01.11.2015

Burnout-Vorsorge: Digitale Hausmannskost bei Smartphone Nutzung

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Wir verbringen zu viel (unkontrollierte) Zeit am Handy.

Das Smartphone ist unser Begleiter im Alltag. Im Durchschnitt schalten wir sogar 88 Mal am Tag den Bildschirm unseres Smartphones ein und unterbrechen dafür alle 18 Minuten die Tätigkeit, mit der wir gerade beschäftigt sind. Ein Komplettverzicht ist aber auch nicht sinnvoll. 

Mal eben während eines Gesprächs die gerade eingetroffene Mail lesen oder vor dem Schlafengehen noch schnell eine solche beantworten. Daran haben wir uns längst gewöhnt. Die Folgen haben jetzt Wissenschaftler der Universität Bonn in Zahlen gegossen. Mithilfe der App „Menthal Balance“ wurde das Verhalten von mehr als 60.000 Handynutzern ausgewertet. Das Ergebnis ist erschreckend.

„Ich bin nicht gegen Handys. Sie sind geil. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen“, meint Autor Alexander Markowetz.

Durchschnittlich 88 Mal am Tag schalten wir den Bildschirm unseres Smartphones ein. 35 Mal schauen wir nur auf die Uhr oder sehen nach, ob eine Nachricht eingegangen ist. Die restlichen 53 Mal entsperren wir tatsächlich das Handy – um zu surfen, Mails zu schreiben oder eine App zu benutzen. Davon ausgehend, dass wir acht Stunden schlafen und 16 Stunden wach sind, unterbrechen wir alle 18 Minuten die Tätigkeit, mit der wir gerade beschäftigt sind.

„Dieses Verhalten ist kein exklusiver Tick der Jugend. Es zieht sich unabhängig vom Bildungsstand quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten“, sagt Studienleiter Alexander Markowetz und Autor des Buchs „Digitaler Burnout“ (Droemer) im Gespräch mit dem WirtschaftsBlatt. Er stellt auch gleich zu Beginn klar: „Ich bin nicht gegen Handys. Sie sind geil. Wir müssen nur lernen, damit umzugehen.“

Die Folge unkontrollierter Smartphone Nutzung? Unproduktivität!

Der springende Punkt ist gar nicht die Summe der verbrachten Zeit. Vielmehr führen die ständigen Unterbrechungen – und von ihnen gibt es neben dem Smartphone noch jede Menge andere – zu Unproduktivität. „Dass ich in einen Arbeitsflow komme, ist völlig ausgeschlossen. Bis ich in den Flow-Zustand komme, dauert es rund 15 Minuten. Den Leuten ist zumindest bewusst, dass das ein Problem ist.“ Hinzu kommt: Mikropausen zum Stressabbau, die es früher in unserem Alltag gab, werden heute mit dem Handy verbracht.

Experten-Rat

„Wir müssen wieder smarter kommunizieren, eine Etikette aufbauen und das eigene Klickverhalten anschauen. Dabei reicht es nicht, sich das einmal rational vor Augen zu führen.“ Entscheidend ist es, die unterbewussten Automatismen auf Dauer auszutricksen. „Zwei Wochen Totalentzug zu machen und sich heroisch damit zu brüsten, ist viel leichter, als auf Dauer den Konsum um 30 Prozent einzuschränken.“

„Zwei Wochen Totalentzug ist viel leichter, als auf Dauer den Konsum um 30 Prozent einzuschränken.“

Markowetz rät zu Hausmannskost bei der digitalen Diät. Das heißt: Das Handy bewusst weglegen – beispielsweise einen Tag lang oder nach 19 Uhr. Oder sich räumlich zu blocken: kein Handy während eines Meetings. Hilfreich ist es auch, den Zugriff aufs Handy zu erschweren: Ist es in der Manteltasche, wird es schneller herausgeholt, als wenn es irgendwo in der Tasche liegt.

Empfehlenswert sind zudem Regeln mit dem eigenen Umfeld. „70 Prozent unserer Kommunikation betreffen fünf Leute.“ Das Handy als Uhr zu benutzen, ist für den Experten ein Diätkiller. „Facebook ist dann nur noch zwei Klicks entfernt.“

Quelle

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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