24.05.2015

Bye, Bye, ihr Hacker – Hier kommt Keynto, der neue Passwort-Manager

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Das Keynto Team hat eine innovative Passwortmanagement-Lösung entwickelt und befindet sich am A1 Startup Campus.

Firmen kennen das Problem: Hochsensible Daten müssen Passwort geschützt werden. Müssen mehrere Mitarbeiter an dem sensiblen Projekt arbeiten und Passwörter weiter gegeben werden, kann die Sicherheit nicht mehr zu 100% gewährleistet werden. Außerdem ist es schwierig, einzelnen Mitarbeitern beschränkte Zugänge zu gesperrten Dokumenten zu gewähren. Erst vor Kurzem hat eine Studie mit dem Ergebnis überrascht, wie wenig auf Sicherheit bei Passwörtern tatsächlich geachtet wird. Die ersten drei Plätze belegen demnach die Kombinationen aus “123456” (auch in dieser Reihenfolge!) und das englische Wort “password” für Passwort. Kein Wunder also, dass es Hacker leicht haben.

Das Startup KEYNTO löst dieses Problem und hat ein Passwort-Management-System für Firmen entwickelt. Es ist eines von vier Startups auf dem A1 Campus im 20. Wiener Gemeindebezirk, wo sie an der Weiterentwicklung ihres Produkts in enger Zusammenarbeit mit A1 arbeiten. Der Telekommunikations-Konzern hat seinen Startup-Fokus in den letzten Monaten intensiviert.

DemBrutkasten verraten die Köpfe hinter Keynto, wie aus einem persönlichen Problem ein Business wurde – und wer hinter dem Startup steht.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Wir sind der Meinung, dass am digitalen Geschehen teilzunehmen sicher und gefahrlos funktionieren sollte. Vernetzt zu sein soll nicht heißen, dass man ausspioniert, gehackt oder von jemandem kontrolliert wird. Darum haben wir Keynto gegründet – eine Passwort Management und Teamkommunikations Plattform, die nicht nur auf sichere und einfache Weise Zugangsdaten verwaltet, sondern diese auch unkompliziert und verschlüsselt im Team nutzbar macht.

Wie verdient ihr Geld? 

Aufgrund der ausgefeilten Team Funktionen bietet Keynto für Teams den größten und innovativsten Mehrwert. Daher fokussieren wir uns auf Kleinbetriebe, die durch die Fülle an Zugangsdaten, Lieferantenaccounts, Social-Media Zugängen, Bank- und Paypalkonten etc., keine sicheren oder sich wiederholende Passwörter verwenden und diese bisher über unsichere Kanäle (Mail, Skype, Excel-Tabellen, Post-It’s, etc.) teilen. Zur breiten Nutzergewinnung wird es eine kostenlose Basisversion für bis zu zwei User pro Account geben und eine nutzerbasiert abgerechnete Premiumversion.

Wer hatte die Idee und wieso?

Keynto entstand aus persönlicher Notwendigkeit. Keynto ist ein „Spin-off“ des Vertriebsunternehmens, das wir zuvor gemacht haben. Es wurde mit zunehmender Mitarbeiterzahl immer schwieriger Zugriffsdaten im Unternehmensalltag zu verwalten. Von Lieferanten-Accounts über Social-Media Konten, bis zu sensiblen Bereichen wie Bankgeschäften müssen Passwörter  regelmäßig geändert werden um sicher zu sein. Wenn mehrere Personen damit arbeiten, kann die Kommunikation schon mal ins Stocken geraten. Genau dies greift Keynto auf. Es ermöglicht einer Vielzahl an Mitarbeitern Zugangsdaten zur Verfügung zu stellen und diese individuell mit Berechtigungen auszustatten. Dies lässt, falls gewünscht eine Passwortänderung mit einem Klick im ganzen Unternehmen verteilen. Nach längerer Marktforschung erkannten wir, dass es zwar Passwortmanager gibt, dennoch keinen, der über alle gewünschten Funktionen verfügt. Darum haben wir es uns dann kurzerhand zur Aufgabe gemacht, den Leistungsumfang von herkömmlichen Passwortmanagern zu erweitern und sofort mit der Entwicklung begonnen. Als das Softwaretool sowohl im Unternehmen, als auch im Umfeld großen Anklang fand, wurde das Potenzial erkannt und Keynto gegründet. Selbst A1 ist überzeugt und nahm uns in sein Start-up Programm auf.

Wie kam es zum Gründer-Team?

Das Gründer Team besteht aus CEO Andrea Galizia und CTO Andrey Sheykhot, die sich um die Konzeption und um die technischen Belange kümmern. COO Angela Hawliczek und CFO Lorenz Bonadio kümmern sich um die Prozessentwicklung und die wirtschaftlich, finanziellen Belange von KEYNTO. Das Team ist international und setzt sich aus einer Österreicherin, einem Italiener und einem Südtiroler, sowie einem Russen zusammen.

