13.02.2023

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

Das niederösterreichische Unternehmen Brantner betreibt in Hohenruppersdorf eine Anlage, in der Asche und Schlacke aus der Müllverbrennung aufbereitet werden. Künftig soll der wiedergewonnene Rohstoff auch zur Betonerzeugung eingesetzt werden.
/artikel/brantner-aufbereitung-muellbrennung-schlacke
(c) Bratner

Das Familienunternehmen Brantner mit Hauptfirmensitz in Krems gilt in Sachen Abfallwirtschaft als Hidden Champion. Was ursprünglich im Jahr 1936 als Transportunternehmen begonnen hat, ist heute ein international agierender Konzern. Das Unternehmen zählt mittlerweile mehr als 2700 Mitarbeiter:innen und betreibt europaweit 16 Deponien, zwölf Sortieranlagen und neun Kompostieranlagen. Zudem brachte das Unternehmen mit seinem Spin-off Brantner Digital Solutions in den letzten Jahren zahlreiche Innovationen im Bereich der Abfallwirtschaft hervor, wie beispielsweise Österreichs ersten autonomen Müllroboter.

Brantner bereitet Schlacke als Rohstoff auf

Zum Kundenkreis von Brantner gehören neben über 1000 Kommunen mittlerweile auch 30.000 Betriebe. Dazu zählen auch Müllverbrennungsanlagen, die beim Verbrennungsvorgang Asche und Schlacken zurücklassen. Aufgrund des hohen Salz- und Metallgehalts konnten die Stoffe früher nicht weiterverwertet werden und landeten auf der Deponie. Mit einem speziellen Verfahren, das Brantner über die letzten zehn Jahre entwickelte, können bis zu 80 Prozent der Schlacke allerdings wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Schlacke enthält zahlreiche Rohstoffe wie beispielsweise Nickel, Kupfer, Zink oder Zinn.

Die Aufbereitungsanlage in Niederösterreich | (c) Brantner

“Slagtory-Verfahren” trennt Metalle

Damit eine Rückführung in den Kreislauf möglich ist, muss die Schlacke zunächst aufbereitet werden. Dies umfasst die Trennung der Rohstoffe. Im Zuge des sogenannten “Slagtory-Verfahrens” werden die groben Teile abgesiebt und zerkleinert. Danach erfolgt das Aufschwemmen bzw. Aussortieren von Metallen wie Eisen und Kupfer, die im Anschluss an Metallproduzenten weiterverkauft werden. “Mit jeder Tonne recyceltem Aluminium sparen wir zirka die zwanzigfache Menge an Energie gegenüber Primäraluminium, was im Rahmen der Energiewende immer wichtiger wird”, so Gerhard Stockinger, Geschäftsfeldleiter Aschen- und Schlackenbehandlung bei Brantner.

Im Anschluss werden Asche und Schlacke nass mit Wasser behandelt, wobei Salze und weitere Störstoffe entfernt werden. Wie Stockinger weiters ausführt, kann die Anlage im niederösterreichischen Hohenruppersdorf Metalle ab einer Größe von 50 Mikrometern entfernen, dies entspricht der Dicke eines Haares. Pro Jahr schafft die Anlage rund 70.000 Tonnen Verbrennungsschlacke aufzubereiten.

Brantner möchte Material für die Betonerzeugung einsetzen

Aus der bei der Müllverbrennung übriggebliebenen Asche und Schlacke werden neuerdings nicht nur Metalle abgetrennt. Brantner hat laut eigenen Angaben mittlerweile ein spezielles Verfahren entwickelt und patentieren lassen, in dem aus den früher unverwendeten Verbrennungsresten eine Art Granulat erzeugt wird, das in der Betonerzeugung eingesetzt werden kann. Durch die Rückgewinnung sollen in weiterer Folge Kiesreserven und Deponievolumen gespart werden.

Die Erforschung des Verfahrens wurde unter anderem durch die FFG unterstützt. Zudem wurde das Projekt durch die TU Wien wissenschaftlich begleitet. Weitere Partner sind die Stadt Wien, die Stadt Linz und Wopfinger Transportbeton, die diese innovative Methode in Zukunft gerne zur Betonherstellung einsetzen und damit die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz forcieren möchten.

