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Die Risikokapitalgesellschaft “Casa Verde” des US-Musikers Snopp Dogg investiert 15 Millionen US-Dollar (13 Millionen Euro) in einer Series-B-Finanzierungsrunde in Cansativa, einer in Frankfurt ansässigen Cannabis-Vertriebsplattform, die derzeit deutsche Apotheken beliefert. Argonautic Ventures und Alluti beteiligten sich ebenfalls an dieser Finanzierungsrunde.
Es war ein ungewöhnlicher Beginn, der die beiden Brüder Jakob und Benedikt Sons in die Medizinalcannabis-Branche führte. Bei einer Familienveranstaltung diskutierten die Gebrüder gemeinsam mit Vater Hermann, seines Zeichens Herz-, Thorax- und Gefäßchirurg, das damals neue Cannabisgesetz. Im Laufe des Diskurses formte sich eine Idee und schließlich ein grobes Konzept zur Unternehmensgründung. Dieser Abend gilt als der Startschuss für das, was heute über 100 Kilogramm vertriebene Cannabisblüten pro Monat und mehr als 200 verschiedene Medizinalcannabis-Produkte sind.
Cansativa: Das Amazon für Cannabis
Das Startup, das sich selbst als “Amazon von Cannabis” bezeichnet, hilft deutschen Apotheken beim Kauf von medizinischem Cannabis und kümmert sich um die Lieferkette und Logistik.
Als besonderer Erfolg gilt heute noch der Zuschlag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Sommer 2020, mit dem Cansativa als einziges Unternehmen Cannabis aus deutschem Anbau vertreiben darf. Im Jahr 2021 konnte das Unternehmen so erstmalig eine vierstellige Kilogramm-Menge Cannabisblüten absetzen und damit unternehmensübergreifend einen achtstelligen Umsatz erzielen.
“Legalisierung als Chance für Deutschland”
Cansativa wird die aktuelle Finanzierung nutzen, “um sein medizinisches Cannabis-Produktportfolio zu erweitern und seine Plattform für den Freizeitkonsum im Vorfeld der Legalisierung in Deutschland zu entwickeln”, so das Unternehmen in einer Erklärung.
“Die Legalisierung von Genusscannabis ist die Chance für Deutschland, als Vorbild für eine progressive, europäische Drogenpolitik voranzugehen”, sagt Jakob Sons. Sein Bruder Benedikt ergänzt: “Eine Legalisierung hat vielfältige Vorteile. Dass eine Legalisierung enorme Steuereinnahmen einbringt, Kapazitäten bei Polizei und Justiz freiräumt und eine bessere Prävention ermöglicht, liegt auf der Hand.”
Markt soll 2025 3,6 Milliarden US-Dollar erreichen
Yoni Meyer, ein Partner bei Casa Verde, sieht indes im Frankfurter Startup, einen dominanten Akteur auf dem Markt entstehen: “Cansativa ist strategisch so positioniert, dass es die führende Plattform für medizinisches Cannabis in der größten Volkswirtschaft Europas wird”, sagt er. “Wir glauben fest daran, dass dieses Team eine zentrale Rolle bei der erwarteten Legalisierung in Deutschland spielen und einen entscheidenden Einfluss auf den europäischen Markt haben wird, der bis 2025 voraussichtlich 3,6 Milliarden Dollar erreichen soll.”