Der Pitch von Claus Bretschneider mit seinem Startup Breddy’s klang durchaus überzeugend. Das Unternehmen nutzte für seine “Crossover-Hosen” Stoffe aus Rizinus- statt Baumwoll-Fasern. Das bedeutet: Viel niedrigerer Wasserverbrauch sowie keine Düngemittel und Pestizide. Die Bekleidungsindustrie sei “eine der schmutzigsten Branchen der Welt, direkt nach der Petrochemie”, meinte der Gründer gegenüber dem brutkasten 2020 und stellte seine Lösung gegenüber: “Die Rizinuspflanze ist eine Langwurzel. Das bedeutet, dass sie auf kargen Böden wächst, weniger  Wasser braucht und  insgesamt weniger Ressourcen benötig als die Baumwolle”, so Bretschneider.

Gründer wollte “jede zehnte Blue Jean durch eine Breddy’s ersetzen”

Die gesamte Produktionskette von Breddy’s lag in Europa – das Startup produzierte nicht selbst, wodurch auch hohe soziale Standards sichergestellt werden sollten. Die Hosen sollten sich aufgrund der Eigenschaften der Rizinus-Faser sowohl für Büroarbeit als auch für Sport eignen. Das ambitionierte Ziel des Gründers vor drei Jahren: “In naher Zukunft im DACH-Raum jede zehnte Blue Jean durch eine Breddy’s ersetzen”.

Hosen-Startup muss Konkurs anmelden

Doch das Geschäft entwickelte sich seitdem scheinbar nicht entsprechend. Wie Angaben der Kreditschutzverbände zu entnehmen ist, meldete das Wiener Startup Ende vergangener Woche Konkurs an. Damit ist eine Fortführung der Breddy’s GmbH in dieser Form ausgeschlossen. Informationen zu den konkreten Insolvenzgründen sowie zur Höhe der Passiva und der Anzahl der Gläubiger:innen sind in den Angaben von KSV1870 und AKV nicht enthalten.

Eine Anfrage des brutkasten bei Gründer Claus Bretschneider via E-Mail, u.a. zur Frage, ob das Produkt in einer anderen Gesellschaft weitergeführt werden könnte, blieb bislang unbeantwortet. Ein Statement wird hier nachgetragen, sobald dieses eintrifft.