Eure Marketingstrategie?

Es ist geplant, durch eine gut organisierte Marketingkampagne eine breite Öffentlichkeit über die Existenz von Keynto zu informieren. Durch die Aktualität des Themas Internetsicherheit ist die allgemeine mediale Aufmerksamkeit schon gegeben. Es vergeht nämlich kaum ein Tag ohne neuen Abhörskandal und Hackerschlagzeilen. Diese mediale Aufmerksamkeit mit Keynto in Verbindung zu bringen stellt die Herausforderung dar und A1 ist uns dabei ein hervorragender Partner.

Der Vertrieb von Keynto wird über drei Sparten ablaufen: Erstens, via Self-Service auf der Website:
Durch eine breite Marketingkampagne sollen potenzielle Nutzer dazu bewogen werden sich selbstständig Online für Keynto zu registrieren. Dann über ein eigenes Vertriebsnetzwerk:
 Das Keynto Verkaufs-Team wird sich vor allem um die Akquise von strategisch interessanten Unternehmen bemühen, die als Multiplikator für Keynto dienen werden. Schließlich über Vertriebspartner: Es ist geplant, Vertriebspartner in den Verkauf von Keynto einzubinden, welche für die Akquise von Neukunden Provisionen erhalten werden. Mit einigen stehen wir bereits in Verhandlung.

Seid ihr auf der Suche nach Investoren? Wie geht ihr daran heran: Cold Calling oder übers Netzwerk? Wieso habt ihr euch beim A1 Startup Campus beworben?

Wir sind auf der Suche nach Investoren, um unser Marketing zu finanzieren. Damit soll eine möglichst breite Öffentlichkeit erreicht werden um über die Sicherheitsrisiken von herkömmlicher Passwortverwaltung aufzuklären und Keynto als Lösung zu etablieren. Um Investoren zu finden, werden wir an regelmäßigen Pitching- und Netzwerkveranstaltungen teilnehmen. Auch vom bevorstehenden Pioneers-Festival erhoffen wir uns wertvolle Kontakte.

A1 als Partner gewonnen zu haben, bietet, abgesehen von der hervorragenden Campus-Struktur auch beratungstechnisch einen enormen Mehrwert. Gut Beraten in den Markt zu starten, erhöht die Erfolgschancen mit Sicherheit ungemein. Zudem vermittelt A1, als etablierte und vertrauenswürdige Marke ein wichtiges Signal an unsere potenziellen Kunden: Sicherheit.

Eure bisherigen Learnings?

Ein wichtiges Learning, das wir bisher gemacht haben, ist eine Fokussierung auf einen ausgewählten Zielmarkt vorzunehmen. Dies wurde uns im Gespräch mit den A1-Beratern und Investoren klar. Da Keynto sehr anpassbar ist und theoretisch für Teams von 2 bis tausenden Nutzern verwendbar ist, ist der potenzielle Markt enorm. Ein Marketing und Vertriebskonzept für einen so breit gefächerten Markt zu entwickeln ist jedoch nahezu unmöglich und vor allem nicht leistbar. Daher konzentrieren wir uns zunächst auf junge Unternehmen mit ca. 20 Mitarbeitern. Diese scheuen das Internet nicht, haben keine komplizierte Unternehmensstruktur und haben durch ihre „kritische Größe“ eine unmittelbare Notwendigkeit für Keynto. „Kritische Größe“ soll heißen, sie sind mit Sicherheit zu groß um Passwörter und Zugangsdaten ohne Keynto sicher teilen zu können, sind aber klein genug um einen vertrauenswürdigen, sich etablierenden Dienst über das Internet zu beziehen, ohne dass es eines langwierigen und teuren Akquise Prozesses bedarf.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Kurzfristig ist es wichtig, dass wir möglichst viele Nutzer generieren, sei es Gratis-Nutzer um die allgemeine Bekanntheit zu steigern, als auch bezahlende Nutzer, um als Unternehmen bestehen zu können.

Mittel- bis langfristig ist eine zusätzliche Fokussierung auf Großunternehmen in Aussicht. Wir planen die Ausweitung von Keynto aus der virtuellen Welt in die physische Welt vorzunehmen. So bestehen bereits Prototypen um mit Keynto auch Zugangsberechtigungen für Türen und andere Schlösser in Unternehmen zu verwalten. Außerdem wird es eine stationäre Version von Keynto geben, die für Großunternehmen nicht Internetbasiert ist und physisch in deren Serverstrukturen integriert werden kann.

Danke. 

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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