04.04.2015

Brutkasten.Interview: Drei Wiener mischen E-Bike-Markt auf – eine Erfolgsgeschichte per Crowdinvesting

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© Freigeist: Drei Wiener mit großer Vision: Sie wollen E-Bikes von ihrem staubigen Image befreien.

Österreich ist mobil. Aber nicht unbedingt per Auto. Immer mehr greifen auf öffentliche Verkehrsmittel zurück, gehen zu Fuß oder nutzen ein Fahrrad zur Fortbewegung. Fast sieben von zehn benutzen ein Fahrrad um von A nach B zu kommen. Die Wiener sind Vorreiter mit 72 Prozent, die auf das Auto verzichten. Danach folgen Innsbruck und Bregenz.

Der Markt für Fahrräder hat dementsprechend großes Potential – das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Vor allem Elektro-Fahrräder rücken immer mehr ins allgemeine Interesse. Längere Strecken können mit den E-Bikes schneller und mit weniger Kraftaufwand zurück gelegt werden – ein Vorteil, vor allem, wenn man knapp bei Puste ist.

Das immense Potential, das hier versteckt liegt, haben drei Wiener erkannt und vor rund einenhalb Jahren ihre Jobs – sie waren in der Juristerei, im Ingenieurswesen und im Consulting tätig – an den Nagel gehängt. Sie haben das Startup FREYGEIST gegründet und ein E-Bike entwickelt, das genauso viel wiegt wie ein normales Fahrrad- und auch so aussieht. Ein Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern, deren Modelle oft plump aussehen und schwer sind. Damit ihre elektrischen Fahrräder in Produktion gehen können, haben sie eine Crowdinvesting Kampagne auf Companisto gestartet.

Innerhalb von wenigen Stunden wurde die minimale Fundinggrenze erreicht und die Schwelle nun bereits zum dritten Mal angehoben. Aktuell haben beinahe 600 Companisten über 750.000 Euro investiert – knappe 40 Tage läuft die Kampagne noch. Der Erfolg beweist, dass nicht nur das Potential da ist, sondern auch tatsächliches Interesse.

Co-Gründer Martin Trink von Freygeist hat dem Brutkasten beantwortet, wie er auf die Idee kam, wieso sie den Weg des Crowdinvesting gewählt haben und ob es ein Rezept für eine erfolgreiche Kampagne gibt.

Welchen Vorteil bietet das Freygeist E-Bike gegenüber anderen E-Bikes?

E-Bikes in Städten sind DAS Thema der Zukunft. Aktuelle Modelle sind aber meist schwere, klobige „elektrische Mofas“. Mit 25 kg Durchschnittsgewicht werden ein paar Stiegen, etwa in den Radkeller oder zur U-Bahn, im Alltag eine unüberwindliche Hürde. Auch die Nutzung bei leerem Akku ist nur sehr eingeschränkt möglich. Damit geht bis jetzt auch ein eher rückständiges und langweiliges Image einher. Uns ist die Symbiose aus klassischem Fahrrad und modernem e-Bike gelungen. Mit 12 kg und vollwertiger Schaltung sind ein leerer Akku oder ein paar Stiegen kein Problem mehr. Das Freygeist E-Bike ist auch nicht mehr als E-Bike erkennbar. Das alles aber ohne Einschränkungen bei Leistung oder Reichweite. Damit erzeugen wir nicht nur ein völlig neues Fahrerlebnis sondern ändern auch das verstaubte Image, das man mit e-Bikes verbindet. Wir sprechen eine global im Wachstum befindliche Käufergruppe, die „Urban Professionals“, an, für die bisher ein E-Bike keine Option war.

Freygeist ist eine Symbiose aus klassischem Fahrrad und modernem e-Bike. Mit 12 kg und vollwertiger Schaltung sind ein leerer Akku oder Stiegen kein Problem mehr.

Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen? Und wie kam es zum Team?

Ich habe mich immer geärgert, wenn ich mit dem Auto irgendwohin fahren musste und dann unendlich viel Zeit verloren habe, weil ich im Stau stand oder stundenlang Parkplatz suchen musste. Und erst der Weg in der Früh in die Arbeit: Die Wahl zwischen der überfüllten Straßenbahn oder verschwitzt mit dem Fahrrad im Büro kommen, war jedes Mal ein Qual. So kam ich schließlich auf die Idee, das Projekt Freygeist zu starten.

