11.08.2017

Bundesverband für digitale Währungen: Neuer Player im Krypto-Bereich?

Heute wurde der Launch des Bundesverbands für digitale Währungen Österreichs bekanntgegeben. Der Verband soll eine gemeinsame Interessensvertretung der österreichsichen Krypto-Community werden. Doch in der Szene häufen sich kritische Stimmen.
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Bundesverbände gibt es in Österreich in einigen Bereichen, zum Beispiel für diverse Sportarten. Sie sind Interessensverbände, die die jeweilige Szene etwa auch gegenüber der Politik vertreten. Seit heute hat Österreich nun einen “Bundesverband für digitale Währungen”. Einzig: Nicht nur die Öffentlichkeit, auch ein guter Teil der heimischen Krypto-Community wusste bis heute Vormittag nichts davon. Und die Gründer des Bundesverbands sind in der Szene bislang größtenteils nicht aufgefallen. Die Akzeptanz innerhalb der österreichischen Kryptolandschaft wird jedoch entscheidend für Erfolg oder Misserfolg des Verbands sein.

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Das Ministerium und der “Blockchain Innungsmeister”

“Das Wirtschaftsministerium hätte in der Krypto-Szene gerne einen zentralen Ansprechpartner, so wie die Industriellenvereinigung. Aber wir haben halt im Moment noch ein sehr dezentrales System”, erklärt Johannes Grill, Präsident des Vereins Bitcoin Austria. Den “Blockchain Innungsmeister” gebe es halt nicht, sagt er scherzhaft. Genau dieser Wunsch des Wirtschaftsministeriums scheint nun für die Gründung des Bundesverbands ausschlaggebend gewesen zu sein: “Man ist auf mich zugekommen und hat gesagt, ‘Christian, mach bitte etwas, weil es traut sich sonst niemand drüber'”, erzählt Christian Gedeon im Gespräch mit dem Brutkasten. Er ist eines von fünf Vorstandmitgliedern des neuen Verbands. Es sei alles ganz schnell gegangen: Wenige Wochen seien zwischen Beschluss und Launch vergangen.

Deutsche Regulationsflüchtlinge sollen nach Österreich

Steht also eine politische Initiative hinter dem Bundesverband? “Nein”, sagt Gedeon, “der Verband ist selbstverständlich eine politisch unabhängige Non-Profit-Institution”. Er sei auch kein Teil der Blockchain Austria-Strategie des Wirtschaftsministeriums. Man werde aber natürlich einen Beitrag dazu leisten. Man wolle mit dem Verband für mehr Vernetzung in der Szene sorgen und die österreichischen Key-Player an Bord holen. Mit einigen liefen gerade Gespräche. Ebenfalls im Vorstand sitzt Mathias Roch, Gründer von BIT Trust und dem Vernehmen nach das einzige Vorstandsmitglied, das in der Szene allgemein bekannt ist. Der Deutsche hat sein “House of Nakamoto” in Wien und nicht in der Heimat eröffnet. Dahinter stünden zu starke Regulatorien im Nachbarland, erklärt Gedeon. Man verfolge mit dem Verband daher auch das Ziel, weitere deutsche Player nach Österreich zu bringen. Man habe bereits Kontakt zum Bundesverband Bitcoin in Berlin.

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“Wir brauchen keine Trittbrettfahrer”

Oliver Olbrich, ebenfalls Vorstandmitglied, bringt im Gespräch mit dem Brutkasten noch ein weiteres Ziel des Verbands vor: “Wir wollen verhindern, dass Firmen sich an unwissenden Menschen bereichern.” Man wolle auf Dauer die vertrauenswürdige Institution im Krypto-Bereich werden, “wir maßen uns aber natürlich nicht an zu sagen: Wer nicht dabei ist, ist zweitklassig”. Damit hätte Olbrich wohl auch einen noch schwereren stand, denn der neue Bundesverband stößt in der Community bei vielen Playern auf wenig Gegenliebe. So meldeten sich etwa nach der Ankündigung prompt Eric Demuth von Bitpanda und Patrick Pöschl von Fintech Austria zu Wort. Man werde dem Verband nicht beitreten, sagen sie dem Brutkasten auf Anfrage unisono. “Wir brauchen keine Trittbrettfahrer, die sich Bundesverband nennen und damit Leute in die Irre führen”, schreibt Demuth auf Facebook. “Dem ist nichts hinzuzufügen”, kommentiert Pöschl.

Bitcoin Austria: “bisher nicht kontaktiert worden”

Bei Bitcoin Austria zeigt man sich auf Anfrage des Brutkasten überrascht. Man sei bisher nicht kontaktiert worden, hätte bislang nichts vom neuen Verband gewusst, sei aber offen für Gespräche, sagt Präsident Grill. Zugleich kritisiert er den schnellen Launch des Bundesverbands: “Für die Community zu sprechen, ohne das die etwas davon weiß, ist schon verwegen. Es wäre wohl schlau gewesen, sich bereits vor dem Start umfassend zu vernetzen und gemeinsame Ziele zu definieren.” Denn letztendlich müsse eine Interessensvertretung, die für alle spreche, aus einer Grassroots-Initiative entstehen. Und dennoch: Man begrüße grundsätzlich jede Initiative. “Es sind aber auch schon einige ähnliche Projekte innerhalb weniger Wochen gescheitert”, erzählt Grill.

