09.12.2020

BRUNA: Steirisches Schmuck-Label schafft es an die Hälse von Hollywood-Stars

Die Gründerin des Schmucklabels BRUNA, Helena Milchrahm, hat innerhalb kürzester Zeit und mit kluger Marketingstrategie alleine geschafft, ihr Startup in eine Erfolgsgeschichte zu verwandeln. Ihre Schmuckstücke haben dabei sogar den Weg bis nach Hollywood gefunden.
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BRUNA, Helena Milchrahm, Ratajkowski, Swanepool Victoria's Secret, Models, Swanepool, Emily Ratajkowski, Schmuck, Perle
(c) BRUNA - BRUNA-Gründerin Helena Milchrahm setzt bei ihrem Startup stark auf Nachhaltigkeit und Transparenz.

“Tahiti is a magical place”. Diese “Catchphrase” aus dem Marvel-Universum trifft in diesem einem Fall besonders auf Helena Milchrahm zu. Im Urlaubsparadies entstand 2018 die Idee zu ihrem Startup BRUNA: Einem Schmucklabel, das auf Nachhaltigkeit und Ethik setzt. Und sogar den Weg zu Schauspielerinnen und Victoria’s-Secret-Angels geschafft hat.

Keshi-Perlen ein Wegwerfprodukt

“Begonnen hat alles mit einer Weltreise, wo Tahiti unsere letzte Destination war. Dort haben wir Perlen entdeckt, sogenannte ‘Black Pearls’. Man muss wissen, die Inseln in der Gegend sind umgeben von einem Riff, wo die Perlen angebaut werden”, erinnert sich Milchrahm: “Alles dort sieht sehr urig aus. Wir haben schnell bemerkt, dass die ‘Keshi-Perlen’ dort einfach weggeworfen werden, weil sie unscheinbar sind. Am lokalen Markt konnten wir für 90 US-Dollar einen ganzen Sack davon kaufen und sind damit zurück nach Wien.”

Keine Alternative für die Masse

Helena Milchrahm wusste da bereits, dass sie etwas in Sachen Modebranche aufbauen wollte, hatte aber ein Problem mit der Industrie: “Es hat mich gestört, dass es keine Nachhaltigkeit gab, keine Transparenz, der billige Stil mit Billig-Produktionen in China auf der einen Seite, auf der anderen extremer Luxus-Schmuck der bekannten Größen, den ich mit als Otto-Normalverbraucher nicht leisten kann. Es gab dazwischen einfach keine Alternative. Nichts mit Stil, Statement – keinen aufwendigen Schmuck”, sagt sie.

BRUNA entsteht

So verging ein Monat mit diesen Ideen im Kopf und BRUNA war gegründet. Es dauerte dann noch ein Jahr, bis Milchrahm gemeinsam mit ihrem Freund Cornelius Rupp einen geeigneten Produzenten fand, den richtigen Lieferanten, eine Manufaktur und sie das Branding intus hatten. Ende August 2019 ging die Seite schlussendlich online.

Eigene Startup-Philosophie

BRUNA ist selbstfinanziert und war lange Zeit eine “2er-Team”-Show. “Wir haben unser Unternehmen komplett alleine aufgezogen, privates Kapital investiert, das Marketing produziert, Kundenservice, Social Media und Designs erstellt. Wir haben uns beigebracht, wie man alles alleine macht”, sagt Milchrahm, die betont, dass dieser harte Weg der richtige für sie war. Quasi eine Philosophie, um die richtigen Partner und Dienstleister zu finden, die die selben Werte teilen.

“e-Commerce anders machen”

“Wir wollten ‘e-Commerce’ anders machen. Viele Brands sind gut bei der Vermarktung, der SEO und anderen essentiellen Dingen, was aber meist fehlt ist ein solides Produkt”, so Milchrahm weiter. “80 Prozent des Kapitals fließen ins Marketing, der Rest ins Produkt. Wir wollten dagegen hochqualitativ sein. Mit viel Liebe zum Produkt. Daher haben wir jedes Wochenende seit Gründung durchgearbeitet. Oft bis Mitternacht.”

