15.01.2019

capital300 erhöht Fonds auf 50 Mio. US-Dollar – alle Investoren aus Österreich

capital300 meldet das Closing seines SeriesA-Fonds mit 50 US-Dollar Volumen. Gemeinsam mit namhaften VC-Fonds - großteils aus den USA - stelle man in Co-Investments 100 bis 120 Mio. US-Dollar für Startups zur Verfügung. Wir sprachen mit capital300 Partner Roman Scharf.
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capital300 Lasinger und Scharf
(c) capital300: Peter Lasinger und Roman Scharf führen capital300

Nach dem ersten Closing Ende 2017 war der damals neu aufgesetzte Investment-Fonds capital300 auf 20 Mio. Euro Volumen gekommen. Bislang sind zwei Startup-Investments getätigt worden. Seitdem sammelte man weiter und vermeldete nun das finale Closing des ersten Fonds bei etwa 50 Mio. US-Dollar. “Wer jetzt noch gerne einsteigen würde, muss auf den zweiten Fonds warten. Den wird es sicherlich geben”, sagt capital300 Partner Roman Scharf im Gespräch mit dem brutkasten. Zum Vergleich: Speedinvest II hat ein Volumen von etwa 90 Mio. Euro.

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Alle Investoren aus Österreich

Eine Besonderheit am Fonds ist gewiss, dass alle Investoren aus Österreich kommen. Es seien zu etwa einem Drittel institutionelle Investoren – Scharf nennt hier die Erste Group, Raiffeisen und die Vienna Insurance Group. Zu zwei Drittel seien es Unternehmer bzw. Einzelinvestoren. Darunter seien unter anderem Dietrich Mateschitz, Hans Peter Haselsteiner, Hilde Umdasch oder Runtastic-Co-Founder Alfred Luger.

“Bei einem Exit-Potential von 400 Millionen Dollar würden wir nicht investieren”

Co-Investments mit Mega VCs

capital300 soll typischerweise in Serie A-Runden zwischen zwei und zehn Millionen US-Dollar investieren. Drei bis Fünf Deals pro Jahr strebt man an. Dabei verfolgt man eine Co-Investment-Strategie mit namhaften VCs – großteils aus den USA, darunter etwa Andreessen Horowitz, Draper Associates, Accel Partners, Index Ventures, Sequoia Capital und Greylock. Alle seien auf der sogenannten MIDAS-Liste. “Wenn Investoren aus dieser Liga einsteigen, ändert sich für die Gründer alles. Es öffnen sich völlig neue Chancen – man wird anders gesehen. Das wollen wir den Startups ermöglichen”, sagt Scharf. Von diesen Partnern kämen je Deal immer mindestens 50 Prozent des investierten Kapitals. Ohne Partner investiere man nicht. Gemeinsam komme man auf rund 100 bis 120 Millionen US-Dollar verfügbare Mittel.

capital300: “Gehen dort hin, wo die Luft sehr dünn ist”

Investiert werde vorrangig im DACH-Raum und in Osteuropa, sagt Scharf. “Das liegt daran, dass der Dealflow bei uns direkt aus dem Netzwerk kommt”. Gemeint seien hier etwa die Netzwerkpartner Hansi Hansmann oder Speedinvest. 2018 habe man bereits rund 800 mögliche Deals gescreent. “Wir sind sehr anspruchsvoll bei der Auswahl und gehen in unseren Runden schon dort hin, wo die Luft sehr dünn ist. Die Netzwerkpartner haben in der Regel maximal zwei bis drei Startups im Portfolio, die sich für ein Investment qualifizieren”, sagt Scharf.

Multi-Milliarden-Exit muss machbar sein

“Die wichtigsten Kriterien für das Investment sind Umsatz, Wachstumsrate, Team und cap table” sagt Scharf. Es wäre etwa eine “red flag”, wenn das Gründerteam nur mehr weniger als 50 Prozent der Anteile halten würde. “Und ein weiteres Kriterium ist: Ein Multi-Milliarden-Exit muss theoretisch machbar sein. Bei einem Exit-Potential von 400 Millionen Dollar würden wir nicht investieren”, sagt Scharf.

