30.03.2021

BRüSLi: Ist das Müsli aus Wegwerf-Brot zu süß für Bobos?

Das Wiener Startup BRüSLi hat ein nachhaltiges Produkt für die gehobene Zielgruppe entwickelt. Nur mit dem Zuckergehalt scheint man selbst noch nicht zufrieden zu sein.
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BRüSLi: Design ist für das Brot-Müsli-Startup eine absolute Priorität
(c) BRüSLi: Design ist für das Brot-Müsli-Startup eine absolute Priorität

Man nehme ein Abfallprodukt, veredle es und verkaufe es dann in einer hübschen Verpackung an die gehobene Zielgruppe. Genau das macht das Wiener Startup BRüSLi. Sarah Lechner und Michael Berger verarbeiten mit ihrem Unternehmen nicht verkauftes Brot von ausgewählten Wiener Bäckereien zu Knusper-Müsli – derzeit in den Sorten “Schoko Nuss” und “Cranberry Nuss Zimt”. Zwei Packungen zu je 400 Gramm gibt es im Online-Shop für rund zwölf Euro – exklusive Versandkosten. Gelistet ist das Brot-Müsli aber unter anderem auch bei Merkur, im Billa Online-Shop und bei gurkerl.at.

Geschmack und Design vor Nachhaltigkeit

Wie es zur Erfindung kam, sei eine “unglaublich herzige Geschichte”, schreibt das Gründer-Duo auf seiner Seite: “Luca, unser ältester Sohn spielt mit uns gemeinsam ein Spiel, bei dem es darum geht herauszufinden, was wir aus Getreide herstellen. Seine Idee, ‘Müsli aus Brot’. Unsere Antwort darauf, sowas gibt es nicht. Heute wissen wir es besser. Unseren Kindern gehört die Zukunft”. Das war Ende 2019. Nach sechs Monaten Produktentwicklung ging man zunächst mit “2nd chance cereal” auf den Markt – später wurden Produkt und Unternehmen auf BRüSLi umgetauft.

Im Hintergrund sei von Beginn an die Erkenntnis gestanden, dass in Wien täglich so viel Brot weggeworfen werde, wie in Graz konsumiert werde. Durch die Zweitverwertung des Brots aus Wien spare man pro Packung ganze 1.410 Liter Wasser. Allerdings betont das Gründerduo: “Nachhaltigkeit darf auch cool sein”. Daher stünden Geschmack und Design an erster Stelle. “Statt einem nachhaltigen Lebensstil steht BRüSLi daher für Stil, aber nachhaltig.”

BRüSLi: “Einfach mit Haferflocken mischen”

Nicht ganz zufrieden scheinen Lechner und Berger allerdings mit dem Zuckergehalt ihres eigenen Produkts zu sein. Ob es zu süß für die (Bobo-)Zielgruppe ist? Schon fast entschuldigend schreiben sie auf ihrer Page jedenfalls: “Zucker ist der Hauptverursacher vieler Gesundheitsprobleme, das wissen wir. Deshalb reduzieren wir den Zucker in deinem Müsli soweit als Möglich. Ganz darauf verzichten können wir nicht”. Andernfalls könne man die notwendige Knusprigkeit nicht gewährleisten – es entstünde “eher eine unangenehme Brotsuppe”. Man arbeite gerade daran, den zugesetzten Zucker durch natürliche Süßungsmittel zu ersetzen. Und dann kommt sogar noch ein unerwarteter Tipp des Gründer-Duos: “Einfach mit Haferflocken mischen, oder als Basis”.


BRüSLi tritt diese Woche in der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen auf. Außerdem in dieser Folge: Tickety, YoRoller, Lion Decor und Magic School.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Grazer Startup meo Energy arbeitet an der Entwicklung eines innovativen Energiemanagement-Systems, speziell konzipiert für bestehende Gebäude und Energiegemeinschaften. Ziel von meo Energy ist es, durch die Nutzung von Gebäuden als Energiespeicher den CO2-Fußabdruck dieser nachhaltig zu senken.

Der Kreditschutzverband KSV 1870 meldete am heutigen Montag, dass das Unternehmen in Insolvenz geschlittert ist. Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde am Grazer Landesgericht beantragt.

Wie brutkasten erfahren hat, gibt es bereits konkrete Pläne wie es mit dem Unternehmen weitergehen wird. Meo werde demnach gemeinsam mit einem anderen österreichischen Startup “neue Wege gehen”. Dieses sehe in Meo viel Zukunftspotential. Nähere Informationen dazu sollen im neuen Jahr verlautbart werden.

EU: Energieeffizienz bis 2030 um 55 Prozent steigern

Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise, hat die EU 2023 das Ziel der Energieeffizienz erhöht: Die EU-Länder sind rechtlich dazu verpflichtet, ihre Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Dies ist ein Zwischenschritt zum Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050.

Auch die Immobilienwirtschaft ist auf innovative Lösungen angewiesen, weshalb meo Energy daran arbeitete, Gebäude als große Energiespeicher zu betreiben – mehr im brutkasten Porträt von 2022.


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