Marketing mit Berühmtheiten

Die harte Arbeit hat sich gelohnt. Seit Juni des heurigen Jahres besteht das Kern-Team aus vier Personen, der Umsatz, den Milchrahm nicht öffentlich besprechen möchte, “läuft richtig gut”, wie sie sagt, und auch das Marketing hat bemerkenswerte Erfolge aufzuweisen.

(c) emrata – Gründerin Helena Milchrahm griff beim Marketing auf das Konzept “unpaid collaboration zurück”

Im Vorjahr kam die erste Kollektion von BRUNA heraus und die Gründerin versuchte mittels Influencer-Marketing ihre Bekanntheit zu steigern. Milchrahm griff dabei auf das Konzept der “Unpaid Collaboration” zurück und hatte gleich Glück. Sie verschickte einzelne Schmuckstücke an “Celebrities” mit großer Reichweite. Und es fruchtete: Models und Schauspieler wie Victoria’s Secret Angel Candice Swanepool und Emily Ratajkowski, die seit 2004 in diversen TV-Produktionen, Musikvideos und Filmen mitgewirkt hat, fanden an den BRUNA-Schmuckstücken gefallen und zeigten sich etwa auf Instagram damit.

(c) emrata- Model und Schauspielerin Emily Ratajkowski mit Schmuck von BRUNA.

“Wir hatten Glück und haben viele tolle Frauen gewonnen, die unsere Produkte tragen, wie etwa die Bloggerin Dariadaria und auch Lousia Dellert. Oder auch Kooperationen erlangt, wie mit dem Hartberger Brillenhersteller Andy Wolf. Wo wir den ganzen Erlös an den Sterntalerhof gespendet haben”, sagt Milchrahm, die weiterhin auf ihre Nachhaltigkeitsphilosophie setzt.

Nachhaltiges Unternehmertum von BRUNA

Das Team arbeitet mit recycelten Materialien, achtet auf die umweltfreundliche Beschaffung der Rohstoffe und auf die richtigen Partner: “Anders als bei vielen großen Unternehmen in der Schmuck und Fashion-Industrie werden unsere Schmuckstücke in kleinen, familienbetriebenen und ethisch geführten Manufakturen liebevoll veredelt. Unsere lokalen Kunsthandwerker in Italien und Thailand sind ausgebildete Goldschmiede und verfügen über traditionelles Know-how, das über Jahrzehnte weitergegeben wurde. Wir bestehen auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. Dazu zählen auch ein ausreichendes Gehalt, eine ausgeglichene Work-Life-Balance und genügend Freizeit. Kinderarbeit lehnen wir strikt ab. Wir arbeiten ausschließlich mit Zulieferern und Mitgliedern des Responsible Jewellery Council zusammen, einer gemeinnützigen Zertifizierungsorganisation, die Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umweltauswirkungen und Bergbaupraktiken in der Schmuckindustrie kontrolliert”, schreibt BRUNA auf ihrer Webseite.

2021 klimaneutral

Die Ziele für die Zukunft sind für 2021 klimaneutral zu werden, das Team zu vergrößern, neue Kollektionen herauszubringen, eventuell einen PopUp-Store zu eröffnen und schlussendlich “das nachhaltige Label im DACH-Raum” zu werden.

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Coworking Salzburg
(c) Romy Sigl -

Früher hieß es, steig nicht zu Fremden ins Auto. Oder: Lass keine Fremden in deine Wohnung. Dann folgten “absurde” Ideen und daraus Uber und Airbnb. Dies sind zwei Beispiele von Visionen, die anfänglich auf Skepsis gestoßen sind, sich dann aber zu weltweiten Erfolgen entwickelt haben. Zugegeben, die Thematik rund um das Ende von Coworking Salzburg – siehe hier – ist nun eine, die zu einem Teil der Scheiterkultur in Österreich geworden ist. Aber durch die Botschaft eines anonymen Kritikers das offenbart, womit man heutzutage noch in der Republik als Teil des Startup-Ökosystems zu tun hat.

