05.07.2016

Bundesregierung beschließt Startup-Paket

Die heimische Wirtschaft ankurbeln und Österreich zum Gründerland Nummer Eins machen, das ist das Ziel des Startup-Pakets, das die Bundesregierung am Dienstag im Ministerrat beschloss. Insgesamt umfasst das Programm 185 Millionen Euro.
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(c) APA/Roland Schlager: In Sachen Startups sind Kanzler und Vizekanzler sich einig.

Eine stärkere Förderung von Investitionen in Startups, Entlastung bei den Lohnnebenkosten und eine Vereinfachung der Gründungsbedingungen – das und vieles mehr soll das Startup-Paket mit sich bringen, das am Dienstag von der Bundesregierung beschlossen wurde.

Über drei Jahre hinweg umfasst das Programm ein finanzielles Volumen von rund 185 Millionen Euro. Zusätzlich zu dem frischen Kapital sollen 100 Millionen Euro an Garantien für die Startphase von innovativen neuen Unternehmen aufgewendet werden und so zur Gründung neuer Startups beitragen. So könnten laut Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) 10.000 bis 15.000 neue Jobs geschaffen werden.

Österreich als Vorzeige-Gründerland

Auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zeigt sich mit dem Paket zufrieden. „Wir wollen Menschen mit Mut, Innovationskraft und Unternehmergeist stärker unterstützen. Österreich soll ein Vorzeige-Gründerland werden“, sagt Mitterlehner nach dem Ministerrat.

Redaktionstipps

Der größte Teil der eingesetzten Mittel (100 Millionen) soll zur Senkung der Lohnnebenkosten für die ersten drei Teammitglieder eines neuen Unternehmens aufgewendet werden. Mit weiteren fünf Millionen Euro will man Firmen fördern, die als Spin-Offs aus universitären Projekten und Arbeiten entstehen. Auch der aws Business-Angel-Fonds wird neu dotiert, er soll um fünf Millionen Euro aufgestockt werden. Gemeinsam mit den Mitteln privater Investoren und mit EU-Mitteln soll das heimischen Startups zusätzlich 20 Millionen Euro einbringen.

Ein Turbo für die Startup-Szene

Besonders gefördert sollen Firmen werden, die sich gerade in der Aufbauphase befinden. Für die sogenannte Seed-Finanzierung sieht das Startup Paket ebenfalls 20 Millionen Euro vor.

„Dieses Paket bringt einen Turbo für die heimische Startup-Szene. Mit dem frischen Geld schaffen wir neue Jobs und können bis 2020 50.000 neue Gründungen auslösen. Wir heben damit die Gründerland-Strategie ins “next level“, fasst Wirtschafts-Staatssekretär Harald Mahrer die geplanten Maßnahmen zusammen.

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Geistiges Eigentum ist dieses Jahr das zentrale Thema bei der Spin-off Austria Konferenz | (c) Stock.Adobe/Gorodenkoff
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Das Problem ist bekannt: Während Österreich exzellente universitäre Forschung hervorbringt, gibt es bei der Umsetzung der Ergebnisse in die Wirtschaft noch Einiges an Luft nach oben. Dabei zeigt sich immer wieder: Universitäre Spin-offs zählen zu den erfolgreichsten Startups des Landes. Dank dem fundierten wissenschaftlichen Unterbau liefern sie nämlich einzigartige Produkte auf Basis neuester Forschungsergebnisse, die als genuine Innovationen auf dem Weltmarkt durchstarten können.

Geistiges Eigentum als Hauptthema der Spin-off Austria Konferenz 2024

Erfolgsentscheidend ist dabei, wie mit dem geistigen Eigentum umgegangen wird. Dieses Thema steht dieses Jahr im Zentrum der Spin-off Austria Konferenz. 2020 gestartet geht das jährliche Hauptevent der Initiative Spin-off Austria am 14. November zum fünften Mal über die Bühne. Dabei sollen sich führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenfinden, um den Status Quo der österreichischen Spin-off Landschaft gemeinsam zu beleuchten und sich über die Zukunft universitärer Spin-offs in Österreich und Europa auszutauschen.

Das diesjährige Hauptthema – die Gestaltung von Regelungen rund um das geistige Eigentum (IP) in Zusammenhang mit universitären Spin-offs – ist keinesfalls trivial. Denn verschiedene berechtigte Interessen müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Einerseits sollen Universitäten einen angemessenen Ertrag für Forschungsergebnisse erhalten, die oft mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Andererseits brauchen junge Spin-offs besonders zu Beginn Flexibilität und finanzielle Mittel, um ihre Produkte erfolgreich am Markt zu platzieren. Und in Österreich gibt es bislang keine anerkannte und praxisbewährte Methode zur Bewertung dieser Anteile, heißt es von den Veranstalter:innen der Spin-off Austria Konferenz 2024.

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs”

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs. Wir müssen sicherstellen, dass Ausgründungen die nötigen Ressourcen und Rahmenbedingungen vorfinden, um international wettbewerbsfähig zu sein”, meint auch tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl, stellvertretender Bundessprecher von AplusB, Veranstalter der Konferenz. “Der Austausch zwischen Gründer:innen, Forscher:innen und Investor:innen ist dafür unerlässlich. Die Spin-off Austria Konferenz bietet den idealen Rahmen, um konkrete Maßnahmen und nachhaltige IP-Strategien zu diskutieren, die das Wachstumspotenzial von Spin-offs fördern”, so Friedl.

Renommierte Speaker:innen

Diskutiert werden diese Fragen bei der Spin-off Austria Konferenz 2024 von einer Reihe renommierter Speaker:innen, darunter Mark Ferguson, ehemaliger Vorsitzender des European Innovation Council Boards, Gerhard Plasonig von der TUM School of Management, Molly Stevens, Professorin für Bionanowissenschaften an der Universität Oxford, Rudolf Dömötör, Direktor des WU Gründungszentrums und des ECN – Entrepreneurship Center Network, Jasmin Güngör, General Partner bei Onsight Ventures, Bernhard Sagmeister, CEO von aws, Markus Pröll-Schobel, Programmmanager des Spin-off Fellowship der FFG und Lisa Spöck, Bundessprecherin von AplusB.

Anmeldung zur Spin-off Austria Konferenz 2024 kostenlos

Die Teilnahme an der auf Englisch abgehaltenen Konferenz ist kostenlos. Interessierte können sich zur Online-Konferenz (13:00 – 16:00 Uhr) sowie zur anschließenden Abendveranstaltung (18:00 Uhr) in der Christoph Leitl Lounge der WKÖ (Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien) anmelden. Die Spin-off Austria Konferenz 2024 wird von AplusB organisiert und von FFG, Austria Wirtschaftsservice (aws), Wirtschaftskammer Österreich (WKO) sowie der Industriellenvereinigung (IV) unterstützt.

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