07.03.2017

Byrd: 300.000 Euro von Speedinvest sollen noch aufgestockt werden

Bei "2 Minuten 2 Millionen" holte sich das Wiener Paket-Startup Byrd 300.000 Euro von Speedinvest. Die Verhandlungen laufen noch. Vor allem wegen der kürzlich erfolgte Expansion nach Berlin sucht man nach weiteren (strategischen) Investoren für diese Finanzierungsrunde.
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Screenshot: Puls4 - Der Deal wird mit einem Handschlag besiegelt.

12,5 Prozent Beteiligung für 300.000 Euro Investment – so wurde es zwischen Byrd-CEO Alexander Leichter und Marie-Helene Ametsreiter von Speedinvest in der vierten Sendung der aktuellen “2 Minuten 2 Millionen”-Staffel auf Puls4 abgemacht. Ganz unter Dach und Fach ist der Deal aber noch nicht, hat der Brutkasten auf Nachfrage bei Byrd erfahren. Doch keine Sorge: Es steht nicht im Raum, dass die Abmachung noch platzen könnte, wie es beim deutschen Investment-Show-Format “Die Höhle der Löwen” immer wieder passiert.

+++ Video: Petra Dobrocka und Christoph Krofitsch von byrd im Interview +++

Neue Investmentrunde noch ganz am Anfang

(c) Byrd: Co-Founderin Petra Dobrocka

Im Gegenteil könnte das Investment noch aufgestockt werden. “Wir sind gerade noch mitten in den Verhandlungen. Als die Sendung aufgezeichnet wurde waren wir gerade in einer Zwischenphase, in der wir nicht akut Geld gebraucht haben”, erklärt Byrd-CMO Petra Dobrocka. Nun habe man aber eine neue Investmentrunde gestartet und verhandle jetzt die Details mit Speedinvest aus. Für die neue Runde will man auch mit den bestehenden Investoren, darunter Pioneers Ventures wieder verhandeln. Man stehe aber gegenwärtig noch ganz am Anfang, sagt Dobrocka. Konkrete Ergebnisse gebe es wohl erst in einigen Monaten.

Standort in Berlin startbereit

Im Zuge der aktuellen Finanzierungsrunde ist Byrd auch auf der Suche nach strategischen Investoren aus Deutschland. Denn bereits Ende vergangenen Jahres hat das Wiener Startup ein Büro in Berlin eröffnet. In den ersten Monaten hat das Wiener Team den Standort in der deutschen Hauptstadt aufgebaut und ein Team vor Ort rekrutiert, das nun übernommen hat. “Jetzt starten wir in Berlin gerade mit den ersten Paketen. Wir sind dort noch in der Testphase und gehen daran, strukturiert Kunden zu gewinnen”, erzählt Dobrocka.

Bereits hunderte Geschäftskunden in Wien

Am Wiener Standort ist man indessen bereits deutlich weiter. Die Online-Shops Shopify, Magento und WooCommerce nutzen den Dienst bereits. Man habe inzwischen hunderte Geschäftskunden gewonnen, darunter die Accor Hotel Gruppe. Der Österreich-Ableger der französischen Kette hatte bei der Innovation to Company Challenge der Wiener Wirtschaftskammer Kontakte zu Byrd geknüpft. Im Zuge des Wettbewerbs war auch eine Kooperation mit der österreichischen Post beschlossen worden. Rechtzeitig zur Ausstrahlung der “2 Minuten 2 Millionen”-Folge erfolgte nun auch ein Relaunch der Website.

+++ Byrd gewinnt die Innovation to Company-Challenge der Post +++

 

 

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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