Und wieso gerade ein E-Bike? Es gibt kein Verkehrsmittel das einen innerstädtisch schneller von A nach B bringt oder ohne Anstrengung am Radweg am Stau vorbei fährt – und das alles zu einem Bruchteil der Kosten eines KFZ. Von den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, die ja inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen sind, und reduziertem CO2 Ausstoß gar nicht zu sprechen…

Wofür steht der Name Freygeist?

Der Name „Freygeist“ steht für “Freiheit”. In den Nachkriegsjahren wurde für viele Menschen erstmals ein eigener PKW leistbar. Wir kennen alle die Geschichten wie die ganze Familie im Käfer nach Italien auf Urlaub fahren konnte – großartig! Der PKW vermittelte eine neue Freiheit. Heute hat sich das im städtischen Bereich doch völlig ins Gegenteil verkehrt. Mit dem Auto steht man im Stau, sucht Parkplatz und die Politik versucht dem Verkehrschaos durch finanzielle Belastungen Herr zu werden. Genau diese Freiheit und Lebensfreude möchten wir den Menschen mit unseren Bikes zurück geben.

Wie seid ihr an die Entwicklung herangegangen?

Erster Schritt war für uns verschiedene Motoren zu testen. Dann haben wir extremen Leichtbau betrieben um zu sehen was technisch möglich ist – da war etwa ein fahrfähiges E-Bike mit 8,6 kg dabei. Nächster Schritt war ein Konzept zu designen, das eine breite Käuferschicht anspricht. Wir haben dann nach Zulieferern und Kooperationspartnern gesucht um dieses Konzept umzusetzen. Den Aufbau haben wir bei den Prototypen in einer zur Werkstatt umfunktionierten Garage gemacht – geleitet wurde das von Usama Assi, unserem Techniker.

Was waren eure bisherigen Milestones und habt ihr bereits vor der Kampagne Finanzierung aufgestellt?

Start-Up ist natürlich finanziell zu Beginn ein schwieriges Thema. Wir Gründer haben ja unsere Jobs aufgegeben, um uns ganz auf Freygeist konzentrieren zu können. Die ersten Monate haben wir von unseren Ersparnissen gelebt und damit auch Testmotoren und Bauteile finanziert. Dann haben unsere Familien uns unterstützt wo es ging, bis wir einen fahrfähigen Prototypen hatten. Damit sind wir dann zu mehreren Investoren gegangen, haben aber erst mit Martin Egger (und Christian Köhler, Trend Consulting GmbH) den perfekten Partner für Freygeist gefunden, der an den Erfolg des Projekts zu 100% geglaubt hat – er hat die weitere Finanzierung übernommen. Durch die “Companisten” sind wir jetzt natürlich nicht nur finanziell sehr gut aufgestellt, sondern haben auch unseren Bekanntheitsgrad deutlich steigern können.

Wieso habt ihr euch für Crowdinvesting entschieden?

Crowdinvesting ist für uns die ideale Markteintrittsstrategie. Das hat drei Aspekte:

  • zum einen ist die Finanzierung sichergestellt,
  • dann haben wir durch die Prämien erreicht, dass wir eine kritische Masse an Rädern in kürzestem Zeitraum auf die Straße bringen können
  • und schlussendlich haben wir durch das erfolgreiche Crowdinvesting mit einem Schlag einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht.

Wieso Companisto und keine andere Crowdinvesting-Plattform? Und wieso jetzt?

Österreichische Plattformen haben, abgesehen von der aktuellen Rechtslage, ganz klar nicht die Kapazität um so hohe Beträge zu generieren oder so viele Menschen zu erreichen. Um so eine Kampagne erfolgreich umzusetzen, mussten wir zu einer der größten Plattformen im deutschsprachigen Raum. Wir glauben, dass Companisto der ideale Partner für Freygeist ist. Wir brauchten die Finanzierung vor allem deswegen, da wir an den Punkt angelangt sind, an dem das Freygeist E-Bike reif ist für die Produktion in Serie. Die Jahreszeit im Frühjahr bzw. Frühsommer ist auch ideal, weil viele Menschen jetzt wieder aufs Rad steigen.