Scheiterkultur in Österreich

Bereits vor zehn Jahren meinte Hansi Hansmann, dass Österreich eine schlechte Scheiterkultur habe. Dabei sei gerade hier der Lernprozess extrem hoch, sagte der Business Angel damals. Seitdem gab es immer wieder Beispiele von einem gesunden Umgang mit Fehlern und Fehleinschätzungen, etwa von CrowdFarming oder von Direct Sales. Vor knapp fünf Jahren machte sich zudem das Labor für schönes Scheitern dafür stark, einen “lockeren Umgang” im Scheitern zu pflegen.

“Die letzten zehn Jahre haben mir gezeigt, dass echte Veränderung dort beginnt, wo wir uns trauen, unsere Fehler anzunehmen und darüber zu sprechen – egal ob als Einzelperson, in einem Team oder in einer Organisation”, sagte auch Fuckup-Nights-Initiator Dejan Stojanovic im November des vorigen Jahres, als seine Idee die erste Dekade feierte.

Offener Umgang

Romy Sigl ging mit dem Ende von Coworking Salzburg, wie oftmals von der Szene empfohlen, dementsprechend offen um, kämpfte um die Rettung und musste sich schlussendlich mit dem Aus ihrer Vision abfinden. Wie sie kürzlich auf LinkedIn schrieb, erreichte sie jedoch eine anonyme Botschaft, die einige kritische Fragen zum Coworking-Space und der Startup-Kultur in Salzburg aufwarf. Sigl machte sie öffentlich und startete damit einen Diskurs rund um die Art und Weise von Kritik und das allgemeine österreichische Mindset, das ab und an mit Missgunst und Schadenfreude einhergeht.

Die Nachricht an die Founderin enthielt u.a. folgende Aussagen: “Die sogenannte ‘Startup-Bubble’ rund um den Coworking Space in Salzburg ist für mich eine reine Illusion. Sie besteht aus Menschen, die glauben, Geschäftsideen zu haben, die jedoch oft absurd und nicht realisierbar sind. (…) Ich sehe es positiv, dass dadurch Coworking-Spaces, die sich als vermeintliche Top-Adressen darstellen, letztlich verschwinden. Aus meinen eigenen Einblicken in diesen Coworking-Space kann ich nur sagen, dass ich es äußerst kritisch finde, wenn Menschen in ihren Ideen bestärkt werden, obwohl von Anfang an klar ist, dass diese nicht funktionieren können.”

Und weiter: “So schwer es für Romys Ego auch sein mag, es ist an der Zeit, die Realität zu akzeptieren: Es ist vorbei, und das Projekt kann nicht mehr künstlich am Leben gehalten werden. (…) Niemand möchte mit einem heruntergekommenen Gebäude und einer visionär überzogenen, aber wenig greifbaren Community in Verbindung gebracht werden. Es ist Zeit, loszulassen und die Realität anzunehmen. Liebe Romy, ich wünsche dir persönlich alles Gute, aber ich rate dir, dich in Zukunft von Startups und ähnlichen Projekten fernzuhalten.”

Auf eine inhaltliche Ebene heben

Sigl verlinkt in ihrem Post in den Kommentaren die komplette Botschaft des anonymen Absenders, macht aber noch weitaus mehr. Sie entbröselt die zum Teil persönliche Kritik und hebt sie auf eine inhaltliche Ebene, indem sie sachlich auf die einzelnen Kritikpunkte eingeht.

