07.07.2017

Business Angel Summit in Kitzbühel: Neun Startups dürfen pitchen

Neun österreichische Startups, die beim 3. Business Angel Summit in Kitzbühel auftreten, hat eine internationale Fachjury nach den Kriterien Technologie, Geschäftsmodell, Marktpotenzial und Team ausgewählt.
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(c) RAFFEINER REPUTATION: Eröffnung des diesjährigen Business Angel Summit

Tirol ist heute wieder Mittelpunkt der österreichischen Startup Szene: Der Business Angel Summit findet nun schon das dritte Jahr in Folge in Kitzbühel statt und zieht eine Reihe internationaler Investoren an. Im Zuge der Veranstaltung gibt es mit dem “Angel Catching” auch ein Pitching-Event für High-Tech-Startups. Über 100 Business Angels aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien, Ungarn, den Niederlanden, Luxemburg, Großbritannien, den USA und China sind anwesend.

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Startups und Business Angels wechseln sich auf der Bühne ab

Für den Contest wurde ein spezieller Modus gewählt: Je ein Startup-Team und ein Angel Investor werden abwechselnd interviewt. Die Antworten der Start-ups stellen deren Pitch dar, die Antworten der Investoren schaffen Transparenz für Startups bezüglich potentieller Geldgeber. “So werden beide Marktseiten sofort sichtbar und ein erfolgreiches Match-Making Vorort erleichtert”, heißt es von den Initiatoren. Insgesamt neun Österreichische Startups, die zuvor von einer internationalen Fachjury aus unzähligen Einreichungen nach den Kriterien Technologie, Geschäftsmodell, Marktpotenzial und Team ausgewählt wurden, treten an:

  • Aero Enterprise (OÖ): Das Startup bietet luftgestützte Qualitätssicherung für Windkraftanlagen und Inspektion von Windkraftanlagen mittels einer Hubschrauber-Drohne inkl. IT-gestützter Analyse, Auswertung und Dokumentation von Schäden an Windkraftanlagen (und Vertikalobjekten).
  • liimtec (Stmk.): PocketDefi verbessert das System der öffentlichen Defibrillation hinsichtlich Kosten, Verfügbarkeit und Anwendung. Mit dem Proof of Concept und dem ersten Prototyp wurden die technische Machbarkeit von Pocketdefi nachgewiesen und drei große Innovationen erarbeitet: Elektroden, Energiekonzept, User Experience.
  • Luke Roberts (Wien): Das Startup hat eine Leuchte entwickelt, bei der die Richtung sowie die Farbe des Lichts intuitiv über Malgesten auf einem Handy eingestellt werden kann. Das Ganze funktioniert ohne bewegliche Teile in der Leuchte, durch eine eigens entwickelte und zum Patent angemeldete Technologie. Außerdem lernt die Leuchte vom Nutzungsverhalten und stellt automatisch das gewünschte Licht ein.
  • Markenfunk (Tirol): Das Startup liefert Videocontent von der Cloud zu TV-Kabelnetzen, dem Web und mobilen Endgeräten. Die Lösung ermöglicht Unternehmen die professionelle Verwaltung und den Vertrieb von Bewegtbildinhalten über sämtliche Kanäle hinweg, auch ohne Breitband-Internet und den Einsatz von Spezialhardware. Markenfunk verfügt bereits über eine entwickelte Broadcasting-Plattform, die im Echtbetrieb bei Pilotkunden läuft und sich auch bei großen Anwendungsfällen wie z.B. Übertragung des Lifeballs 2017 bewährt hat.
  • myAlfred (OÖ): myAlfred ist eine “digitale Buttler-App”, die mittels künstlicher Intelligenz “Zeit für die wichtigen Dinge” schaffen soll. Egal ob ein Treffen unter Freunden oder eine Buchung im Restaurant. myAlfred berücksichtigt nicht nur den Kalender, sondern auch externe Faktoren. Beim Laufen das Wetter, beim Restaurant die Verfügbarkeit und ähnliches.
  • Pixelrunner (OÖ): Das Anbringen von großflächigen Werbemotiven auf Wiesen (an stark frequentierten Verkehrswegen), auf Sportplätzen (American Football), auf Asphalt oder auch auf Skipisten erfolgt bisher händisch. Pixelrunner hat einen selbstfahrenden Druckroboter entwickelt, der deutlich schneller und günstiger arbeitet.
  • Rateboard (Tirol): Viele Hotels, besonders kleine und eigentümergeführte, haben keinen guten Überblick über ihre Geschäftskennzahlen und den Markt. Rateboard hat ein revolutionäres Ratenempfehlungsprogramm entwickelt, das zeitintensive Prozesse wie Forecasting, Pricing und Ratenpflege von Hotels automatisiert und integriert. In einem stabilen Preisalgorithmus werden unter anderem die historische und aktuelle Buchungslage, die Mitbewerber-Raten, Marktnachfrage, Events, Ferienzeiten, Wetter, Gästebewertungen und vieles mehr berücksichtigt. Diese Preisvorschläge dienen zur Optimierung der Umsätze.
  • Snics (Wien): snics trackt mittels Bilderkennung von Speisen am Teller automatisch die Nährwerte des Essens. Bewegung wird über automatisches Einlesen von Daten aus gängigen Bewegungs-Apps und Wareables integriert. Persönliche gewollte Lifestyle Modification und Ziele werden im Dashboard visualisiert.
  • Tremitas (Kärnten): Tremor (unkontrolliertes Zittern) ist die häufigste Bewegungsstörung. Bekannte Krankheiten sind Parkinson und Essentieller Tremor. Patienten müssen individuell medikamentös eingestellt werden, jedoch fehlen hier Messmöglichkeiten der Symptome Zuhause und in der Klinik. Tremipen – Das Fieberthermometer für Parkinson; Tremipen Alpha wurde technisch und mit einer klinischen Studie validiert, Tremipen Beta (Serienmodell) ist in Vorbereitung. Die technische Entwicklung ist abgeschlossen.