Habt ihr damit gerechnet, einen so durchschlagenden Erfolg auf Companisto zu haben? Und wie war das Gefühl zu sehen, dass die Investoren auf der Comapnisto-Plattform minütlich einen Betrag investieren?

Wir waren schon zuversichtlich, dass wir im Laufe der Kampagne eine halbe Million erreichen werden. Dass dieses Ziel nach einer Woche erreicht war, damit haben wir absolut nicht gerechnet! Es ist für uns natürlich sehr schön zu sehen, dass viele Menschen die Opportunity sehen und Freygeist auf diesem Weg begleiten wollen. Das hat ja einen Mehrwert der weit über das eingesammelte Kapital hinausgeht!

Ja, das war schon ein tolles Gefühl als man gesehen hat, dass hier so viele Menschen bereit sind Geld zu investieren, weil sie Bedarf für Veränderung und Potential sehen – und Freygeist zutrauen hier eine Lösung zu bringen, die am Markt nachhaltig erfolgreich ist.

Wie hoch soll die Finanzierungsrunde sein?

Unser Business Plan geht von einem Kapitalbedarf von 1,2 Mio. Euro aus. Diese Summe sollte ursprünglich durch einen Mix aus Mitteln der Companisten sowie unseres Investors erreicht werden. Dass jetzt der Anteil der Companisten höher wird, ist natürlich aus der Sicht vom Aufbau der Marke sehr positiv. Die absolute Obergrenze im Rahmen der Kampagne liegt bei EUR 1,5 Mio. Sollte (wonach es derzeit aussieht) mehr Kapital zur Verfügung stehen als ursprünglich vorgesehen, wird dieses für die Finanzierung der höheren Stückzahlen sowie die raschere Umsetzung der Technologieroadmap genutzt. Also ausschließlich Bereiche die den Unternehmenswert steigern und somit ganz im Interesse der Companisten liegen.

Habt ihr denn überhaupt die Kapazität so viele E-Bikes zu produzieren? Und, hattet ihr von Beginn an eine Werkstatt?

Es ist natürlich ein Thema, dass wir nicht mit so einer starken Nachfrage gerechnet haben und jetzt auch bei höheren Stückzahlen primär die Qualitätssicherung sicherstellen müssen. Für Vorbestellungen die derzeit eingehen, können wir aber noch eine Lieferung in diesem Jahr garantieren.

Wir haben freilich einen Ort gebraucht, um an Prototypen zu bauen, also haben wir kurzerhand einen leerstehenden Raum unseres Co–Gründers Stephan Hebenstreit zur Werkstatt umfunktioniert. Damit erfüllt Freygeist perfekt das Klischee der „Garagengründung“. Für die Serienfertigung arbeiten wir aber mit etablierten Partnern zusammen. Klingt zwar weniger romantisch, stellt aber Professionalität und gleichbleibend hohe Qualität sicher.

Ist Wien der richtige Ort, um durchzustarten? Man hört oft, dass man ins Ausland gehen muss, um ein Startup erfolgreich in die Zukunft zu führen.

In Wien entstand zwar die Idee, die FREYGEIST GmbH hat ihren Sitz mittlerweile aber in Berlin, wo die Start–Up Szene deutlich stärker ausgeprägt ist. Unsere Zulieferbetriebe und Kooperationspartner sind auf der ganzen Welt verteilt.

Sieht man sich die Erfolgsstories an, hat der angelsächsische Raum, speziell Silicon Valley, schon den Ruf als „the place to be“ für ein High Tech Start-Up. Der rasche Erfolg unserer (und anderer) Kampagnen zeigt aber klar, dass auch in Kontinentaleuropa zukunftsweisende Projekte möglich sind und die Menschen viel offener sind als ihr Ruf das nahelegen würde.

Gibt es Learnings, die ihr bereits mitgenommen habt?

Ganz entscheidend ist der Mehrwert den ein Investor abgesehen vom Kapital in ein Start-Up einbringt. Erfahrung, Netzwerk und persönliches Engagement des Investors spielen hier eine entscheidende Rolle. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und profitieren jeden Tag von der Zusammenarbeit mit Martin Egger.

