Mit einem Jahresumsatz von rund 260 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr zählt cafe+co in Mittel- und Osteuropa zu den führenden Anbietern von Selbstbedienungsautomaten für Getränke, Snacks und Süßwaren. Die Unternehmensgruppe ist aktuell in insgesamt neun Ländern vertreten. Neben Österreich und Deutschland zählen dazu auch zahlreiche osteuropäische Länder, wie beispielsweise Tschechien, Polen, Ungarn, Serbien oder Rumänien.

cafe+co digitalisiert sich

Bereits 2018 startete die Unternehmensgruppe mit einem umfassenden Digitalisierungsvorhaben, um die Getränke- und Snackautomaten fit für das digitale Zeitalter zu machen. Unter anderem wurden die Automaten mit Payment-Modulen ausgestattet, damit Kund:innen ihren Kaffee mit Kreditkarte und digitalen Payment-Apps bezahlen können. Neben dieser Neuerung startete cafe+co auch mit der digitalen Vernetzung der Automaten. Dafür wurden sogenannte “Telemetrie-Module” verbaut, die genaue Auskunft über den Befüllstand oder anstehende Wartungsarbeiten geben.

(c) cafe+co

Fünf Millionen Euro an Investitionskosten

Derzeit sind laut Fritz Kaltenegger, Geschäftsführer von cafe+co, insgesamt 27.000 von 60.000 Automaten mit derartigen Telemetrie-Modulen ausgestattet. Bis 2025 möchte die Unternehmensgruppe nun auch die restlichen Automaten mit dieser neuen Technik ausstatten. Konkret sollen in den nächsten zwei Jahren fünf Millionen Euro in die Vernetzung und Digitalisierung investiert werden. Die Investitionskosten sollen neben der Hardware auch in das entsprechende Software-Backend fließen, das für den Betrieb nötig ist. “Dieses Investment wird sich rasch amortisieren, weil wir dadurch effizienter befüllen können und uns somit unnötige Anfahrten sparen”, so Kaltenegger.

Herausforderungen und Chancen

Die technische Umrüstung der Automaten geht mit zahlreichen Herausforderungen einher. So verfügt cafe+co derzeit über 30 unterschiedliche Gerätetypen. Zudem muss auch die entsprechende Connectivity an den jeweiligen Standorten gewährleistet sein. Als Beispiel nennt Kaltenegger Getränkeautomaten, die im siebten Untergeschoss des Wiener AKH oder auf abgelegenen Autobahnraststätten der Asfinag stehen.

Die Zentrale von cafe+co | (c) cafe+co

Sofern die Digitalisierung nach Plan verläuft, werden künftig alle 60.000 Automaten Daten in die Zentrale von cafe+co liefern. Herzstück bildet dabei ein eigens entwickeltes Software-Backend, das eine Vielzahl von Angaben machen kann. “Mit Hilfe dieser Technologie wissen wir jederzeit, welches Produkt sich in welcher Spirale befindet, wie viel Ware zu welchem Preis verkauft wurde und ob es etwaige Störungen gibt”, so Kaltenegger. Mit der Digitalisierung ist es jedoch noch nicht getan. So müssen laut Kaltenegger in einem nächsten Schritt auch die Mitarbeiter:innen geschult werden, die künftig auch über entsprechende Endgeräte verfügen werden.

Auch die Verknüpfung von Daten sei in Zukunft angedacht, um etwa Konsumspitzen frühzeitig zu erkennen. Dazu zählen beispielsweise wiederkehrende Events in Unternehmen, die sich bereits jetzt im System abbilden lassen. Aber auch externe Daten könnten künftig in das System eingespeist werden, etwa Wetterdaten, die einen Aufschluss über die Nachfrage nach Getränken geben könnten. Hier sei man laut Kaltenegger allerdings noch in der Entwicklungsphase.