa durch wachsenden Bedarf an nachhaltigen Energiespeichern und steigenden erneuerbaren Energien.

CellCube mit europäischen Expansionsplänen

In naher Zukunft möchte CellCube seine Marktpräsenz in Europa ausbauen, da die Nachfrage nach nachhaltigen Energiespeichern und der politischen Unterstützung für grüne Technologien stärker werde. Das Unternehmen plant, die Produktionskapazitäten für seine Vanadium-Redox-Flow-Batterien weiter zu steigern, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und die Technologie noch effizienter und kostengünstiger zu machen.

Zur großen Vision gehört es zudem, weltweit führend im Bereich Vanadium-Redox-Flow-Batterien zu werden. „Wir möchten durch internationale Standorte eine effizientere globale Präsenz zu schaffen und die Marktreichweite erhöhen“, sagt Halwax. „Und VRFB als ideale Lösung für Netzstabilisierung, Industriespeicher und Off-Grid-Lösungen etablieren.

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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

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So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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