Ansonsten gibt es viele Menschen die meinen, Start-Up bedeutet, ein paar verträumte Studenten haben eine geniale Idee und ein paar Jahre später sind sie Millionäre. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus. Gute Ideen haben viele, 90 Prozent der Arbeit ist es aber, die Ideen in die Realität umzusetzen. Unsere Arbeit ist auch nicht immer spannend oder kreativ, die ersten Jahre als Gründer ist man auch Sekretärin, Mechaniker und Laufbursche. Das muss man können und wollen.

Ein klares Learning ist der Mehrwert den ein Investor abgesehen vom Kapital in ein Start-Up einbringt: Seine Erfahrung, sein Netzwerk und persönliches Engagement.

Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, Mittel- und auch Langfristig?

Dieses Jahr geht es darum mit der Serienproduktion der Nachfrage nachzukommen und dabei die hohe Qualität durchgehend sicherzustellen. Daneben bauen wir nachhaltig tragfähige Strukturen auf, wobei hier von Zusammenarbeit und Unterstützung unseres erfahrenen Business Angels profitieren.

Mittelfristig werden wir aufbauend auf unserer aktuellen Plattform weitere Modelle auf den Markt bringen, der Fokus liegt dabei auf noch geringerem Gewicht und puristischem Design – natürlich auch weiterhin ohne Einbußen bei Leistung oder Reichweite. Aus unternehmerischer Sicht ist Markenaufbau ein ganz wesentlicher Punkt und wir werden die ersten Projekte im Bereich Forschung und Entwicklung umsetzen.

Langfristig arbeitet FREYGEIST an der Entwicklung einer Technologieplattform im Bereich der elektrischen Leichtfahrzeuge für den urbanen Bereich. Wir bewegen uns also in einen technologieintensiven Bereich. Hier liegt ganz klar das Zukunftspotential.

Habt ihr Tipps für erfolgreiche Crowdfinancing Kampagne?

Es gibt Produkte und Geschäftsmodelle die besser für Crowdfinancing geeignet sind, als andere. Es ist eine Kombination aus mehreren Faktoren. Zu allererst müssen Produkt, Geschäftsmodell und Markt relativ unkompliziert zu erklären sein. Crowdinvestoren sind ja meist keine hauptberuflichen Venture Capitalists, die die Kapazität haben, hochkomplexe Geschäftsmodelle im Detail zu verstehen.

Darüber hinaus hatten wir den Vorteil ein serienreifes Produkt vorzeigen zu können, viele Companisten sind zu einer Testfahrt gekommen und haben sich danach für eine Investition in Freygeist entschieden. Das ist mit webbasierten Anwendungen oder komplexen b2b Produkten nicht möglich.

 

Freygeist

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Business-Netzwerken ist mehr als nur Kontakte sammeln – es ist ein Beziehungsaufbau-Prozess, der mitunter auch einige Jahre dauern kann. Und selten zeigt sich so deutlich die unterschiedliche, kulturelle Art und Weise beim Netzwerken wie beim Business-Lunch. Während in Wien der „etwas grantige Herr Ober“ fast schon zur Erfahrung dazugehört, geht man in den USA direkt in medias res – und in China entscheidet oft die Hierarchie, wer zuerst spricht (oder isst).

Ich habe in den letzten Jahren viele unterschiedliche Netzwerk-Treffen beim Essen erlebt – manche inspirierend, manche lehrreich, andere einfach nur gut fürs Karma. Was sie alle gemeinsam hatten: Sie waren nie „nur“ Mittagessen.

Dieser Artikel ist eine Einladung, beim Netzwerken über den Tellerrand zu schauen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Österreich: Zwischen Höflichkeit, Charme und strukturiertem Miteinander

In Wien ist der Business-Lunch eine stilsichere Angelegenheit – irgendwo zwischen verbindlich und gemütlich. Oft trifft man sich in traditionellen Gaststätten oder Kaffeehäusern wie dem Landtmann, Café Central oder Diglas. Und ja: Das Klischee des leicht mürrischen Oberkellners erfüllt sich erstaunlich oft. Aber das gehört hier fast schon zum Wiener Charme.

