27.04.2022

Neobroker BUX holt Marketing-Chef von Delivery Hero für Weg zum Unicorn

Der niederländische Neobroker BUX holt Dan Zbijowski als neuen Chief Marketing Officer für die bestrebte Hyper-Growth-Phase.
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Ehemaliger Delivery-Hero-Manager, Dan Zbijowski, wird zum Chief Marketing Officer bei BUX. | © BUX

Erst Anfang April hat BUX das Teilaktien-Angebot für Kund:innen in seiner App “BUX Zero” bekanntgegeben. Nun gibt es erneut Neuigkeiten aus dem Hause des niederländischen Neobrokers – der ehemalige Delivery-Hero-Manager Dan Zbijowski wurde kürzlich zum Chief Marketing Officer ernannt.  

Für die neue Position als CMO verlässt Zbijowski seine Rolle als Vice President of Marketing bei Delivery-Hero in Berlin, das auch im DAX notiert ist. Insgesamt hat Zbijowski 15 Jahre Erfahrung im Aufbau interner und multidisziplinärer Teams von wachstumsstarken Startups. 

Zbijowski solll BUX zum Unicorn-Status verhelfen

“Während wir unsere Präsenz in ganz Europa weiter ausbauen, sind wir bereit für eine neue Phase des starken Wachstums”, sagt Yorick Naeff, CEO von BUX. Mit seiner umfassenden Marketing-Erfahrung soll der neu ernannte CMO den niederländischen Neobroker zum Unicorn-Status verhelfen. Zu seinen neuen Aufgaben gehört vor allem die Leitung künftiger Marketing-Aktivitäten. Diese umfassen die Skalierung des Geschäftsmodells, um die Wachstumsziele für die nächsten Monate in ganz Europa voranzutreiben. 

“Die Ziele, das Investieren mit den Angeboten von BUX für alle zugänglich zu machen, verstärkten meine Entscheidung zum Transfer. Auch ich möchte mich dieser Mission anschließen”, sagt Zbijowski. Erst letztes Jahr begrüßte BUX den neuen CEO für Großbritannien, Salim Sebatta. Auch Anfang dieses Jahres wurde das Management-Team von BUX mit Jean-Rafael Nahas als Geschäftsführer für Zypern erweitert. 

Fokus bleibt weiterhin auf Skalierung 

Auslöser für diese raschen Entwicklungen rund um das Scaleup ist die 80 Millionen US-Dollar schwere Finanzierungsrunde vom Vorjahr. Das erhaltene Kapital investiert das in 2014 gegründete Unternehmen fleißig in seine Skalierung. Mittlerweile zählt das Unternehmen 700.000 Nutzer:innen und bestrebt weiterhin das Wachstum in ganz Europa.. “Besonders mit unserem neuen ETF-Angebot zeigen wir, dass wir weiterhin innovativ sind und die Menschen dabei unterstützen, die ersten wichtigen Schritte in Sachen Geldanlage zu setzen”, sagt der Chief Marketing Officer. 

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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