Rückenwind für die weitere Skalierung des Vorhabens könnte Brantner aufgrund des erst unlängst präsentierten Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2023 bekommen. Daraus geht laut dem Unternehmen hervor, dass der Einsatz von Gesteinskörnungen aus Aschen und Schlacken als Kiesersatz im Beton und im Straßenbau zulässig ist.


Tipp der Redaktion: Kreislaufwirtschaft-Schwerpunkt

Anfang des Jahres startete die brutkasten-Redaktion einen neuen thematischen Schwerpunkt zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum stehen Innovationen von Startups, Corporates und Mittelstand, die eine ressourceneffiziente und schadstoffarme Produktion ermöglichen. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe rund um eine kreislauforientierte Wirtschaft.

Deine ungelesenen Artikel:
21.11.2024

Wien und Rio de Janeiro gehen eine Startup- und Innovationsallianz ein

Mit einem kürzlich unterzeichneten "Memorandum of Understanding" soll der internationale Austausch zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen der Städte Wien und Rio de Janeiro vertieft werden.
/artikel/wien-und-rio-de-janeiro-gehen-eine-startup-und-innovationsallianz-ein
21.11.2024

Wien und Rio de Janeiro gehen eine Startup- und Innovationsallianz ein

Mit einem kürzlich unterzeichneten "Memorandum of Understanding" soll der internationale Austausch zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen der Städte Wien und Rio de Janeiro vertieft werden.
/artikel/wien-und-rio-de-janeiro-gehen-eine-startup-und-innovationsallianz-ein
Memorandum of Understanding, Startup-Allianz, Innovation, Wien, Rio
(c) Stock.Adobe/mRGB/ IrynaV - Wien und Rio kooperieren künftig.

Mit der Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zwischen den Startup- und Innovations-Ökosystemen aus Wien und Rio de Janeiro sollen eine wirtschaftliche Brückenbau-Funktion in Gang gesetzt und interkontinentale Perspektiven zwischen Europa und Südamerika ermöglicht werden.

Erstes “Memorandum of Understanding” außerhalb portugiesischsprachiger Welt

“Dies ist das erste von Rio de Janeiro unterfertigte ‘Memorandum of Understanding’ außerhalb der portugiesischsprachigen Welt. Wir öffnen damit eine wirtschaftliche Pforte in die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Eine Marktchance, von der die zahlreichen innovativen Wiener Startups und Technologieunternehmen in ihrem Wachstumsbestreben nur profitieren können”, erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Die Idee zu dieser Allianz startete vor rund vier Wochen während eines Besuchs einer Expert:innendelegation der Wirtschaftsagentur Wien in Rio de Janeiro: “Wien und Rio de Janeiro verbindet nun offiziell der Wille, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und den Dialog zu vertiefen”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Ähnlich wie bei uns sind auch in Rio de Janeiro die Kreativwirtschaft und die Biotech-Branche von großer Bedeutung für den Standort und wir erwarten uns hier einen regen wirtschaftlichen Austausch.”

ViennaUp und WebSummit

Zu einem der künftigen Schwerpunkte zählt die Zusammenarbeit der internationalen Startup-Festivals der beiden Städte: Konkret geht es um die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP und um den WebSummit in Rio.

“Wir sehen auch hinsichtlich einer engeren Kooperation während unserer Festivals großes Potential. Diese Veranstaltungen bieten aufstrebenden Jung-Unternehmer:innen beider Städte die internationale Bühne, die sie für eine Weiterentwicklung ihrer Ideen und Produkte benötigen”, glaubt Hanke.

Das zwischen Wien und Rio de Janeiro abgeschlossene “Memorandum of Understanding” ist bereits die vierte Vereinbarung in den letzten zwölf Monaten, die die Hauptstadt getroffen hat. Ähnliche Übereinkommen wurden zuvor bereits mit Bangkok, Shanghai und Shenzhen vereinbart.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Brantner möchte künftig Asche aus Müllverbrennung zur Betonerzeugung einsetzen