Ich reserviere frühzeitig, bitte explizit um einen ruhigen Platz (Stichwort: nicht mitten im Lokal) und bin selbst immer einige Minuten früher da. Wenn man sich noch nie gesehen hat, reserviere ich unter meinem vollen Namen – das erspart den peinlichen „Wo sitzt sie denn?“-Moment. Und ja: Ich frage vorab nach kulinarischen Vorlieben und gebe zwei bis drei Restaurantvorschläge zur Auswahl. Lieber einen Schritt mehr – aber dafür ein echtes Willkommensgefühl. Bei mir steht die zwischenmenschliche Wertschätzung ganz oben.

Auch organisatorisch ist Vorbereitung Gold wert: Ich überprüfe jede Reservierung doppelt, bitte um schriftliche Bestätigung oder nutze Tools mit sofortiger Online-Bestätigung. Denn: Kein Tisch beim Eintreffen ist ein echter Networking-Killer.

Inhaltlich gilt: Small Talk ja, aber fundierte Vorbereitung ist Pflicht. Ich informiere mich über mein Gegenüber – keine Basics wie „Was machen Sie eigentlich genau?“ oder gar falsche Namensnennung. Und wenn man etwas verspricht – etwa ein bestimmtes Dokument, eine Kontaktempfehlung oder einen Link – dann schicke ich das auch später verlässlich nach! Ich setze mir dafür einen Reminder direkt nach dem Gespräch. Denn nach dem Espresso ist vor dem nächsten Zoom-Call – und was vergessen wurde, wirkt schnell nachlässig.

Wie habe ich nun die Kombination Netzwerken und Business-Lunch zwischen Ost und West bzw. Nord und Süd erlebt?

Großbritannien: „Let’s do lunch“ – höflich, präzise, dezent

Der britische Lunch ist effizient, aber freundlich. Small Talk über das Wetter, Kultur oder Sport ist fixer Bestandteil, bevor es zum Geschäftlichen geht – das geschieht jedoch meist ohne Umschweife, aber stets mit einem Schuss Understatement.

Die Rechnung? Wird vom Einladenden diskret übernommen – kein großes Thema. Alkohol ist möglich (ein Glas Wein oder ein Pint), aber in Maßen.

Spanien: Beziehung geht vor Business

In Spanien ist der Lunch ein soziales Ritual. Es wird für unsere Verhältnisse spät gegessen (ab 14:00 Uhr), lange geredet, viel gelacht – und oft erst gegen Ende übers Business gesprochen. Vertrauen wird über Zeit und Nähe aufgebaut. Persönliche Gespräche gehören dazu – Familie, Werte, Politik. Ein kurzer, nüchterner Business-Lunch wäre hier fast schon unhöflich.

Schweden: Struktur & Augenhöhe

Pünktlich, sachlich, respektvoll. Der schwedische Business-Lunch ist effizient organisiert – oft als Buffet oder leichter Lunch (sehr oft mit Sandwiches in alle Varianten). Geschäftliches wird direkt besprochen, aber in ruhigem Ton. Small Talk ist minimal. Auffällig: Schweigen ist okay – und oft ein Zeichen von Reflexion. Und: Hierarchie wird kaum betont – man spricht auf Augenhöhe.

USA: Direkt, dynamisch, zielorientiert

Time is money – das spürt man beim Business-Lunch in den USA sofort. Nach einem kurzen Small Talk – zumeist für uns auf eine fast übertrieben freundschaftliche Art, selbst wenn man sich kaum kennt – wird meist schnell zum Geschäftlichen übergegangen. Lunch-Termine sind eher kurz (45–60 Minuten) und dienen oft als Entscheidungshilfe. Trinkgeld ist Pflicht, Bezahlung unkompliziert – geteilt oder vom Gastgeber übernommen, beides ist möglich.

China: Respekt, Ritual & Rangordnung

Business-Lunches in China folgen klaren sozialen Regeln. Wer wo sitzt, wer zuerst bedient wird, wer beim Anstoßen das Glas höher hält – all das zeigt Respekt und Rangverständnis. Gespräche beginnen persönlich, Geschäftliches wird oft indirekt und diplomatisch angesprochen. Die Einladung ist meist großzügig, oft opulent – und als Geste der Beziehungspflege zu verstehen. Gastgeschenke gehören in China zum guten Ton, denn alles andere wäre unhöflich. Und es müssen stets Reste von den Speisen am Tisch bleiben: ein leerer Tisch wird als „geizig“ gedeutet und lässt vermuten, dass die Gäste nicht satt wurden.

