12.07.2023

Bushdoctor: Wiener Hanfshop-Kette meldet Konkurs an

Diesen Hanfshop gibt es schon seit 25 Jahren. Nun muss die sechs Filialen große Kette Konkurs anmelden.
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Der Standort Wien des Hanfshops (c) Bushdoctor

Ein Viertel Jahrhundert ist der Wiener Hanfshop nun alt. In seiner jetzigen Form gibt es den “CBD-Hub” für Tropfen, Hanfblüten, Öle, Vaporizer und Rauchzubehör aber nicht mehr lange: Mit sechs Filialen und einem umfangreichen Onlineshop hat Bushdoctor nun einen Antrag zur Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt.

Hanfshop gibt es bereits ein Viertel Jahrhundert

Bushdoctor hat sich in seinen letzten 25 Geschäftsjahren auf den Handel von Hanfpflanzen, Rauchzubehör sowie CBD- und dessen Nebenprodukte wie Tropfen, Öle und Superfoods spezialisiert. Neben der formellen Firmenzentrale in Brunn am Gebirge ist Bushdoctor in fünf Filialen in Wien, Vösendorf, Seiersberg, Kapfenberg und Sankt Pölten vertreten. Gegründet wurde Bushdoctor von Harald Schubert. Die erste Filiale eröffnete er in einer Seitengasse der Mariahilferstraße in Wien.

Umsatzeinbußen und Onlineshopmängel

Wie das Unternehmen mitteilt, soll sich der Standort des CBD-Händlers in der Shopping City Süd in Vösendorf nicht erwartungsgemäß entwickelt haben. Dabei seien hohe Mietzinsrückstände entstanden. Auch die sinkende Nachfrage nach Hanfprodukten habe zu Umsatzeinbußen geführt. Darüber hinaus habe Bushdoctor das Kapital gefehlt, um den “nicht planmäßig” funktionierenden Onlineshop zu modernisieren. Investor:innengespräche seien ergebnislos geblieben.

Unternehmen in “verkleinerter Form” weiterführen

Bushdoctor betont die Absicht, das Unternehmen in “verkleinerter Form” fortzuführen. Nicht näher bezeichnete Teilbetriebe sollen im Einvernehmen geschlossen werden, heißt es in einer Aussendung. Offiziell sei das Verfahren noch nicht eröffnet, heißt es in einer Pressemeldung des KSV1870. Derzeit werde der Antrag vom Landesgericht Wiener Neustadt geprüft.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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