Sie schreibt: “Ein Vorwurf lautete, dass Coworking-Spaces ‘absurde und nicht realisierbare’ Geschäftsideen fördern. Hier möchten wir widersprechen: Innovation entsteht oft aus Experimenten und Ideen, die zunächst unkonventionell wirken. Airbnb, Uber oder Slack sind nur einige Beispiele von Unternehmen, die zunächst als unrealistisch abgetan wurden. Coworking-Spaces sind keine Erfolgsgaranten, sondern Plattformen. Sie bieten Gründern Zugang zu Netzwerken, Ressourcen und einer inspirierenden Umgebung. Es ist Teil des unternehmerischen Prozesses, Ideen zu testen – und manchmal auch zu scheitern. Wir sind stolz darauf, viele Startups auf ihrem Weg begleitet zu haben, von ersten Prototypen bis hin zu marktfähigen Produkten.”

Der Kritik, dass ihrer Community “jegliche echte Expertise” fehle, setzt sie entgegen, dass ihr Space von Beginn an eine bunte Mischung aus erfahrenen Unternehmer:innen, kreativen Köpfen und jungen Gründer:innen dargestellt habe: “Gerade diese Vielfalt macht Coworking-Spaces aus. Sie sind Orte des Austauschs, wo Wissen geteilt und gemeinschaftlich Lösungen gefunden werden. Darüber hinaus haben wir mit etablierten Organisationen wie Startup Salzburg und dem Techno-Z in Puch zusammengearbeitet, um unseren Mitgliedern Zugang zu weiterführenden Ressourcen und Programmen zu bieten. Expertise entsteht durch Zusammenarbeit, nicht durch Ausgrenzung”, so Sigl weiter.

“Feig” und “Schlag unter die Gürtellinie”

Weitere Punkte von Sigls Replik betreffen Förderungen, die Tragfähigkeit des Co-Working-Projekts und eine negative Stimmung als Folge, auf die sie eingeht. Unterstützung erhält sie dabei von Teilen der LinkedIn-Community, die die Anonymität des Kritikers “feige” bzw. seine Zeilen einen “Schlag unter die Gürtellinie” nennen und auf die nachhaltige Wirkung der Gründerin eingehen.

“Der Standort und die heimischen Startups, inklusive Symptoma, haben vom Beleben des Standorts eindeutig profitiert. Der Space hat viele Leute zusammengebracht – ein Grundbaustein für Innovationen”, schreibt etwa Jama Nateqi, Founder und CEO von Symptoma.

Und Sven Maikranz, Gründer von Upstrive hält einen besonderen Punkt fest, wo man eine große Chance verpasst hätte: “Menschen, die sich selbst nicht genug Signifkanz geben können, versuchen es dadurch zu erreichen, dass sie andere runter drücken und schlecht machen. Traurig und schade, weil es sicher zu den Themen eine konstruktive Diskussion geben könnte, der Autor durch die Form und Anonymität sich aber selbst disqualifiziert.”

Passend dazu zitiert Sigl den Buchschreiber und Berater Mario Kellermann: “Kritik ist nur dann wertvoll, wenn sie sagt, wie es besser geht. Alles andere ist sonst nur leeres Gerede und sinnlose Wichtigtuerei.”

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AI Summaries

BRUNA: Steirisches Schmuck-Label schafft es an die Hälse von Hollywood-Stars

  • BRUNA, das Schmuck-Label ist eigenfinanziert und war lange Zeit eine “2er-Team”-Show.
  • Im Vorjahr kam die erste Kollektion von BRUNA heraus und die Gründerin versuchte versucht mittels Influencer-Marketing ihre Bekanntheit zu steigern.
  • Dies gelang und Secret Angel’s Models und Schauspielerinnen wie Emily Ratajkowski zeigen sich auf ihren Social Media Kanälen mit dem Schmuck aus Österreich.
  • Helena Milchrahm, Grüdnerin, setzt stark auf Nachhaltigkeit.

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BRUNA: Steirisches Schmuck-Label schafft es an die Hälse von Hollywood-Stars

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