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Gründerteam Thomas Miksits-Dioso und Malte Wagenbach (c) le melo

Seit der Gründung im Jahr 2010 hat das Wiener Startup “all i need” mit seinen Tee-Erfrischungsgetränken eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Gründer Thomas Miksits-Dioso wagt nun einen weiteren Schritt: Im Jahr 2023 brachte er gemeinsam mit Geschäftspartner Malte Wagenbach den Onlineshop „le melo“ auf den deutschsprachigen Markt. Mit seinen Sportgetränken will le melo Sportler:innen sowohl Hydration als auch Geschmack bieten.

Le melo: Sportgetränk mit Fokus auf Funktionalität und Geschmack

Von der ersten Idee bis zum marktreifen Produkt vergingen laut Gründerteam zwölf Monate. Offiziell wurde das Startup 2021 in München gegründet. Ziel war es, ein Sportgetränk zu entwickeln, das ein „perfektes Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Geschmack“ bietet. Le melo sei speziell auf die Bedürfnisse von Ausdauersportler:innen zugeschnitten und enthält 1.000 mg Elektrolyte sowie mehr als 13 funktionale Inhaltsstoffe.

Das in Österreich hergestellte Getränk wird als Trinkpulver im Onlineshop angeboten: Ein Stickpack wird einfach in etwa 500 ml Wasser aufgelöst und ist sofort trinkfertig. Mittlerweile gibt es das Produkt in sechs Geschmacksrichtungen, darunter zwei zuckerfreie und zwei koffeinhaltige Varianten. Zu den beliebtesten Sorten zählen Maracuja-Orange, Yuzu, Grapefruit und Berry. Die Gründer sind überzeugt, dass Sportgetränke “nicht nur funktional, sondern auch schmackhaft sein müssen und Spaß machen sollten” – getreu ihrem Unternehmensmotto: „We put the fun in function”.

Elektrolytmix hilft bei Dehydration während dem Sport

Die Rezeptur wurde gemeinsam mit Expert:innen für Mikronährstoffe entwickelt. Anfangs konzentrierte sich das Produkt auf die Zielgruppe der Rennradfahrer:innen, doch mittlerweile richtet es sich an ein breiteres Publikum aus Hobby- und Profisportler:innen im Ausdauerbereich.

Als leidenschaftliche Sportler befassen sich Miksits-Dioso und Wagenbach intensiv mit der Optimierung sportlicher Leistungen. Laut Unternehmen seien „etwa 43 Prozent der Sportler:innen während und nach dem Training dehydriert“. Durch starkes Schwitzen verliert der Körper Elektrolyte, die mit reinem Wasser nicht ausgeglichen werden können. Dies kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskelkater führen. Hier setzt le melo an: Das Getränk “liefert den idealen Elektrolytmix für eine optimale Hydration“, erklären die Gründer.

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Vorteilen möchte le melo auch eine nachhaltige Alternative bieten. Die Pulver-Stickpacks verursachen laut Start-up etwa 90 Prozent weniger Müll als herkömmliche Sportgetränke in PET-Flaschen.

Monatsumsatz im hohen fünfstelligen Bereich und NeoTaste als Investor an Bord

Seit einem Jahr sind die Produkte von le melo nun schon verfügbar. Die Zahlen zeigen, dass der Monatsumsatz von le melo laut Unternehmensangaben mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Auch namhafte Investoren gewann le melo dazu, zuletzt das Tiroler Investmentunternehmen und Family Office Graphit NeoTaste. Das Unternehmen sieht „großes Potenzial“ im Getränke-Startup und unterstützt le melo als strategischer Investor mit “wertvollem Know-how” und Netzwerk, wie Stefan Rathgeber, Co-Geschäftsführer der Graphit NeoTaste GmbH, betont. Kurzfristig plant NeoTaste, le melo beim Ausbau des Markenauftritts zu unterstützen und neue Kooperationen aufzubauen.

Zukünftig will le melo in den Handel

Das Startup hat sich zum Ziel gesetzt, seine „Markenbekanntheit unter Ausdauersportler:innen zu steigern und ein breiteres Publikum für richtiges Trinken beim Sport zu begeistern”. Nach dem erfolgreichen Ausbau des Online-Shops plant das Gründerteam, zusätzliche Distributionskanäle zu erschließen. Mittelfristig möchten die Founder auch mit einer Ready-to-Drink-Lösung in den Handel gehen.

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