01.08.2019

Ex-Wiener Städtische-Vorstand Fried wird Geschäftsführer bei bsurance

Mit dem ehemaligen Wiener Städtische-Vorstand Hermann Fried holt sich das Wiener InsureTech-Startup bsurance einen der profiliertesten Experten der österreichischen Versicherungsbranche als neuen Geschäftsführer und "Chief Insurance Officer".
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(c) Hermann Fried

Hermann Fried verbrachte den Großteil seiner bisherigen Berufslaufbahn bei der Wiener Städtischen Versicherung. Ab 1998 übernahm er dort verschiedene Managementfunktionen, etwa die Leitung der Kranken- und Personenversicherung, die Leitung der Landesdirektion Wien sowie zuletzt den Vorstandsposten für die Bereiche Marketing, Vertrieb, Werbung und die Sachversicherung. Daneben war er in mehreren Aufsichtsräten sowie als Lehrbeauftragter an der WU Wien tätig. Nach einem kurzen Intermezzo als Generladirektor der slowakischen VIG-Konzerngesellschaft Komunálna arbeitete Fried zuletzt als selbstständiger Berater. Nun wird er, wie heute bekanntgegeben wurde, Geschäftsführer und “Chief Insurance Officer” des Wiener InsureTech-Startups bsurance.

+++ Fokus-Channel: InsureTech +++

Hermann Fried: Alter Hase für neue Partnerschaften

Dort wird er für den weiteren Ausbau der Versicherungspartnerschaften und für die Entwicklung von eigenen Versicherungsprodukten für Partner, etwa Einzelhändler, Telekomanbieter, Banken, Energieversorger und Mobilitätsanbieter verantwortlich sein. “Digitale Anwendungen haben bereits in vielen Branchen die Ansprüche der Kundinnen und Kunden in Bezug auf Geschwindigkeit und Servicequalität massiv gesteigert. Diese Erwartungen stellen sie auch an ihre Versicherungen”, kommentiert Fried seine neue Tätigkeit in einer Aussendung.

Neue Märkte für bsurance

bsurance CEO und Gründer Lorenz Gräff erklärt die Hintergründe: “Unser Geschäftsmodell beruht auch darauf, in Partnerschaft mit Versicherungen neue Märkte zu erschließen, um mit unserem Vertriebsmodell der eingebetteten Versicherung noch stärker wachsen zu können”. Mit Hermann Fried sei es gelungen, einen Top-Manager der österreichischen Versicherungswirtschaft für eine Zusammenarbeit zu begeistern.

Kapital von Uniqa und René Benko

Mit dem Start bei bsurance wechselt Fried in den Einflussbereich des Wiener Städtische-Hauptkonkurrenten Uniqa. Die Versicherungsgruppe ist über den Corporate VC Uniqa Ventures am Startup beteiligt und ist gemeinsam mit AXA und Munich Re wichtigster Versicherungs-Partner. Neben dem derzeit mit 50 Millionen Euro ausgestatteten CVC hat bsurance noch einen weiteren (sehr) finanzkräftigen Investor an Bord: Im Jänner diesen Jahres stieg René Benkos Signa Innovations Investments beim Startup ein.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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