13.10.2016

Byrd gewinnt die Innovation to Company-Challenge der Post

Vom i²c-Inkubator der TU-Wien zum Triumph bei der Innovation to Company (I2C)-Challenge der Wiener Wirtschaftskammer: Das Paket-Startup byrd holte sich bei der Post mit einem schnell umsetzbaren Konzept den Sieg. Das erste gemeinsame Projekt soll schon in der Vorweihnachtszeit laufen.
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(c) Österreichische Post: Peter Umundum, Dahlia Preziosa, Petra Dobrocka und Walter Hitziger
kooperation

Eigentlich hatte die Post bei der Innovation to Company Challenge nach einer Lösung für die Last Mile, also die Zustellung von Briefen und Paketen gesucht. Nun war es doch ein First-Mile-Konzept, das den Österreichischen Konzern überzeugte. Das Wiener Startup byrd, das seinen Sitz noch im i²c-Inkubator der TU-Wien hat, macht seine Umsätze nämlich damit, dass es Pakete direkt vom Kunden abholt, verpackt und zum günstigsten Tarif verschickt. Durchgesetzt hat es sich damit gegen das Personentransport-Startup IST-Mobil und die Tourenplanungsspezialisten von Flutaro.

+++ Die Innovation to Company-Challenge bleibt spannend: Das sind die anderen Finalisten +++

Erstes Kooperationsprojekt für Vorweihnachtszeit geplant

Besonders punkten konnte byrd damit, dass sie ein schnell umsetzbares Konzept lieferten – als erste Kooperation ist eine Promotion-Aktion bereits in der Vorweihnachtszeit geplant. Möglich wird dieses rasche Vorgehen unter anderem dadurch, dass die Entscheidung über den Sieg bei der Challenge nicht nur von der Innovationsabteilung der Post, sondern abteilungsübergreifend und vor allem auch vom Vorstand getroffen wurde. “Alle drei Kandidaten sind für eine Kooperation mit uns passend. Aber byrd hat sich einfach besonders angeboten, da es mit seinem Konzept sehr nahe an unseren eigenen Prozessen ist”, sagt Peter Umundum, Vorstand der Sparte Paket und Logistik bei der Post.

Quick Win-Konzept mit Coaches erarbeitet

Dabei entstand das Konzept für das Vorweihnachtsgeschäft, mit dem byrd letztendlich pitchte und punktete, erst während der Coachings vor dem finalen Pitch. “byrd wollte zunächst einfach mit dem Kernkonzept antreten. Ich habe ihnen gleich klar gemacht, dass sie gegenüber den Mitbewerbern gerade mit einer schnellen Timeline und der Aussicht auf einen Quick Win herausstechen können. Denn deren Konzepte dauern in der Umsetzung einfach länger”, erzählt Coach Lorenz Edtmayer, Founder von Taylored Media Group und dem Brutkasten. “Es beginnt jetzt mit diesem Minimal Viable Product, aber es werden sich daraus viele Anknüpfungspunkte für weitere Kooperationen ergeben”, ergänzt Coach Berthold Baurek-Karlic, Founder von Venionaire Capital.

+++ Innovation to Company: Mit 3 Coaches zum perfekten Pitch +++

Expansion nach Südosteuropa statt nach Deutschland?

Und was weitere Kooperationen angeht, kann man sich seitens der Post bereits einiges vorstellen. So sei es eines der Ziele für die Zusammenarbeit, byrd beim Sprung von den Wiener Innenbezirken in den Rest Österreichs zu unterstützen, sagt Peter Umundum: “Und der nächste logische Schritt wäre für uns dann, auch unsere Infrastruktur in Südosteuropa für eine Expansion von byrd dorthin zu nutzen”. Dabei hatte das Paket-Startup erst kürzlich als nächstes Ziel genannt, in eine deutsche Großstadt expandieren zu wollen. “Wir hatten bisher nicht über Südosteuropa nachgedacht. Aber bei einer guten Kooperation werden wir auch bereit sein, unsere Pläne anzupassen”, sagt byrd Co-Founderin Petra Dobrocka.

Trotz First Mile-Lösung der richtige Kandidat

Der Challenge-Sieg kam für sie durchaus überraschend: “Nachdem die Post ja Lösungen für die Last Mile gesucht hat, waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir für diesen konkreten Wettbewerb der richtige Kandidat sind”, sagt Dobrocka. Nun ist sie aber sehr zufrieden: “Es ist für uns eine perfekte Gelegenheit, eine erste große Kooperation zu starten”. Ebenfalls sehr zufrieden mit dem ersten der sieben Pitch-Days bei der Innovation to Company Challenge ist Regina Plas, die bei der Wiener Wirtschaftskammer hauptverantwortlich für die Challenge ist: “Dass das erste Kooperationsprojekt jetzt schon in der Vorweihnachtszeit startet, ist wirklich ein großer Erfolg für unser Projekt.”

+++ Dossier: Corporate Innovation +++

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Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

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