Vereinigte Arabische Emirate: Gastfreundschaft als Business-Prinzip

Essen ist hier ein Ausdruck von Ehre und Verbindung. Alkohol ist tabu, Schweinefleisch ebenso. Gespräche sind höflich, aber nicht forsch. Persönliche Beziehungen stehen klar vor Business-Themen. Der Lunch dient dem Aufbau von Vertrauen – wer zu schnell zum Punkt kommt, wirkt ungeduldig oder gar respektlos. Sonst gehen Türen zu noch bevor sie halb offen waren. Geduld ist hier eine Business-Währung.


Checkliste für den Business-Lunch

Zusammenfassend möchte ich aus meiner persönliche Erfahrung hier einige praktische Tipps für den nächsten Business Lunch geben:

  1. Organisation & Setting
  • Frühzeitig reservieren und um einen ruhigen Platz bitten.
  • Vorab die kulinarischen Vorlieben klären und dann einige Restaurantoptionen zur Auswahl anbieten
  • Reservierung immer doppelt überprüfen
  • Immer einige Minuten vor dem Gast da sein
  • Unter vollständigem Namen reservieren – bei „Blind-Date-Meetings“ hilft das enorm
  1. Angemessene Kleiderwahl
  • Ich würde Kleidung wählen, die dem Anlass, dem kulturellen Kontext und dem Ort entspricht
  • In formelleren Settings ist Business Chic angebracht, in kreativeren Branchen darf es etwas lockerer sein – aber immer gepflegt
  • Achte darauf, dass Äußerlichkeiten nicht vom Gespräch ablenken, sondern stets die Professionalität unterstreichen
  1. Auswahl der Speisen
  • Gerichte auswählen, welche leicht zu essen sind und keine Ablenkung verursachen
  • Fingerfood, stark riechende Speisen oder „Klecker-Kandidaten“ lieber vermeiden
  • Essgewohnheiten oder Einschränkungen des Gegenübers berücksichtigen (z. B. vegetarisch, vegan, keine Meeresfrüchte etc.)
  • Auf Speisen verzichten, bei denen man ununterbrochen schneiden, pulen oder auslöffeln muss – das Gespräch sollte im Vordergrund stehen
  1. Höflichkeit gegenüber dem Servicepersonal
  • Der Umgang mit dem Personal sagt viel über jemanden aus – Freundlichkeit, Blickkontakt und ein einfaches „Danke“ machen tatsächlichen einen Unterschied
  • Gern auch das Personal höflich ansprechen – mit Titel oder Nachnamen, wenn angebracht
  • Auch im Stress oder bei kleinen Missverständnissen: Geduld und Respekt bleiben oberstes Gebot
  1. Vorbereitung als Basis
  • Gut auf das Gegenüber vorbereitet sein
  • Keine banalen Informationen erfragen, die man online hätte nachlesen können
  • Namen korrekt aussprechen – klingt selbstverständlich, ist es aber nicht immer (leider selber erlebt)
  1. Small Talk & Gesprächsthemen
  • Besser mit unverfänglichen Themen starten wie Wetter, Kulinarik, Reiseerlebnissen oder aktuellen Events
  • Heikle Themen sollten vermieden werden (Religion, Politik, Gehalt) – außer es ergibt sich im freundlichen Rahmen oder man ist gut bekannt
  • Immer immer immer echtes Interesse zeigen und aktiv hin-hören – Small Talk ist beim Netzwerken kein Lückenfüller, sondern Beziehungsarbeit
  • Übergang ins Geschäftliche sollte sensibel und natürlich passieren, z. B. nach dem Hauptgang oder mit einem Bezug zum vorherigen Thema
  1. Bezahlung & Compliance
  • Früher: Wer einlädt, zahlt – heute: Regeln prüfen
  • Vorab klären, ob Einladung akzeptiert werden darf und bis zu welcher Höhe (Stichwort Compliance)
  • Keine großen Gesten nötig – Diskretion zählt mehr
  1. Follow-up & Nachbereitung
  • Versprochene Informationen nach dem Lunch zeitnah senden
  • Notizen oder Kalender-Reminder nutzen, um nichts zu vergessen
  • Anschließend schriftlich bedanken – kleine Geste, große Wirkung

