07.01.2019

Byton: Serienproduktion von Elektro-SUV soll Ende 2019 starten

Der von ehemaligen BMW-Managern gegründete Elektro-Autobauer Byton hat auf der CES 2019 in Las Vegas angekündigt, dass er Ende 2019 die Serienproduktion des Elektro-SUV M-Byte starten möchte.
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Byton
(c) Byton

Vor genau einem Jahr hat Byton auf der CES in Las Vegas mit dem M-Byte einen ersten Prototypen seines Elektro-SUVs präsentiert. Ein Jahr später folgte nun auf der diesjährigen CES 2019 die Vorstellung der serienreifen Innenausstattung. Wie der Elektro-Autobauer weiters bekannt gegeben hat, soll die Serienproduktion des M-Byte Ende des Jahres in China starten. Der Verkauf werde sich zunächst nur auf China beschränken, so Byton. Der Markteintritt in den USA und einigen europäischen Ländern ist frühestens für das dritte Quartal 2020 geplant. Der Preis des M-Byte soll sich auf rund 40.000 Euro belaufen, wobei die Reichweite je nach Ausstattung zwischen 400 und 520 Kilometer beträgt.

 +++ Byton: Chinesisches Startup als neuer Player im Mobility-Bereich?+++

1,22 Meter breites “Shared Experience Display”

Der M-Byte verfügt im Fahrgastraum über drei Displays. Das Zentrum bildet dabei ein 1,22 Meter langes “Shared Experience Display”, das sich über das gesamte Armaturenbrett erstreckt und zum Markenzeichen des M-Byte werden könnte. Wie der Name schon vermuten lässt, kann es in drei unterschiedliche Sektoren eingeteilt werden, um einerseits die Navigation, anderseits Entertainment-Applikationen, wie Musik oder Videos, gleichzeitig wiederzugeben.

Byton: So sieht das Auto von innen aus.
(c) Byton: So sieht das Auto von innen aus.

Der Riesen-Bildschirm ist zudem leicht gebogen. Die zwei anderen Displays befinden sich am Lenkrad oberhalb des Airbags, sowie im vorderen Bereich der Mittelkonsole. Diese beiden Bildschirme verfügen zudem über eine Touch-Funktion, mit der das “Shared Experience Display” gesteuert werden kann.

Gesichtserkennung, Sprachsteuerung und Machine-Learning

Der M-Byte soll zudem mit zahlreichen “intelligenten” Funktionen ausgestattet sein. So lässt sich der Elektro-SUV beispielsweise über eine “Gesichtserkennung” öffnen, wobei sich der Fahrer mit einem individuellen Benutzerprofil anmelden kann. Die Steuerung des Navigationssystems oder des Entertainmentsystems soll unter anderem über Amazons Alexa und Gesten erfolgen. Darüber hinaus sollen die einzelnen Funktionen über Machine-Learning sukzessive besser werden, indem sich diese individuell an den jeweiligen Fahrer und seine Bedürfnisse anpassen.

Byton kooperiert mit Bosch

Wie im Herbst letzten Jahres bekannt wurde, ist Byton für die Produktion des M-Byte eine strategische Kooperation mit Bosch eingegangen. Der deutsche Zulieferer soll demnach Bauteile für den Antriebsstrang, die Bremssysteme, sowie die zahlreichen Assistenzsysteme produzieren. Die Batteriezellen des Elektro-SUV stammen hingegen von dem chinesischen Unternehmen CATL.


=> zur Page des Elektro-Autobauers

Videoarchiv: Live von Darwin‘s Circle mit Daniel Gamber von Byton

Live von Darwin‘s Circle mit Daniel Gamber von Byton

Live from Darwin's Circle with Daniel Gamber, Director Global Business Development & Strategy at BYTON, about the 500 Mio Series B, redefining mobility and lots more.

Gepostet von DerBrutkasten am Donnerstag, 27. September 2018

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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