“Kitzbühel hat genügend Anziehungskraft für internationale Investoren”

Der Business Angel Summit bietet neben dem „Angel Catching“ natürlich noch weitere Höhepunkte: Keynote Speeches von Frank Salzgeber (ESA European Space Agency), Magdalena Messner (Messner Mountain Museen), Dieter Rappold und Michael Platzer (Virtual Identity für Startups und die Industrie) und Vorträge von Gästen aus Politik und Wirtschaft. Auch bei den Investoren sind einige bekannte Gesichter dabei, wie 2 Minuten 2 Millionen Investor Heinrich Prokop von CleverClover: „Mir gefällt die Internationalität dort. Kitzbühel hat genügend Anziehungskraft, um internationale Investoren anzulocken. Das Netzwerken funktioniert sehr gut. Für mich ist es auch eine Gelegenheit, um mit Kollegen aus Frankreich, England und Deutschland auf informeller Basis zusammenzukommen“, sagt Prokop.

+++ Live Interview: 4Gamechanger mit Heinrich Prokop & @Marloes Voermanns +++

 

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Peter Gönitzer und Lorena Skiljan | (c) Nobile

Erst Mitte Mai gab das Wiener Energy-Startup Nobile die internationale Expansion nach Deutschland, Italien und die Schweiz bekannt. Mit der Energieplattform Nobile:Connected können sich Erzeuger in sogenannten Energiegemeinschaften (Energy-Hubs) zusammenschließen. Sie sollen künftig die Basis für die Dezentralisierung der Stromnetze bieten. Die Plattform des Wiener Startups ermöglicht dabei die direkte Versorgung von Verbrauchern mit erneuerbarer Energie auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Zudem können auch sogenannte micro Power Purchase Agreements (PPAs) mit Hilfe der Technologie abgewickelt werden (brutkasten berichtete).

Die Runde der Investoren

Nun erhält die internationale Expansion des Wiener Startups zusätzlich Rückwind. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, konnte Nobile eine Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Millionen Euro abschließen. Die letzte größere Finanzierungsrunde in Millionenhöhe kommunizierte das Unternehmen übrigens Anfang August 2023 (brutkasten berichtete).

Die Runde wird von 6 Degrees Capital angeführt. Konkret handelt es sich dabei um einen Frühphasen-VC-Fonds mit Sitz in London und Antwerpen, der in Startups von der Seed bis zur Series-B-Phase investiert. Laut eigenen Angaben fokussiert sich 6 Degrees Capital auf die Bereiche FinTech und SaaS. Zum Portfolio zählt beispielsweise auch das Linzer Startup Blockbit. Neben 6 Degrees Capital beteiligt sich auch D2 Fund, Doral Energy Tech und Helen Ventures an der jüngsten Finanzierungsrunde für Nobile.

“Wir werden tiefer in neue Märkte Märkte wie Deutschland, Italien, die Schweiz, Belgien und Niederlanden vorstoßen und unser Team von Energiespezialisten sowie von Produkt- und Ingenieurstalenten ausbauen“, so Lorena Skiljan, CEO und Mitbegründerin von Nobile, gegenüber brutkasten. Zudem soll die Plattform weiterentwickelt werden. Als ein Feature nennt Skiljan die Asset-Steuerung.

Die Wachstumspläne von Nobile

Derzeit werden über die Plattform des Unternehmens über 130 sogenannter Energy-Hubs betrieben, die laut Nobile eine Energieleistung von rund 17,5 GWH an erneuerbarer Energie produzieren. Für 2025 plant das Unternehmen zusätzlich 200 neue Energie-Hubs über die Plattform nobile:connected zu betreiben. Das Unternehmen kooperiert hierfür in erster Linie mit Industrieunternehmen, Gemeinden sowie Tourismusregionen.

Das Team des Startups | (c) Nobile

Für die Expansion baut das Startup derzeit neue Sales-Teams auf. In Deutschland und Italien sollen diese Teams direkt vor Ort über eigene Standorte agieren. Zudem möchte Nobile in den nächsten Monaten bis zu 15 Mitarbeiter:innen neu anstellen.

Die Basis für die Ausrollung in die neuen Märkte bildet die bereits erwähnte Energy-Sharing- und Serviceplattform nobile:connected. Künftig soll die Plattform in Deutschland auch über eine Whitelabel-Lösung an Stadtwerke vertrieben werden. In der Schweiz werden Energiegemeinschaften hingegen nach österreichischem Vorbild serviciert.

“Wir transformieren den Energiemarkt mit einem dezentralen, von unten nach oben gerichteten Modell, das traditionelle Versorger ergänzt und direkt lokale Gemeinschaften bedient“, so Peter Gönitzer, CEO und Mitgründer von Nobile.


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