30.05.2025
EU-ZENTRALE IN WIEN

ByBit: Kryptobörse erhält MiCAR-Lizenz in Österreich

Eine der größten Kryptobörsen der Welt hat von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) eine MiCAR-Lizenz erteilt bekommen. Am Standort Wien plant ByBit über 100 Neuanstellungen.
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Ben Zhou, Mitbegründer und CEO von ByBit
Ben Zhou, Mitbegründer und CEO von ByBit | Foto: ByBit

Die Meldung hat im vergangenen Herbst für Aufsehen in der österreichischen Kryptoszene gesorgt: Die Kryptobörse ByBit kündigte an, ihre Europazentrale in Wien eröffnen zu wollen. Nun hat das Unternehmen den nächsten Schritt gemacht. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat ByBit eine Lizenz gemäß der EU-Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ (MiCAR) erteilt. Dies teilte das ByBit in einer Aussendung mit. Die Kryptobörse darf damit ihre Dienste künftig im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anbieten und bewerben.

Erst vor wenigen Monaten hatte die Kryptobörse für internationale Schlagzeilen gesorgt, weil sie einem großen Hack zum Opfer gefallen war: Im Februar hatten Hacker rund 401.000 ETH im Gegenwert von rund 1,5 Mrd. US-Dollar aus Bybits Cold-Wallet-Struktur gestohlen. Expert:innen vermuten nordkoreanische Hacker hinter der Attacke.

ByBit plant mehr als 100 Neueinstellungen für Wien

Dass ByBit mit der nun erteilten MiCAR-Lizenz eine positive Nachricht vermelden konnte, dürfte somit gelegen kommen. „Der Erhalt der MiCAR-Lizenz in Österreich ist ein Beweis für unseren Compliance-first-Ansatz bei Bybit“, kommentiert Ben Zhou, CEO und Co-Founder der Kryptobörse.

Gemessen am Handelsvolumen gehört ByBit zu den größten Kryptobörsen der Welt und wird je nach Datenanbieter manchmal sogar als zweitgrößter Handelsplatz hinter Binance geführt. ByBit wurde in Singapur gegründet, der internationale Hauptsitz liegt mittlerweile aber in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

In den Standort Wien will das Unternehmen nun „substantiell“ investieren. Die Börse kündigte an, über 100 Neuanstellungen zu planen – allerdings ohne einen konkreten Zeitraum zu nennen.

Bitpanda hat FMA-Lizenz bereits, KuCoin möchte sie

Bybit ist nicht der erste Anbieter, der eine solche Lizenz der FMA erhält. Der Platzhirsch Bitpanda hatte den Erhalt erst vor wenigen Wochen vermeldet (brutkasten berichtete). Für das Wiener Krypto-Unicorn war dies allerdings ohnehin eine Draufgabe. Bitpanda hatte zuvor bereits in Deutschland und Malta MiCAR-Lizenzen erhalten , die damit den Zugang zum gesamten EWR ermöglichten.

Und auch für andere internationale Kryptobörsen ist Wien als Standort offenbar attraktiv: So hat etwa im Februar KuCoin angekündigt, seine EU-Zentrale hier zu eröffnen – und sich ebenfalls um eine MiCAR-Lizenz bei der FMA zu bemühen (brutkasten berichtete). Die zunehmende Attraktivität Wiens als Standort für Kryptoanbieter wird in der heimischen Kryptoszene durchaus auch mit der Arbeit der FMA begründet.

Die MiCAR-Regulierung hat erstmals EU-weit einheitliche Anforderungen für Krypto-Dienstleister eingeführt. Sie umfasst unter anderem Transparenzpflichten sowie Vorgaben zur Verhinderung von Geldwäsche.

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Österreich bei KI-Akzeptanz Schlusslicht im Europa-Vergleich

Für das EY European AI Barometer 2025 wurden Personen in mehreren europäischen Ländern befragt. Österreich sticht dabei durch besonders große Skepsis heraus.
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(c) Adobe Stock / AI generated
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Dass Künstliche Intelligenz – insbesondere generative KI – eine weitere technologische Revolution darstellt, die den Alltag der Menschen nachhaltig verändert, steht mittlerweile für die meisten außer Frage. Entsprechend steigert sich auch die Akzeptanz für die Technologie. Das zeigt auch der EY European AI Barometer 2025, für den fast 5.000 Arbeitnehmer:innen in neun europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Niederlande), darunter 500 in Österreich, befragt wurden.

16 Prozent in Österreich sehe KI negativ

Demnach sehen aktuell 70 Prozent der Befragten in Europa KI sehr oder eher positiv – vergangenes Jahr waren es noch 63 Prozent. In der Länderstatistik zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede. Während die Schweiz mit einem Anteil von 76 Prozent 2025 hier ganz oben steht, findet sich Österreich mit einem Anteil von 64 Prozent (2024: 52 Prozent) ganz unten in der Liste der Länder in der Studie. Zu 20 Prozent Personen mit neutraler Einstellung gegenüber Künstlicher Intelligenz kommen hierzulande 16 Prozent mit einer eher oder sehr negativen Einstellung hinzu – ein deutlicher Höchstwert im Vergleich mit den anderen Ländern. In Spanien sind es etwa nur fünf Prozent.