Conclusio: Noch ist nichts gewiss

Ob der Bundesverband für digitale Währungen Österreichs sich als Player im Krypto-Bereich behaupten kann, ist am Tag des Launchs also noch gänzlich ungewiss. Einige zentrale Player sollen nach Angaben der Gründer ja bereits angedockt sein. Nun muss aber auch noch die Basis der Szene überzeugt werden.

+++ Fokus: Blockchain & Kryptoökonomie +++

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The team around Redeem Solar Technologies Co-Founder Florian Ehrlich-Sommer benefited from the aws First International Incubator

Austria is increasingly positioning itself as an international hub for innovative entrepreneurs. A significant contributor to this development is the aws First Incubator, which will kick off a new round with a special focus call for international founders in spring 2025. This program, run by the Austria Wirtschaftsservice (aws), is designed for startup founders and founding teams, and students who want to establish a startup in Austria or have recently done so.

The aws First Incubator offers a combination of financial support, targeted mentoring, and a dynamic network – a package that helps international founders integrate into Austria’s vibrant startup ecosystem.

Financial Support for Early-Stage Startups

Financial barriers are among the biggest challenges for early-stage founders. The aws First Incubator addresses this by providing monthly personnel cost subsidies and grants for project, rental, and travel expenses. This financial support allows founders to focus fully on developing their business ideas.

However, the program goes beyond financial aid. It offers a comprehensive package of workshops, project-specific mentoring, and specialized coaching sessions. These resources ensure that startups receive not only financial support but also strategic and operational guidance.

Knowledge Transfer Through Practical Workshops

The program’s workshops deliver targeted knowledge on topics critical to startups, such as business model development, marketing strategies, patent law, and funding planning. The practical approach ensures that the content is directly tailored to the needs of the founders.

A key highlight of the program is the direct access to experts and mentors who share their years of experience in the startup and business world. This individualized support helps participants overcome specific challenges and refine their business ideas.

Success Story: Redeem Solar Technologies

An example of the program’s success is the startup Redeem Solar Technologies. Founded by Florian Ehrlich-Sommer (COO) and his international team, the company develops photocatalytic reactors for sustainable hydrogen production. Ehrlich-Sommer explains how the program helped his team sharpen their vision and gain new perspectives: “Interacting with founders from different industries and countries gave us fresh perspectives and helped refine our business model. As engineers, we tend to communicate in technical language. Through the program, we learned to present our idea clearly and understandably.”

The international team of Redeem Solar Technologies | (c) Redeem Solar Technologies

Redeem Solar Technologies uses light energy to enable chemical reactions, in order to produce hydrogen in an environmentally friendly way. The startup’s solutions are particularly relevant to the pharmaceutical and fine chemicals industries. Through the aws program, the team not only secured financial support but also made valuable connections in the Austrian startup scene.

Interdisciplinary and International Exchange

One of the most significant benefits of the aws First Incubator’s special international call is the interdisciplinary and international exchange. The participating teams come from various industries – from software startups to sustainability technologies and innovative food products. This diversity allows founders to gain insights beyond their own fields and learn from each other.

Ehrlich-Sommer highlights this exchange as a critical factor: “It was fascinating to talk to founders developing completely different solutions. This helped us question and improve our own approaches.”​

Program Structure

The program lasts up to 12 months and includes regular workshops and coaching sessions. Participants meet in Vienna to attend these sessions and learn from experts. Teams rooted outside the city will need to commute to attend the program. This, however, is far worth the effort, as co-founder Ehrlich-Sommer emphasizes: “Being in Vienna helped us get to know the local startup scene and establish valuable connections.”

An essential part of the program is the intensive selection process. During this phase, founders work with mentors and experts to refine their ideas and prepare for the program. This preparation is crucial for consecutive success.

Austria as a Startup Hub for International Founders

The aws First Incubator plays a significant role in positioning Austria as an attractive destination for international founders. The combination of financial support, targeted knowledge transfer, and a dynamic network creates optimal conditions for innovative business ideas.

The program not only supports the individual development of participating startups but also strengthens Austria’s startup ecosystem as a whole. International founders bring new impulses, ideas, and perspectives to Austria, helping to enhance the country’s innovation potential.

Applications for 2025

The next round of the aws First Incubator’s international call starts in spring 2025. Founders with an international team who want to establish their startup in Austria or have recently done so should not miss this opportunity. Applications will soon be open – a chance that could be a crucial step for a startup’s future.

For more information and application details, visit the official aws First Incubator website.


* Der Beitrag entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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