02.10.2023

Cape 10: Wiener Gesundheits- und Innovationszentrum bekommt neue Geschäftsführerin

Vorstandsvorsitzender Siegfried Meryn holt mit Silvia Bruni eine Expertin im Bereich Sponsoring an Bord des Sozial-, Gesundheits- und Innovationszentrum in Favoriten.
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(c) Cape10

Seit 1. September 2023 leitet Silvia Bruni als neue Geschäftsführerin die Geschäfte von Cape 10 im 10. Bezirk. Unter anderem ist dort auch das Future Health Lab angesiedelt, das erst vergangene Woche offiziell seine Türen öffnete. Über sogenannte “Health Missions” sollen künftig Innovationen im Gesundheitsbereich vorangetrieben werden, wobei auch Startups andocken können. (brutkasten berichtete).

Silvia Bruni als neue Geschäftsführerin

Die neue Geschäftsführerin von Cape 10 hat acht Jahre in New York sowie acht Jahre in Kapstadt gelebt. Des Weiteren bringt sie langjährige internationale Erfahrung im NGO- und Fundraising Bereich mit und zudem – passend zum Haus – auch ein umfassendes Netzwerk aus der Kunst-, Kultur- und Immobilienbranche.

“Cape 10 symbolisiert für mich wirklich das Kap der guten Hoffnung. Das Kap soll einen Wendepunkt für Kinder, Jugendliche und Alleinerziehende darstellen. Vom vorgezeichneten Weg in die Armut und/oder Krankheit hin zu einer vielversprechenden Zukunft”, so die neue Geschäftsführerin, Silvia Bruni.

Cape 10 ist ein modernes Sozial-, Gesundheits- und Kulturzentrum im neu gegründeten Sonnwendviertel. Das Gebäude ist das dritte Projekt von Cape 10 – der gemeinnützigen Stiftung und bietet unter anderem dem Kinderförderprojekt „Max & Lara“, sowie der Initiative Nein zu “Krank und Arm” ein Zuhause.

Was das Cape 10 bietet

Am Standort sind neben der Stiftung und der Eventlocation, eine Kinderärztin, ein HNO-Arzt, das PVE Sonnwendviertel, der Verein Licht ins Dunkel, das Tageszentrum Obdach Ester und Dock – die Ordination für Nichtversicherte, sowie das bereits genannte Future Health Lab angesiedelt.

“Mit Silvia Bruni haben wir eine richtige Power-Frau mit Herz für Cape 10 gewonnen. Ich freue mich sehr, dass wir mit ihr eine so erfahrene Frau der Branche von unserem Projekt überzeugen konnten”, so Siegfried Meryn.


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Pflege am Hof, Demenz, was hilft bei Demenz
(c) Auer - (v.l.n.r.): Monika Debelak-Breneis, Elisabeth Auer, Anna Prüller und Eva-Maria Auer von Pflege am Hof.

Was geschieht, wenn ein geliebter Mensch im Alter nicht mehr allein zurechtkommt? Wenn das gewohnte Leben, die vertraute Umgebung und der tägliche Kontakt mit der Natur einer großen Pflegeeinrichtung weichen müssen? Fragen wie diese betreffen viele Familien, auch in ländlichen Regionen. Das Startup Pflege am Hof bietet eine Lösung, die professionelle Betreuung durch Pflegekräfte mit dem Leben und der Gemeinschaft auf einem Bauernhof vereint.

Pflege am Hof mit kleinstrukturierter Versorgungsform

Vier Frauen aus unterschiedlichen Fachrichtungen haben sich zusammengefunden, um mit Pflege am Hof die Zukunft der Pflege neu zu gestalten. Die Idee stammt von Elisabeth Auer, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN), die in ihrer Master-Arbeit den demografischen Wandel, innovative Pflegekonzepte und “Green Care” untersuchte. Während ihrer Zeit auf Pflegebauernhöfen in den Niederlanden konnte sie erleben, wie dieses Modell in der Praxis funktioniert.

Über das Green Hexagon-Programm der FHWN lernte sie die Unternehmensberaterin Monika Debelak-Breneis kennen, mit der sie die Idee weiterentwickelte. Im Anschluss stießen Elisabeths Schwester und Marketingexpertin Eva-Maria Auer, sowie Architektin Anna Prüller zum Team.

“Unser Ziel ist es, eine kleinstrukturierte Versorgungsform anzubieten, durch die ältere Menschen aktiv in den Alltag eingebunden werden und sie ein Teil der Gemeinschaft sind”, erklärt Elisabeth Auer.

Pflege am Hof möchte hiermit eine Alternative zu herkömmlichen Pflegeeinrichtungen aufzeigen und durch Tagesbetreuung oder langfristiges Wohnen am Hof Personen aus ländlichen Regionen einen Verbleib in einer vertrauten Umgebung ermöglichen.

Gartenarbeit für Menschen mit Demenz

Gleichzeitig würden die Betreuten von Aktivitäten wie Gartenarbeit, dem Versorgen von Tieren oder gemeinsamen Mahlzeiten profitieren. Studien bestätigen, dass ein solches Umfeld, vor allem bei Menschen mit Demenz, das Wohlbefinden steigert, den Medikamentenbedarf reduziert, den Appetit anregt und soziale Interaktion fördert.

Seit Anfang 2024 wird das Projekt durch das StartUp-Center der FH Wiener Neustadt begleitet. Neben individueller Beratung wurden die Gründerinnen bei der Teilnahme an Programmen wie Green Hexagon (FHWN/Erasmus+), aws First Incubator und dem Social Impact Award unterstützt.

“Das Startup Pflege am Hof zeigt eindrucksvoll, wie innovative Ideen gesellschaftliche Herausforderungen aufgreifen und in konkrete Lösungen umsetzen können. Der Sieg beim Social Impact Award sowie die Auszeichnung beim FHWN-Gründertag 2024 sind ein Beweis für das Potenzial des Teams und die Bedeutung, die ein solches Konzept für die Zukunft der Pflege haben kann”, sagt Thomas Wally, Leiter des Start-up Centers der FH Wiener Neustadt.

Pflege am Hof mit Fünfjahres-Ziel

Derzeit arbeitet das Team von Pflege am Hof an der Umsetzung eines Pilotprojekts für die Tagesbetreuung auf einem Hof. Parallel dazu baut es sein Netzwerk aus, testet Hypothesen, lernt die Zielgruppe besser kennen und konkretisiert das Angebot. Das kurzfristige Ziel ist die erfolgreiche Einführung der Tagesbetreuung, während in zwei Jahren das Konzept um die Möglichkeit des Wohnens auf dem Hof erweitert werden soll.

Langfristig strebt das Startup an, in fünf Jahren mehr als zwei Standorte in Österreich aufzubauen und damit eine wohnortnahe und familiäre Alternative für ältere Menschen zu schaffen. Auer dazu: “Wir möchten eine Pflegeform etablieren, die älteren Menschen nicht nur Betreuung, sondern auch eine höhere Lebensqualität ermöglicht.”

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