23.07.2021

Business Angel Summit sucht wieder Startups für das Investor:innen-Networking in Kitzbühel

Mitte September wird Kitzbühel wieder zu einem Hotspot für Investor:innen und 12 Startups können wieder dabei sein.
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Am Business Angel Summit in Kitzbühel © Standortagentur Tirol
Am Business Angel Summit in Kitzbühel © Standortagentur Tirol
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Das Hotel Rasmushof in Kitzbühel verwandelt sich am 16. und 17. September wieder zu einer heiß umkämpften Bühne für Startups. Dort treffen sich jährlich auf Einladung von Austria Wirtschaftsservice aws und der Standortagentur Tirol zahlreiche Investor:innen und Business Angels und insgesamt zwölf Startups bekommen die Chance, dabei zu sein. Gepitcht wird natürlich auch – zunächst am Vortag des Hauptevents. Aus dem “Pre Pitching” gehen dann sechs Sieger-Startups hervor, die am nächsten Tag auf die Hauptbühne dürfen. 

Hier finden Startups ihre Investor:innen

Der mittlerweile traditionelle Business Angel Summit hat bereits zahlreiche spannende Startup-Stories geschrieben. So sind hier etwa die Startups Rateboard, Butleroy oder Orderlion erstmals auf ihre späteren Investor:innen getroffen. “Zwischen der Idee ein Unternehmen zu gründen und dem tatsächlichen, langfristigen Erfolg liegt ein herausfordernder Weg. In dieser Anfangsphase spielen Business Angels eine entscheidende Rolle. Neben öffentlichen Förderungsangeboten sind sie die wichtigste Finanzierungsquelle in frühen Phasen. Als aws ist es für uns daher besonders wichtig, Startups mit den passenden Business Angels zu vernetzen, etwa mit unserem Matching-Service aws i2 Business Angels und mit Events wie dem Business Angel Summit Kitzbühel”, sagt Bernhard Sagmeister, aws Geschäftsführer.

Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol ergänzt: “In der aktuellen Situation wird umso deutlicher, welchen Stellenwert Innovationen, insbesondere Startups, haben – so auch für den Standort Tirol. Wir beraten und unterstützen daher Startups bei Gründung und Wachstum. Neben Unterstützungsprogrammen und Förderungen sind Investments wichtige Treiber für junge innovative Unternehmen. Beim Business Angel Summit ermöglichen wir vielversprechenden Startups Zugang zu ausgewählten nationalen und internationalen Investor:innen”. Bewerben können sich Startups noch bis 31. Juli 2021, wenn das Produkt zumindest marktreif ist, skalierbar und noch keine Investor*innen an Bord sind. Der Anmeldeschluss für Investoren ist am 12. September.

Bewirb’ dich hier für einen Pitch am Business Angel Summit 2021!

Keynote: Vom Angestellten zum Investor in 5 Jahren

Die Startup-Pitches sind auch heuer wieder in ein spannendes Programm eingebettet. Die Keynote hält Thomas Wurm, Gründer von “Single Use Support”. Das Tiroler Startup stellt Prozesslösungen für die Biopharma-Industrie her und hatte damit 2020 geschäftlich das bisher erfolgreichste Jahr. Spannend ist aber nicht nur die Geschichte seines Startups, sondern auch die von Thomas Wurm selbst. Er erzählt am Summit über seinen Weg vom Angestellten zum Gründer und zum Investor, den er in nur fünf Jahren gegangen ist. 

Fixpunkt im Summit-Programm sind auch Einblicke in Zahlen und Fakten rund um die aktuelle Lage der österreichischen Startup- und Angel-Investing-Szene, sowie aktuelle Trends und ein Blick in die Zukunft. 

Am Business Angel Summit in Kitzbühel © Standortagentur Tirol
Am Business Angel Summit in Kitzbühel © Standortagentur Tirol

Der perfekte Networking-Rahmen

Der Business Angel Summit ist nicht nur für sein Bühnenprogramm bekannt, sondern auch für die zahlreichen Networking-Gelegenheiten. Die soll es auch heuer wieder geben, wenn es die aktuelle Infektionslage zulässt. Traditionell geht es zum Ausklang in Rosi’s Sonnbergstube. 

Angepasst an die aktuellen Rahmenbedingungen rund um COVID-19 wird die Veranstaltung vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen in Kitzbühel durchgeführt.

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Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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