Zu tun haben könnte diese vergleichsweise geringere Akzeptanz mit einem weiteren Wert, bei dem Österreich (in diesem Fall gemeinsam mit Frankreich) das Schlusslicht bildet: der KI-Nutzung. 73 Prozent der Befragten hierzulande haben demnach mit KI-Anwendungen wie ChatGPT nach eigenen Angaben schon einmal „zu tun gehabt“ bzw. diese aktiv genutzt (2024: 69 Prozent). In der Schweiz liegt dieser Wert bei 85 Prozent.

Österreich am restriktivsten bei KI am Arbeitsplatz

Über dem Europa-Schnitt liegt Österreich beim Anteil jener, die KI-Anwendungen nur privat genutzt haben (37 Prozent / Europa: 34 Prozent), deutlich unter dem Schnitt dagegen bei jenen, die diese nur oder auch beruflich genutzt haben (36 zu 44 Prozent). Das verwundert nicht, wenn man die Ergebnisse eines weiteren Fragesets betrachtet: Während europaweit 32 Prozent der Befragten KI-Tools beim Arbeitgeber ohne Einschränkungen nutzen dürfen, sind es in Österreich nur 20 Prozent. Weitere 36 Prozent dürfen hierzulande im Job KI-Tools mit Einschränkung nutzen (Europa: 35 Prozent). Auch hier gibt es aber eine deutliche Steigerung zu 2024: Im Vorjahr durfte nur knapp jede:r siebte Österreicher:in KI am Arbeitsplatz uneingeschränkt verwenden (15 Prozent), für etwas weniger als ein Drittel (31 Prozent) waren KI-Applikationen verboten.

Österreicher:innen am häufigsten mit schlechten KI-Erfahrungen

Und in noch einer weiteren Statistik, die einen Zusammenhang mit dem vergleichsweise niedrigen Akzeptanzwert haben könnte, steht Österreich ganz unten im Europa-Vergleich: bei der Beurteilung der Erfahrungen mit KI. 21 Prozent haben hierzulande demnach ausnahmslos oder eher negative Erfahrungen gemacht – in Portugal, das sich auf dieser Liste ganz oben findet, liegt der Wert bei 10 Prozent. Auch in Österreich überwiegen die eher oder ausschließlich positiven Erfahrungen aber somit mit 79 Prozent sehr deutlich.

EY-Partnerin Zach: „noch am Ende des Ländervergleichs, doch die Dynamik stimmt“

Susanne Zach, AI & Data Lead Partnerin bei EY Österreich, sieht Österreichs Schlusslicht-Position aufgrund der Verbesserung zum Vorjahr nicht so tragisch und gibt sich optimistisch: „Österreich liegt zwar aktuell noch am Ende des Ländervergleichs, doch die Dynamik stimmt: Die Akzeptanz wächst, die Nutzung steigt, und die Erfahrungen sind überwiegend positiv. Das ist eine starke Basis, auf der wir aufbauen können – wenn Unternehmen jetzt gezielt in Kompetenzaufbau und Anwendung investieren, kann Österreich vom Nachzügler zum Vorreiter werden.“

Erwartung, dass Unternehmen wegen KI weniger Personal brauchen, in Österreich am geringsten

Was die zukünftigen Implikationen von KI betrifft, sind die österreichischen Befragten im Europa-Vergleich jedoch ebenfalls zurückhaltender. Nur in Frankreich ist der Anteil der Personen, die glauben, dass Künstliche Intelligenz keine Auswirkung auf ihre Arbeit haben wird, mit 42 Prozent höher als in Österreich mit 40 Prozent. Und bei der Frage, ob man glaube, dass KI dazu führen werde, dass Unternehmen weniger Personal benötigen, liegt Österreich mit 66 Prozent „Ja, definitiv“- und „eher ja“-Angaben abermals europaweit ganz unten.

Zufriedenheit mit KI-Schulungen durch Arbeitgeber:innen in Österreich am niedrigsten

Ob da Schulungen helfen? Nur in Portugal geben jedenfalls mit 47 Prozent weniger Befragte als in Österreich (48 Prozent) an, sich im Bereich KI beruflich oder privat (oder in beiden Bereichen) weiterzubilden. Und bei der Zufriedenheit mit dem KI-Weiterbildungsangebot durch Arbeitgeber:innen liegt Österreich mit 19 Prozent abermals ganz hinten (Europa-Schnitt: 24 Prozent). Führungskräfte sehen das übrigens anders: 47 Prozent der befragten österreichischen Führungskräfte geben an, dass ihre Teammitglieder ausreichend Schulungsmöglichkeiten bekommen, um effektiv mit KI zu arbeiten (Europa: 53 Prozent).

Österreicher:innen glauben tendenziell nicht, dass KI die Produktivität des Managements steigert

Auch bei der Produktivitätssteigerung gibt es eine deutliche Diskrepanz zwischen Mitarbeitenden und der Führungsebene: 47 Prozent des Managements (Europa: 57 Prozent) geben an, dass KI die Produktivität des Teams steigert, aber nur knapp 19 Prozent der Mitarbeitenden (Europa: 32 Prozent) glauben, dass KI die Produktivität des Managements steigert.

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