Fazit: Der Business-Lunch ist mehr als nur ein Essen

Ob im Wiener Kaffeehaus, im Londoner Pub oder in der Rooftop-Lounge in Shanghai – gemeinsames Essen ist ein Türöffner. Doch der Schlüssel liegt im Detail: kulturelles Feingefühl, gute Vorbereitung und echte Aufmerksamkeit sind dabei Grundvoraussetzung für nachhaltigen Netzwerkaufbau.

Wer sich darauf einlässt, wird merken: Der beste Networking-Effekt liegt oft nicht in der Präsentation, sondern in der Pause zwischen Hauptgang und Dessert.


Über die Autorin

Catharina Rieder verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsbranche – unter anderem auch als PR & Communications Director in einem globalen Konzern. In dieser Zeit war ihr Netzwerk ihr ständiger Business-Begleiter. Über die Plattform einfach.netzwerken teilt sie ihr Wissen mit Menschen aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. Neben einem Netzwerk-Buddy Programm und einem Netzwerk-Starter-Training bietet sie zudem einen Netzwerk-Guide inklusive Selbst Check an. Zudem produziert Rieder einen Business-Podcast rund um das Thema Netzwerken namens NETZWERK-ZIRKEL. Bist du bereit, das volle Potenzial deines Netzwerks zu entfalten? Catharina Rieder freut sich mit dir in Kontakt zu treten!

11.04.2025

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Schweden: Struktur & Augenhöhe

Pünktlich, sachlich, respektvoll. Der schwedische Business-Lunch ist effizient organisiert – oft als Buffet oder leichter Lunch (sehr oft mit Sandwiches in alle Varianten). Geschäftliches wird direkt besprochen, aber in ruhigem Ton. Small Talk ist minimal. Auffällig: Schweigen ist okay – und oft ein Zeichen von Reflexion. Und: Hierarchie wird kaum betont – man spricht auf Augenhöhe.

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Checkliste für den Business-Lunch

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  • Achte darauf, dass Äußerlichkeiten nicht vom Gespräch ablenken, sondern stets die Professionalität unterstreichen
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  1. Vorbereitung als Basis
  • Gut auf das Gegenüber vorbereitet sein
  • Keine banalen Informationen erfragen, die man online hätte nachlesen können
  • Namen korrekt aussprechen – klingt selbstverständlich, ist es aber nicht immer (leider selber erlebt)
  1. Small Talk & Gesprächsthemen
  • Besser mit unverfänglichen Themen starten wie Wetter, Kulinarik, Reiseerlebnissen oder aktuellen Events
  • Heikle Themen sollten vermieden werden (Religion, Politik, Gehalt) – außer es ergibt sich im freundlichen Rahmen oder man ist gut bekannt
  • Immer immer immer echtes Interesse zeigen und aktiv hin-hören – Small Talk ist beim Netzwerken kein Lückenfüller, sondern Beziehungsarbeit
  • Übergang ins Geschäftliche sollte sensibel und natürlich passieren, z. B. nach dem Hauptgang oder mit einem Bezug zum vorherigen Thema
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  • Vorab klären, ob Einladung akzeptiert werden darf und bis zu welcher Höhe (Stichwort Compliance)
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Über die Autorin

Catharina Rieder verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Kommunikationsbranche – unter anderem auch als PR & Communications Director in einem globalen Konzern. In dieser Zeit war ihr Netzwerk ihr ständiger Business-Begleiter. Über die Plattform einfach.netzwerken teilt sie ihr Wissen mit Menschen aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. Neben einem Netzwerk-Buddy Programm und einem Netzwerk-Starter-Training bietet sie zudem einen Netzwerk-Guide inklusive Selbst Check an. Zudem produziert Rieder einen Business-Podcast rund um das Thema Netzwerken namens NETZWERK-ZIRKEL. Bist du bereit, das volle Potenzial deines Netzwerks zu entfalten? Catharina Rieder freut sich mit dir in Kontakt zu treten!

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